Praxislizenz Wolfgang Rother

3. Therapieverlauf

Die Klientin leidet an massiven Wutanfällen, hat Blähungen im Bauch-Darmbereich. Sie ist seit drei Jahren in einer neuen Partnerschaft, fühlt sich da aber immer angegriffen und persönlich verletzt. Sie ist auch sehr ungeduldig, besonders bei kleinen Dingen.

T: Gehe auf die grüne Wiese und verwandle dich in einen Prinzen. Du hast die Aufgabe, Dornröschen wachzuküssen.
K: Ich rufe zu dem Stall hinüber: "Pferdchen komm". Es kommt ein Schimmel locker und leicht auf mich zugelaufen. Ich sage ihm: "Du bist ein wunderschöner Schimmel". Dem Schimmel fehlen Zaumzeug und Sattel. Die Klientin geht in den Reitstall und ruft nach dem Stallmeister. Es taucht ein dicker Stallmeister auf. Er gibt ihr ganz neues Zaumzeug.
Die Klientin fragt ihn, ob es gefährlich sei in das Schloß zu reiten. Er schüttelt den Kopf. Sie fragt ihn, ob auf Dornröschen ein Fluch liegt. Er nickt.
T: Gehe auf den Stallmeister zu und schaue, ob du ihn umarmen kannst.
K: Ja, ich gehe auf ihn zu, umarme ihn, bedanke mich und steige auf mein Pferd auf.
Die Klientin reitet aus dem Stall heraus in Richtung Schloß. Sie trifft auf den Schloßgraben. Er ist drei Meter breit, das Wasser ist sauber, steht aber. Sie kann ihn jedoch überspringen. Als nächstes Hindernis trifft sie auf die Hecke. Die Hecke ist unüberwindlich. Sie spricht die Hecke an: "Führe mich in mein Leben oder Vorleben, wo du entstanden bist. Spontan taucht eine Frau auf.
Weil die Klientin Angst vor der Frau hat, lassen wir den inneren Helfer, den Löwen kommen.
T: Lasse deinen inneren Löwen heraus und schaue, wie groß er ist.
K: Er ist sehr groß, ich habe keine Angst vor ihm und streichle ihn.
T: Gehe mit diesem Löwen auf diese Frau zu und sage: "Was hast du mit mir getan?"
K: Diese Frau lacht immer nur. Auch auf wiederholte Aufforderung lacht sie nur.
Die Klientin ist schon sehr wütend und ungeduldig.
T: Lasse deinen inneren Helfer auftauchen.
K: Mein Schutzengel kommt. Ich bedanke mich bei ihm für den gesamten Schutz, den er mir im Leben gegeben hat.
T: Frage ihn: "Was hat diese Frau mit mir gemacht. Warum will sie es nicht verraten?`"
K: Der Schutzengel sagt mir, diese Frau hat mich im Schlaf vergiftet.
T: Frag sie: "Warum hat sie dich vergiftet?"
K: Ich bin sehr klug und sehr weise, sie gibt mir die Tropfen während ich schlafe. Sie kann mich nicht leiden und hat Angst vor mir. Der Streit geht um eine Herrschaft. Ich bin die rechtmäßige Erbin der Herrschaft über unser Volk. Sie möchte gerne die Macht gewinnen.
Die Klientin ist eine Herrscherin in Kolumbien, ihr steht die Regentschaft zu. Sie wurde jedoch von ihrer Rivalin vergiftet. Es ist das Jahr 1435. Die Klientin läßt ihren damaligen Vater auftauchen. Diese Frau hat auch den Vater vergiftet. Es ist ein schöner, großer, stattlicher Mann. Die Klientin sagt, dass diese böse Frau ihre Mutter ist. Sie hat den Vater damals verführt, weil sie Herrscherin werden wollte, und das hat sie bekommen. Aber Vater hat jetzt eine andere Frau, eine schöne Frau. Das kann sie nicht sehen. Sie möchte, dass ihr jetziger Freund König wird. Deshalb vergiftet sie ihren Mann von damals und die eigene Tochter.
Beziehung zum heutigen Leben herstellen, um die Gründe der Wut zu finden
T: Gehe auf den damaligen Vater zu und frage ihn: "Deine Seele, wer ist die im heutigen Leben?"
K: Es ist Dieter, mit dem ich zusammenlebe. Ich habe eine fürchterliche Wut auf meine damalige Mutter. Sie hat mich und meinen Vater umgebracht.
