Probesitzung H.E. (Wortprotokoll)

Klient 30 Jahre bekommt die Empfehlung von seiner Mutter, die Heilpraktikerin ist und in einem Vortrag über Synergetik Therapie erfahren hat, eine Synergetik Therapie Sitzung zu versuchen, da er bei seinem vor einiger Zeit begonnenem Studium Schwierigkeiten hat, den Prüfungsstoff in einer angemessenen Zeit zu erarbeiten und umzusetzen. Er hat bereit zwei Berufsausbildungen erfolgreich absolviert und kann sich diese Hemmnisse nicht erklären.
H. hatte bereits vorher Erfahrung mit Rückführungen und meditiert gelegentlich.
Klient spricht bedächtig und kontrolliert. Er berichtet, das er als Kind sehr zierlich und schmächtig gewesen ist und sich seine Mutter sehr um ihn gesorgt habe. Heute ist er kräftig gebaut, eher etwas übergewichtig, was aber nicht zur Sprache kommt und arbeitete bis zu seinem Studium berufsbedingt körperlich schwer. Er beabsichtigt eine Probesitzung zu machen und einfach mal zu sehen was dort kommt, ist auch bereit tiefer zu gehen.
Nach vorlesen eine Textes zur Entspannung, begleitet durch sanfte Musik im Hintergrund beginnt die Sitzung.
Therapeut:
Wie fühlst du dich jetzt?
Klient:
Ja, so richtig entspannt.
Therapeut:
Was beschäftigt dich im Moment, welche Gedanken sind da ?
K. (zögernd) Nee, da ist einfach so das große Nichts.
T. OK, dann versuch dir doch einfach mal etwas vorzustellen, vielleicht eine Treppe, eine die du vorher noch nie gesehen hast.
K. OK hab ich.
T. Kannst du die einmal beschreiben, wie die aussieht?
K. Die Treppe hat Holzstufen, - dazwischen, aus beschichtetem Metall so verchromte Abstandshalter, - und diese Treppe hat oben kein Ende und unten kein Ende, die schwebt einfach frei im Raum.
T. Ja, wie ist das für dich, das die oben und unten kein Ende hat?
K. Ja, ich geh trotzdem mal da hoch, ob es da oben nicht nach links oder rechts abgeht.
T. Hast du schon auf der Treppe gestanden?
K. Ich habe eben davor im Raum geschwebt und jetzt bin ich auf der Treppe und jetzt geh ich hoch. – So und jetzt bin ich rechts von der Treppe runter, rechts ist eine Tür, durch die geh ich einfach mal durch.
T. Kannst du die mal beschreiben die Tür?
K. Das ist ne große Bogentür, - die an der Seite aufgeht, jetzt geht sie auf, - und hinter der Tür ist eine große Blumenwiese, - im Hintergrund seh ich Berge, - es gibt auch einen Teich, und auf der Blumenwiese sind Schmetterlinge, (Naturgeräusch Blumenwiese wird eingespielt, Vogelzwitschern usw., verstärkt die innere Realität) und ich geh jetzt einfach mal zum Teich runter.
T. Hm, wie fühlt sich das an dort, für dich, das du hinter der Tür so eine Wiese hast?
K. Sehr schön, das ist sehr angenehm.
T. Ja schön, spür mal weiter, was fällt dir noch auf, was kannst du noch sehn?
(angenehmes Empfinden lässt mehr innerliche Entspannung zu, „spür mal“ fördert die Konzentration dadurch die Wahrnehmung)
K. Ja, - da ist unter dem Wasser so eine große Schwarze Masse, - da ist was ...irgendwas .... irgendwelche Negativsachen unter dem Teich.
