3 Wochen nach der 6. Session bekam ich diesen Brief von der Klientin.
Hallo Waltraud,
dass du meine letzten 6. Sitzungen dokumentierst, hat mich dazu animiert auch mal Bilanz zu ziehen
( Ordnung muss sein ! Schmunzel, schmunzel )
1. Warum hab ich überhaupt Synergetik als Therapie-Methode gewählt ?
Ich war an einem Punkt angekommen, wo mir ganz klar war, dass ich immer wieder das gleiche „Problem“ erlebte. Immer wieder wurde ich kopflos, fühlte mich nicht verstanden und minderwertig. Alle Klarheit nutzte mir nichts, da ich nicht wusste wie ich handeln konnte. Beruflich wollte ich mich weiterentwickeln und immer wieder wurde ich von Selbstzweifeln und Ängsten gequält, wie eine Marionette einmal schlaff oder ganz festgezurrt/ unbeweglich. In meiner Partnerschaft gab es Unstimmigkeiten, Probleme mit den Eltern / Herkunft sind schon ein Leben lang eine Last für mich. Mein Körper reagiert wenn die Last zu schwer wurde immer mit Krankheit. Hauptthemen: Vergangenheit, Ungerechtigkeit, Minderwertigkeitsgefühl und Angst vor Veränderung und vor der Selbstbehauptung.
2. Welche anderen Systeme zur Problemlösung hatte ich schon angewendet ?
*Über zwei Jahre hatte ich wöchentlich Gestalt-Therapie – Die Schutzmauer wurde durchbrochen, vieles kam hoch, doch wie ich damit in meinem Leben handeln könnte, erschloss sich mir nicht.
*Ich stellte mehrfach bei verschiedenen Familienaufstellern meine Herkunftsfamilie ( Herkunft, Flucht /Vertreibung, Enteignung ) Es war wie Überblick verschaffen.
*Jahrelang Körperarbeit an meiner Haltung, Aufrichtung, Stabilität – Überlebenstraining war das. Körper-arbeit ist sehr wichtig für mich, denn Körper und Geist müssen bewegt werden.
3. Wie habe ich meinen Alltag vor den Synergetik-Sitzungen erlebt ?
Entscheidungen die mit meiner beruflichen Zukunft zu tun hatten fielen mir besonders schwer. Geld und Zukunft machten mir Angst. Ständig schwankte ich zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und Größenwahn. Ohne Wurzeln, ohne Heimat. Tiefe Trauer, bis hin zu Depressionen. Viel Arbeit, schwere körperliche Arbeit machten mir das Leben leichter, schenkte mir eine Art Befriedigung, - Leichtigkeit im Leben machte mir Angst. Das Gefühl sehr mit der Vergangenheit verhaftet zu sein, eng verknüpft mit dem Schicksal meiner Großmutter herrschten bewusst wie unbewusst vor. ( Flucht, Vertreibung, Kriegswirren, Enteignung ) Tiefe Trauer, Wut, Hilflosigkeit und Chaos beherrschten mich immer wieder. Mein Körper zeigte mir dann zum Glück immer Grenzen auf. - Durch Krankheit wurde ich gezwungen Zeit für mich zu nehmen. Kopf und Körper waren nicht in Kontakt miteinander.
4. Was hat sich nach den Sitzungen verändert ?
*Ich habe das Gefühl, angekommen zu sein in meiner Heimat – das Urvertrauen wächst.
*Entscheidungen fallen mir leichter – Ich spüre meine Präsenz
*Kopf und Körper sind in Kontakt gekommen. –Ich fühle mich verbunden und das Leben hält immer
Möglichkeiten für mich bereit, die jetzt auch mal leicht sein dürfen.
*Ich kann meinen Standpunkt vertreten ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, ohne Kopflos zu
werden – Eigenverantwortlich
5. „Schlusswort“
Das Häusersystem und die Beschränkung auf 6. Sitzungen halfen mir sehr zielorientiert zu arbeiten. Es war wie eine Abmachung, ein Vertrag mit mir selber. Diese Arbeitsform hat klare Struktur und unterliegt einer höheren Ordnung, die ich in jeder Sitzung erfahren durfte. Das half mir alles anzunehmen – ohne Zweifel, ohne Hinterfragen. Über den Inhalt der Sitzungen kann ich fast nichts mehr wiedergeben. Alles ist wie mit einer Löschtaste gelöscht. Nach den Sitzungen reagierte ich immer stark körperlich. Nach der letzten Sitzung hatte ich ganz fürchterliche Blähungen – so als ob nun alle P.... heiße Luft und alle Hirngespinste einen Weg in die Freiheit gefunden haben.
Das ist natürlich auch dein Verdienst liebe Waltraud, deshalb möchte ich es dir mitteilen, denn ich glaube es wird dich auch freuen. Danke. Deine NN1 Woche später kam noch ein sehr persönlicher Brief, in dem sie mir berufliche Fortschritte mitteilte und sie sei Riesenrad gefahren, „Auf und Nieder, und es hat Spaß gemacht“