Die Klientin geht wütend auf die damalige Mutter zu und sagt ihr, dass sie durch ihre Vergiftung an den ganzen heutigen Problemen schuld ist. Sie läßt sie 50 Kniebeugen machen und gerät dabei richtig in Wut und Ekstase. Dann geht sie auf die damalige Mutter zu und sagt ihr: "Ich bin wütend, dass du mich im Glauben gelassen hast, dass diese schöne Frau von Vater meine Mutter sei. Dabei bist du meine Mutter!"
Die Klientin schließt Frieden mit der damaligen Mutter und muß alles aufklären. Sie muß sich dafür entschuldigen, dass sie Vater gereizt hat mit ihr intim zu werden, um Herrscherin zu werden. Vater entscheidet sich aber nach wie vor für seine Frau, und sie muß mit ihrem Mann aus dem Leben treten. Die Klientin wird als Tochter des rechtmäßigen Königs Herrscherin und führt ein glückliches Leben. Die Mutter verschwindet mit ihrem Freund, der die Macht über das Volk haben wollte. Die Seele von der damaligen schönen Frau vom Vater ist in meinem heutigen Bruder. Die Klientin läßt den heutigen Bruder auftauchen. Sie nimmt ihn in die Arme und ist ganz entzückt von Liebe, Freude und Innigkeit. Sie hat im heutigen Leben ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Bruder. Die Klientin geht auf die damalige Mutter zu und fragt: "Warum wolltest du an die Macht?" Es taucht der Bruder vom Vater auf. Die Klientin fragt ihn: "Warum wolltest du an die Macht?" Der Bruder sagt: "Ich wollte die Macht nicht." Die Klientin geht auf ihre Mutter zu. Sie sieht, dass die Mutter weint und fragt: "Warum weinst du?" Die Mutter sagt: "Keiner hat mir Liebe gegeben oder mich anerkannt. Ich wollte mir das alles über die Macht holen. Wenn ich mächtig bin, dann liebt mich das Volk und auch der Bruder von deinem Vater, dann bin ich angekommen."
K: Und deshalb hast du Vater und mich umbringen müssen? Die Mutter antwortet: "Erst jetzt sehe ich, was ich getan habe."
Ich lasse das Grundmuster des Lebens ansehen
T: Sag deiner Mama: "Gehe mal in deine Todesstunde von damals."
Die Mutter der Klientin antwortet: "Die Verbindung mit deinem Papa".
Die Klientin fragt den Papa: "Warst du denn mit Mama glücklich?" "Sie hat mich intim glücklich gemacht, weil sie sehr aufreizend war. Ich habe sie vorübergehend geliebt. Es war keine tiefe, beständige Liebe."
Die Klientin läßt ihren heutigen Partner, den Dieter, die Seele vom damaligen Vater, auftauchen. Sie geht auf ihn zu und bittet ihn um Verzeihung, dass sie im heutigen Leben oft zu wütend, zu aggressiv und zu impulsiv ist. Sie beide umarmen sich und sind glücklich, dass sie sich als Seelen nach 700 Jahren wiedergefunden haben.
Die Klientin geht wieder in das Leben 1435 nach Kolumbien zurück. Sie geht auf die damalige Mutter zu und sagt ihr erneut, dass sie es nicht richtig findet, dass sie mit Papa nur aus Berechnung, um an die Macht zu kommen, intim geworden ist. Die Klientin fordert die damalige Mama auf, mit Papa intim zu werden, ohne Berechnung, dass sie Königin wird. Ihn einfach nur bedingungslos zu lieben, so wie sie den Papa mag.
Ich gehe mit der Klientin auf die Gefühlsebene.
T: Schau, ob du jetzt ein Kind der Liebe bist. Wie ist es, du hast mit der Mama den Kelch der Vergebung getauscht und mit ihr Frieden geschlossen. Mama mag Papa bedingungslos und ohne Berechnung. Wie fühlst du dich jetzt?
Die Klientin ist ganz überrascht, dass Mama plötzlich ohne Berechnung lieben kann, nur einfach so, wie sie selbst als Frau ist. Die Musik, die Liebe von Mama, heitern sie auf.
Zurückführung in die Symbolebene , um eine Gesamtübersicht zu bekommen
T: Geh bitte an die Hecke zurück und schau, wie sieht sie jetzt aus?