T. Ja, schau mal ob du es direkt ansprechen kannst, oder den Teich.
K. Hm ja, ich kann den Teich ansprechen. --- (---- =Pause, je mehr --- je länger die Pause)
(nach Ermutigung) – ich frag einfach, „du schwarzes Etwas unter dem Teich, was willst du mir sagen?“
T. Ja, zum Beispiel, was passiert da?
K. Es antwortet, du hast mir die falsche Frage gestellt. – Dann frag ich jetzt einmal, „schwarze Masse im Teich, wodurch bist du denn entstanden?“
Da antwortet jetzt die schwarze Masse, „das sind alle aufgestauten Ängste, alle elementaren aufgestauten Ängste aus vielen Situationen, vor verhungern, verdursten, erfrieren –--
T. Kennst du diese Ängste, sind das deine Ängste?
K. Also es sind alles meine Ängste, aber teilweise schon sehr alt.
T. Hm, vielleicht kann dir der Teich oder die schwarze Masse direkt zeigen wo sie herkommt.
K. Ich sag einfach mal zu der schwarzen Masse, das es genug zu essen und zu trinken und Kleidung gibt, das diese Ängste unbegründet sind.
T. Ja, sag es ihr gleich direkt, immer gleich direkt ansprechen, den du erreichen willst.
(direkte Ansprache wichtig für den tiefen Kontakt, das Miterleben der Innenwelt)
K. Schwarze Masse unterm Teich, du bist früher entstanden, aber heute da sind diese Ängste nicht mehr nötig, ich brauch dich nicht mehr. Früher warst du wichtig, so als Motivation zur Vorratshaltung, aber jetzt brauch ich dich nicht mehr, jetzt ist von allem genug da.
T. Was passiert jetzt, wie reagiert die schwarze Masse darauf?
K. Jetzt verschwindet die schwarze Masse, - jetzt wird ein Kiesgrund sichtbar.
T. Kannst du sehn wohin die verschwunden ist?
K. Das kann ich nicht sehn, die ist einfach so weg.
Da waren zwischen den Steinen so Ritzen und jetzt ist sie einfach weg.
T. Ja irgendwo ist sie ja hin, vielleicht kannst du fragen, den Teich oder so.
Der Ursprung war ja noch nicht klar. (Wie weit lässt sich der Klient ein? Wie hoch ist die (unbewusste) Verweigerungshaltung?)
K. Ja ich frag mal den Teich. Teich und Kiesel, wo ist den die schwarze Masse hin?
Sie antworten einstimmig, die schwarze Masse hat sich jetzt selber aufgelöst. Die gibt’s nicht mehr, die ist jetzt weg.
T. Ist das für dich vom Gefühl OK so?
K. (schnell zustimmend) Ja
T. Das die sich einfach so auflöst?
K. Ja
T. Und der Ursprung war für dich auch klar?
K. Der Ursprung, das waren einfach viele Erfahrungen mit Hunger, mit Durst und Kälte.
---- Und jetzt hat mir der Teich nichts mehr zu sagen, - jetzt geh ich weiter über diese Wiese. (viele Erfahrungen mit Hunger, Durst und Kälte enthält Material für weitere Sitzungen)
Und da seh ich jetzt so ein komisches schwarzes Monster stehen , (schwarze M.... lösen sich wohl doch nicht so einfach auf) -- ich geh einfach mal auf das schwarze Monster zu – und jetzt verändert sich dieses schwarze Etwas in einen schwarzen Bullen und greift an – ich bleib einfach stehen und frag, warum greifst du mich an?
T. Reagiert er da drauf?
K. Ja er beleibt stehen, aber er antwortet nicht.
T. Ja wie ist das für dich, das schwarze Monster hat sich verwandelt in einen Bullen und will dich angreifen und steht jetzt vor dir still auf dein Wort hin.
K. Ja, er zeigt einfach das er vor mir Angst hat, ja und aus Angst besteht und immer sagt, Angriff ist die beste Verteidigung.
T. Kommt dir das bekannt vor?
K. Ja, manchmal schon, manchmal ist es glaub ich so. Ja, ich frag in jetzt einmal wie er entstanden ist. Bulle, wie bist du denn entstanden?
Da sagt er, er ist einfach die Erinnerung an Demütigungen, Erniedrigungen, Ängste vor anderen Menschen, und damit das nicht noch mehr wird ist Angriff die beste Verteidigung.
Ja Bulle, Ängste vor anderen Menschen sind eigentlich unbegründet.