K: Die Hecke ist klein geworden. Der Prinz kann ganz leicht über diese Hecke springen, streichelt das Pferdchen und sagt: "Auch die zweite Aufgabe haben wir super gelöst."
Die Klientin kommt an die Mauer und stellt das Pferdchen ab. Sie gibt ihm Wasser und Hafer und klettert über die Mauer in den Innenhof. Sie geht die Treppe hinauf, und oben sieht sie sehr viele Türen. Sie nimmt die erste Tür links. Sie geht die Treppe hinauf durch die offene Tür in den Dornröschensaal. Dornröschen schläft und hat das gleiche Gesicht wie ihre Schwester Karin. Sie freut sich darüber. Die Klientin liebt ihre Schwester Karin und ist traurig, weil sie alkoholabhängig ist.
Um der Schwester zu helfen, lasse ich die Klientin in sie hineingehen.
T: Gehe in die Karin hinein, schau aus ihren Augen heraus und spüre ihr Energiefeld. Wo liegen die Ursachen für den Alkohol?
K: Ich spüre Kälte, sie ist traurig. Sie empfindet die Liebe als Enttäuschung. Sie ist viel verletzt worden in ihrem Leben und unglücklich. Alle Partnerschaften sind verlogen und falsch.
T: Gehe auf deine Schwester Karin zu. Sie soll sich von dem Alkohol trennen. Sag ihr, sie soll die Weinflasche in den Ausguß gießen und schau zu, ob sie völlig leer ist. Lasse sie neu auf einen Partner zugehen, den umarmen und echte Liebe erleben.
Ihre Schwester tut es und sie umarmen sich. Sie freut sich, dass sie gut aussieht und nüchtern ist.
T: Jede Frau hat auch eine männliche Seite. Lasse deinen inneren Mann heraustreten.
K: Es tritt ein großer, starker und gesunder Mann heraus.
Die Klientin sagt, der Mann sei ihr fast zu groß.
Über die Paaranalyse will ich das Gleichgewicht erkennen
T: Lasse deinen Freund Dieter auftreten und frage ihn, was er zu dem Mann sagt.
K: Ihm ist er auch fast zu groß. Ich bin ihm manchmal fast zu mächtig.
T: Frage ihn: "Ist unsere Partnerschaft im Gleichgewicht?"
K: Dieter schüttelt mit dem Kopf. Ich bin ihm zu mächtig.
T: Frage ihn: "Fühlst du dich wertvoll?"
K: Dieter nickt mit dem Kopf. Er fühlt sich wertvoll, geliebt und anerkannt von mir. Er ist mit dem Intimleben zufrieden.
T: Stelle dich in die Mitte des Dornröschensaales und rufe deine einzelnen Verwandten auf. Schau, wie stellen sie sich in dem Raum auf.
K: Mama kommt und hat ein fröhliches Gesicht. Sie umarmt mich und stellt sich genau rechts neben mich. Papa kommt und stellt sich links zu mir, ist aber etwas weiter weg. Dieter kommt, läuft auf mich zu und umarmt mich. Jetzt kommt Dieters Tochter aus erster Ehe. Sie bleibt weiter weg, macht ein trotziges Gesicht und dreht sich um. Dann kommen meine Geschwister. Sie stellen sich auch zu Mama und Papa und wir bilden eine glückliche Runde.
Die Klientin verabschiedet sich von den Angehörigen, die alle wieder den Raum verlassen.
T: Lasse deine Weiblichkeit auftauchen.
Die Weiblichkeit befindet sich am Strand. Ein grauer Punkt kommt auf sie zu und verwandelt sich in ein Bild.
K: Ich sehe einen Brunnen, ein Kind und eine Hütte. Aus dieser Hütte kommt eine schöne Frau heraus. Sie geht auf das Kind zu und nimmt es in den Arm.
T: Ist die Frau Sinnbild deiner Weiblichkeit?
K: Ja, das Kind auf dem Arm ist das Kind, das ich mir wünsche. Ich erwarte es im nächsten Jahr.
Ich möchte weitere Verletzungen der Weiblichkeit feststellen.
T: Ist deine Weiblichkeit gesund?
K: Die Frau winkt mit dem Arm. Die Weiblichkeit wäre noch weiter zu optimieren, weil sie Verletzungen in der Kindheit erlebt hat.
Die Klientin verläßt das Sinnbild der Weiblichkeit und geht weiter.
T: Lasse jetzt die Hexe aus dem Dornröschensaal auftauchen.