T. Hm ja, eigentlich, ist das eigentlich so. (Klient sollte konkret werden)
K. Ja, - 99,9 % der Mitmenschen sind ja friedlich, und wegen den restlichen 0,1% Panik haben vor den Mitmenschen das lohnt sich einfach nicht.
T. Hm, kannst du das dem Bullen so erklären? Versteht der das? (direkt auseinandersetzen)
K. Ja, der Bulle der versteht das – und jetzt kriegt der auf einmal ein bisschen Farbe, jetzt ist er nicht mehr ganz so schwarz, jetzt kriegt der auch so ein paar rote und braune Flecken, ist aber noch viel schwarz.
T. Ja, deutet das darauf hin das, das gut ist, wenn du ihm das so erklärst?
K. Ja, ich glaube es ist gut.
T. Wie geht es dir im Moment damit, wie siehst du das.
K. Ja, das nimmt der Bulle einfach an, --- Das bei tausend Menschen eben ein Spinner dabei ist, das kann er annehmen. – und Angst vor anderen Menschen, in Hierarchien und so, das braucht man heute auch nicht mehr so zu haben, im Gegensatz zu früher. Heute hat man nicht nur Pflichten, heute hat ein Arbeitnehmer auch Rechte und er hat heute auch das Recht zu seinem Chef oder Betriebsrat zu gehen. Er ist nicht mehr so ganz der Willkür seiner Vorgesetzten ausgeliefert. – Und jetzt weicht noch mehr Schwarz der Farbe.
T. Wie fühlt sich das an für dich, mit mehr Farbe?
(mehr Farbe bedeutet auch mehr Lebendigkeit)
K. Ja, der Bulle wird immer friedlicher, ---- oder wenn einem, Menschen unrecht tun und wenn das nichts bringt, - dann sieht man zu das man mit den Menschen nichts mehr zu tun hat.
T. Ja, erinnert dich das an eine konkrete Situation? Etwas in deinem Leben was dir passiert ist? (reale Erlebnisse integrieren)
K. Ja, schon.
T. Magst du da mal sein, wo das passiert ist?
K. Ja, da bin ich jetzt, aber die Person die fordert immer zu viel, aber das leuchtet der Person einfach nicht ein, -- und ähm die Person die ist einfach so.
----- So, und jetzt frag ich den Bullen – was sind den deine letzten schwarzen Flecken?
Komisch, der Bulle meint, das können wir jetzt hier und heute nicht auflösen, das braucht noch ein bisschen. Der meint, die jetzt aufzulösen, das ist zu früh.
T. Ist OK. (der Klient hat Entscheidungsfreiheit, die erste Sitzung zum kennen lernen der Methode und der eigenen Innenwelt, aber .......)
K. Ja und da geh ich jetzt weiter.
T. Und an der Stelle mit deinem Vorgesetzten, ist das OK für dich dem einfach aus dem Weg zu gehen? Schau noch mal, ob du da noch einmal sein kannst in dieser Situation und fühl mal wie es dir damit geht. Beschreib noch einmal die Situation wenn du magst.
(.... ein Test um die Verweigerungshaltung, sich mit seinem Problem zu konfrontieren, zu erkennen kann sinnvoll sein)
K. Ja, das war in der Forst- Ausbildung, der hatte selber, obwohl er schon fasst 60 war schon unheimlich viel geschafft, also der hatte was geleistet, das ist Wahnsinn, der hat am Tag sogar mehr geschafft als so eine Holzfällmaschine. Das war normaler weise nicht möglich, aber der schafft das trotzdem.
T. Kannst du im das mal direkt sagen.
K. Er hört zu und er verlangt von uns immer das gleiche und das war eben einfach zu viel.
Und da bin nicht nur ich, sondern auch andere, zwei, drei mal im Jahr zusammengeklappt wegen physischer Überlastung. Und das hat er eigentlich nie eingesehen. Er sagte, das kann ich, das könnt ihr auch. Das führte dazu, das wir mit fünf Lehrlingen so viel gemacht haben wie fünfzehn Gesellen. Also bei uns hat sowieso schon jeder für drei gearbeitet – und das hat er einfach nicht verstanden, obwohl wir schon mehrmals darüber gesprochen hatten. Argumenten gegenüber war er nie offen. Und wenn man mit einem nicht reden kann, oder der einen nicht versteht, .....
T. Magst du es im direkt mal sagen? Wie es dir damit gegangen ist, sag es im einfach mal jetzt. (direkte Ansprache des „Energiebildes“ ,auch jetzt, Jahre nach der Ausbildung, noch schwierig für den Klienten)
K. Wir müssen einfach zu viel machen, das geht so nicht, das schafft keiner.
Er sagt jetzt, ihr habt das zwar schon gesagt, aber nicht den richtigen Ton getroffen. Er meint, wenn der richtige Ton nicht getroffen wird, dann reagiert er nicht. Oder wir wussten nicht welche Formulierung er haben wollte.
T. Sag es im doch mal direkt, frag ihn einfach welche Formulierung er haben möchte.
K. Wir wissen nicht welche Formulierung sie haben möchten. Jetzt sagt er, das weiß ich selber nicht.
T. Ja, wie ist das für dich, der weiß das selber nicht.
K. Ja ich frag in noch mal. Es war also egal wie wir mit ihnen gesprochen hatten. Er grinst uns an.
T. Wie ist das für dich, er grinst dich an, so als wäre es im egal gewesen.
K. Na ja, so war der halt, also so das tolle ist das nicht, aber das kann man eben nicht ändern.
T. Ja, schau mal, du hättest im das nie recht machen können, der hat dir das Leben schwer gemacht und grinst dich jetzt auch noch an. Wie ist das für dich?
K. Es ist einfach ..— einfach verdrängt, vergessen, was anderes kann man da nicht machen. (typischer Mustersatz, „da kann man nichts machen“, keine Handlungskompetenz an dieser Stelle, zeigt sich auch durch Emotionslosigkeit)
T. Hm, du erinnerst dich heute noch daran, du kannst dich noch genau daran erinnern wie das war?
K. Ja.
T. Also ist es nicht verdrängt und vergessen, du kannst dich genau daran erinnern, es ist alles wieder da. Schau mal was das mit dir macht, kannst du das herausfinden?K. Ja, es klaut mir einfach Energie.
T. Es klaut dir Energie. Magst du das mit deinem Meister mal klären, im erzählen was das mit dir macht und was du ihm schon immer mal sagen wolltest.
K. Das habe ich auch schon in der Realität getan. Die Pausen, die eine halbe Stunde dauern sollten, waren schon oft nach zehn Minuten vorbei und eine halbe Stunde länger arbeiten war auch normal.
T. Magst du ihm das jetzt noch mal direkt sagen, so das es bei ihm ankommt. Es ist noch nie richtig bei ihm angekommen. So, das er nicht mehr grinst, sondern das er dich wirklich wahrnimmt und sich etwas verändert mit dem Meister. Du siehst, das du es nicht einfach vergessen oder verdrängen kannst, du spürst auch es nimmt dir noch Energie. Finde die Möglichkeit etwas anders zu machen, etwas zu verändern.
Du kannst ihm die Verordnung zeigen, du kannst dir einen dicken Ast besorgen und auf den Tisch hauen. Schau was noch für dich OK ist. (mehrere Vorschläge um ins Handeln zu kommen, der Klient entscheidet, was für in funktioniert)
K. Ja, hier gucken sie mal eine halbe Stunde Pause muss sein, aber eine halbe Stunde länger arbeiten muss nicht sein und so kurze Pausen zwischendurch können auch noch sein.
So, jetzt wirkt er ein bisschen nachdenklicher. Und das die Lehrlinge wegen Überlastung umfallen, das darf nun wirklich nicht sein. Jetzt wird er noch ein bisschen nachdenklicher und sagt, gut vielleicht hast du recht.