Die Hexe kommt und stellt sich als häßliche, kleine, dunkle Gestalt dar. Es taucht ein großer, dicker Mann mit einer dicken Nase auf. Die Klientin befindet sich wieder in einem Vorleben. Sie sieht sich in einem Haus beim Kochen. Sie ist ungefähr 20 Jahre alt. Der große, dicke Mann ist doppelt so alt und ihr Ehemann. Sie fühlt sich ganz schlecht.
K: Der Mann ist eklig, schubst mich herum und demütigt mich. Er hat kein Benehmen und mißbraucht mich.
Die Klientin mußte diesen dicken Mann heiraten, weil der Vater kein Geld mehr hatte, um sie zu ernähren. Die Mama von damals war gestorben. Sie geht auf den Vater zu, wird wütend und sagt ihm, dass sie bis ins heutige Leben darunter leidet, dass er sie mit dem dicken Mann verheiratet hat. Sie läßt den Mann und den Vater 30 Liegestützen machen und reagiert ihre Wut ab. Sie läßt sich von dem Mann scheiden und geht auf den Vater zu. Mama muß aus der Ewigkeit zurückkommen. Sie ist glücklich, dass sie frei ist und ihre richtigen Eltern wieder im Arm hat. Die Seele vom damaligen Vater ist heute in ihrer Schwester Marlin. Sie ist glücklich, dass sie mit dem damaligen Vater seelenmäßig wieder vereint ist und macht ein glückliches Gesicht, wenn sie Marlin im Arm hat.
Ich lasse die Verbindung zum heutigen eben herstellen.
T: Gehe mal auf den dicken Mann zu und frage ihn: "Deine Seele, ist die heute auch in meiner Nähe?"
K: Er nickt. Die Seele von ihm war in dem heutigen ersten Freund, den sie viele Jahre hatte und der Selbstmord begangen hatte.
T: Frage ihn: "Wie geht es dir in der Ewigkeit?"
K: Er macht kein gutes Gesicht. Er ist traurig. Er hat in der Ewigkeit erkannt, was er mir damals als Ehefrau angetan hat, dass er mich damals verflucht hat und was er mir im heutigen Leben angetan hat. Er wurde nicht freundlich im Jenseits empfangen, als sich seine heutige Seele aus dem Körper gelöst hat.
Die Klientin geht nochmals auf den damaligen dicken Mann zu und fordert ihn auf, den Fluch von ihr runterzunehmen, ihn aufzulösen und in Liebe zu verwandeln. Der Mann tut es, und sie geht auf ihn zu und schließt Frieden. Sie lacht und macht ein glückliches, zufriedenes Gesicht.
T: Gehe im Schloß in einen Gang und schau, wieviel Türen siehst du dort?
K: Ich sehe acht Türen und die geradeaus zieht mich an.
T: Schreibe "Wut" auf diese Tür.
Klientin führe ich jetzt an das Hauptthema heran.
K: Ich öffne die Tür und sehe, dass die Wut aus dem Vorleben kommt. In erster Linie, weil ich damals als Herrschertochter vergiftet wurde. Als zweites weil ich an den Mann verheiratet wurde, der mich so geschändet hatte, und ich mich nicht wehren konnte. Meine Wut kommt von dem Fluch des alten Mannes.
Die Klientin geht erneut in das Vorleben in dem sie als junge Ehefrau an dem Herd steht und geschubst wird. Der Mann geht fremd, schlägt sie und benutzt sie auch nur wie ein Stück Vieh als Frau. Sie kann sich einfach nicht wehren, weil sie schwächer ist. Sie läßt diese Aggression heraus, läßt den damaligen Mann
50 Liegestützen machen und gerät dabei richtig in Wut. Danach muß er aufstehen und sich bei ihr entschuldigen. Er nimmt sie liebevoll in den Arm, nimmt den Fluch von ihr runter und sie fühlt sich in den Armen dieses Mannes wohl.
T: Gehe erneut vor die Tür und schau, ob das Wort "Wut" noch auf der Tür steht.
K: Es ist ganz verwischt und verschmiert, als ob es geregnet hätte.
T: Gehe in den Dornröschensaal zurück und lasse alle deine Angehörigen kommen. Den Dieter, Mama und Papa, deine Geschwister und bilde einen großen Kreis – schöne Musik. Die Klientin ist ganz glücklich in der Runde ihrer Angehörigen, entspannt sich und ist froh, dass sie ihre Wut aufgelöst hat.