T. OK, vielleicht könnt ihr ja alle mit ihm in den Wald gehen und sehen wie ihr mit ihm arbeiten könnt. (so ist ein Überprüfen möglich, ob es bereits Veränderungen gab)
K. Ja, jetzt läuft das ganze richtig nett, richtig harmonisch miteinander. Ja das ist jetzt in Ordnung so wie das läuft.
T. Wie ist deine Beziehung zu dem Meister jetzt? Spür mal.
K. Also das ist jetzt schon mehr so ein freundschaftliches Verhältnis. Er verabschiedet sich ganz nett und ich geh dann weiter. Und der Bulle ist da und hat jetzt seine letzten schwarzen Flecken verloren und aus dem Bullen ist jetzt eine Kuh geworden.
Ich geh jetzt weiter auf der Wiese. (Naturgeräusche, Vogelgezwitscher)
T. Hat sich dort etwas verändert, so von der Ansicht oder vom Gefühl her?
K. Nein die Wiese ist noch die Gleiche. Ich geh weiter – und da sitzt ein riesiger Frosch, ich frag ihn, was kannst du mir sagen. Er antwortet, er ist so groß geworden, weil er von mir Energie gefressen hat. Frosch, warum hast du meine Energie gefressen? Er sagt, manchmal hab ich auf meine Energie nicht aufgepasst und dann hat er sie gefressen.
T. Magst du dir mal eine Situation zeigen lassen in der du nicht aufgepasst hast?
K. Ja er sagt, er frisst Energie wenn ich irgendwo ein Problem sehe. Wenn ich mir über irgend etwas Gedanken mache, wenn ich das Gefühl hab, da kommt so ein Brocken auf mich zu, dann wird diese Schutzschicht irgendwie löchrig, dann kann der Frosch meine Energie klauen. Ich frag ihn mal, Frosch, wie kannst du mir denn meine Energie wieder zurückgeben?
Der Frosch sagt das geht nicht, nur kontrollier deine Gedanken besser. Mehr als diesen Tipp kann er mir nicht geben. Dann geh ich jetzt weiter. --- Da ist jetzt ein Stopschild, das will mir jetzt sagen, das es am besten ist, wenn wir jetzt aufhören.-- Aber ich geh um das Stopschild herum und geh trotzdem weiter.
T. Ja, ist das OK, das der Frosch dort zurück bleibt?
(Frosch ist evt. wichtiger Hinweisträger)
K. Ja, der Frosch bleibt da zurück.
T. Vielleicht magst du dir mal eine Situation zeigen lassen von dem Frosch, wo er dir die Energie geklaut hat und findest dabei eine Möglichkeit Gegenmaßnahmen zu entdecken.
K. So eine Situation war dann wenn ich einen großen Auftrag hatte mit Baumfällarbeiten, wo es wirklich um viel Geld ging. Da war das so, das ja so ein Baum immer mal doof fallen kann, was mir zwar glücklicher weise nie passiert ist, aber die Option besteht ja doch immer. Und da war das so, das ich die letzten zwei Nächste vorher immer schlecht geschlafen hatte und in dieser Situation war der Frosch immer da und hat mir Energie geklaut. Oder auch in Prüfungen oder ähnlichen Situationen. Da macht man sich doch immer seine Gedanken und dadurch wird man dann eben angreifbar
T. Wer ist „man“? („man Sprache“ vermeiden, im hier und jetzt in der „ich Form“ bleiben)
K. Ja ich. Der Frosch meinte, als er sagte kontrollier deine Gedanken, meinte er einfach 100% positiv denken, einfach so locker an die Sache rangehen. So ungefähr es wird schon irgendwie klappen. Wenn ich mich natürlich hinreichend vorbereitet habe. Also wenn ich weiß, das ich alles Menschenmögliche oder mir mögliche getan habe, dann brauch ich mir auch keine Gedanken mehr zu machen. Ja und das ist das, was mir der Frosch sagen wollte.
T. Kannst du diese Gedanken einfach mal da sein lassen, die du in schwierigen Situationen, z.B. vor Prüfungen hast?
K. Es ist einfach so ein bisschen Angst, ich hatte zwar eine Versicherung die Schäden bis in Millionenhöhe abdeckte, die ich Gott sei dank nie in Anspruch nehmen musste, aber die hätten das übernommen. Also wenn mal ein Baum auf ein Haus gefallen wäre hätten die den Schaden übernommen aber trotzdem ..... Also die Bäume sind alle so gefallen wie sie sollten, aber rechts und links vom Baum, von der Fallrichtung stehen fast immer Häuser. Wenn da eben so ein Baum auf so ein Haus drauf kracht, ist dann so eine ganze Masse Bürokram fällig die das nach sich zieht, oder nach sich ziehen würde und da hatte ich natürlich nie große Lust dazu. Genauso bei Prüfungen. Auch wenn ich ausreichend gelernt habe, hatte ich immer noch Zweifel, ob die Prüfung auch klappt.
T. Zweifel. Schau mal, du bereitest dich vor, lernst für die Prüfungen und hast trotzdem immer noch etwas was dir Zweifel macht. Schau mal ob du sehen kannst wer oder was das ist. Oder lass die Zweifel einfach mal da sein, einfach mal Gestalt annehmen lassen. Mal selbst direkt mit ihnen in Kontakt treten. Schau mal ob sich die Zweifel zeigen.
(Klient kam schon mit Hustenreiz, hat nun einen starken Hustenanfall, bittet um eines seiner Hustenbonbons)
K. Die Zweifel tauchen auf, in Gestalt meines Vaters.
T. Wie ist das für dich, das deine Zweifel in Gestalt deines Vaters auftauchen?
K. Es ist verwunderlich, aber jetzt auch irgendwie klar.
T. Magst du deinem Vater mal sagen wie es dir geht mit deinen Zweifeln die in seiner Gestalt aufgetaucht sind?
K. ---- Tja
T. Dein Vater steht da für deine Zweifel.K. Also mit dir als den Zweifeln, da geht s mir gar nicht gut. Da hab ich ein großes Energie Leck und die Zweifel sind meistens unbegründet. Er antwortet jetzt, aber da kann doch immer so viel schief gehen. Ich sage, das ist richtig, aber wenn man sich da groß Gedanken darüber macht, dann geht noch viel mehr schief. –-- und jetzt schrumpft er.
T. Wie ist das für dich, das dein Vater schrumpft?
K. Da er ja meine Zweifel darstellt, -- ganz angenehm. Aber er ist noch nicht ganz weg nur viel kleiner. Ich frag in, wie krieg ich dich denn ganz weg?
Und da sagt der, jetzt gar nicht.
T. Vielleicht kann er dir zeigen wo das entstanden ist, oder wann das entstanden ist, oder einen Hinweis geben.
K. Ja, er meint die Zweifel sind eine alte vererbte Sache. --- Meine Oma hatte viele Zweifel, mein Vater Zweifelt schon ein bisschen weniger und ich will das jetzt abbauen.
T. Magst du die Oma gleich dazuholen, ihr das auch mal sagen, ihr mal sagen, was der Vater gesagt hat und wie es dir damit geht? (so viel wie möglich integrieren, umso mehr Informationen sind für den Klienten möglich)
K. Ja, jetzt ist meine Oma mit dabei -- und die meint – sie meint, die wär aus Ängsten gemacht, das hat sie sich eigentlich immer eingeredet – und jetzt erscheint mein Vater als er ganz klein war – und der wird von meiner Oma regelrecht in Watte gepackt. -- Mein Vater war ihr einziges Kind und total übertrieben umsorgt - und da hat sich mein Vater viel von den Ängsten abgeguckt.
T. Hm, Magst du deiner Oma das mal so sagen.
K. Ja ich glaub das wär das beste. – Hallo Oma, es wäre für meinen Vater viel besser wenn du ihm viel mir Freiräume gibst – und nicht bei jedem bisschen gleich Angst hast, das schon was passieren könnte – sondern das eben alles ein bisschen lockerer sehen – und da antwortet sie ganz schockiert, „aber er ist mein einziges Kind“.
T. Wie ist das für dich?
K. Sag ich, ja aber, er muss trotzdem mehr auf eigenen Füßen stehen und nicht so auf deinen. Wenn du ihn zu doll umsorgst, dann steht er mehr auf deinen Füßen, als auf seinen. ---
Das kann sie annehmen, da sagt sie, „ich glaub, da hast du recht“ und da wird jetzt meine Oma freier – und mein Vater der wird auch freier.
T. Hm, und wie fühlt sich das für dich an, das Oma und Vater freier werden, weniger Angst da ist? (Gefühle innerer Anteile können so mitempfunden und als Eigene integriert werden)
K. Das fühlt sich eigentlich sehr gut an.
T. Kannst du das auch spüren, das die beiden weniger Angst haben?
K. Ja, - Ja --- Ja jetzt wo Oma und Vater weniger Angst haben, ist auch sonst die Angst fast verschwunden, die ist eigentlich schon weg.
T. Von der Oma?
K. Nee in mir, also die Angst die meine Oma auf meinen Vater übertragen hatte ist weniger und dadurch sind die restlichen Ängste auch verschwunden. --- Und jetzt geh ich weiter über die Wiese (Naturgeräusche) und plötzlich ist vor mir eine tiefe Schlucht, quer rüber. – und da ist jetzt auch ein alter Mann – und ich frag ihn wie ich da rüber komme. Der alte Mann sagt, „wenn du glaubst das du in die Schlucht fällst, dann fällst du auch in die Schlucht. Glaubst du, das du über die Schlucht rüber gehen kannst, dann kannst du auch über die Schlucht rüber gehen“.
Und ich frag den alten Mann, „An welcher stelle geht das denn?“ sagt der alte Mann, „Das ist völlig egal, - ich muss nur fest zu mir stehen bis ich am anderen Ufer bin“ na ja und jetzt mach ich einen Schritt über die Schlucht und ich geh tatsächlich über die Schlucht rüber und komm so gut auf die andere Seite.
T. Wie fühlt sich das an, über so eine Schlucht rüber zu gehen?
K. Also ich ging da wie über so ne Glasscheibe, als ob da so ne Glasscheibe auf der Schlucht lag und ich denn auf der Glasscheibe über die Schlucht gehe.
T. Und wie ist das dann, da so rübergekommen zu sein, so einfach?
K. Also das äh – das war für mich fast klar – also dieser alte Mann den schien ich irgendwo her zu kennen, ich wusste nur nicht wo her. Und ich wusste das ich diesem alten Mann vertrauen kann.
T. Du kanntest den alten Mann? (Aufmerksamkeit auf den alten Mann lenken, ein evtl. wichtiger Hinweisträger)
K. Ja, der kam mir bekannt vor, ich wusste aber nicht woher. Ja da geh ich einfach noch mal zurück über die Schlucht und frag ihn wer er ist.
T. Ja frag in direkt, immer direkt ansprechen.
K. Alter Mann, wer bist du? – Der alte Mann sagt, „ich bin Hoffnung und Vertrauen und in dem ich dich auf die Probe gestellt habe wird Hoffnung und Vertrauen gefestigt.“ Frage weiter „was hast du mir denn noch zu sagen?“ sagt er „im Prinzip ist alles in Ordnung so wie es läuft, die Probleme die waren, sind aufgelöst und diese Schlucht sollte die letzte Prüfung sein. Das, das Studium länger dauert, das ist vorhergeplant und in Ordnung“
T. Das macht also alles einen Sinn?
K. Er sagt, das hängt alles mit der Zukunft zusammen, da will und darf er mir jetzt nichts drüber sagen, aber es ist alles so geplant, gewollt und in Ordnung. Ich soll mir im Studium weiterhin Mühe geben wie bisher, dann wird das auch alles seinen Gang gehen und ich werde zum richtigen Moment fertig werden.
T. Magst du vielleicht von deiner Position aus mal in die Zukunft schauen, mal gucken was passiert wenn du dir Mühe gibst, was dann kommt?
K. Ja, ich geb mir weiterhin Mühe.
T. Guck mal, das Wort Mühe, was sagt dir das Wort Mühe?
K. Oh, wenn ich an das Wort Mühe denke, dann sehe ich einen Mann mit einem großen Sack auf dem Rücken, der da gebeugt auf der Straße lang schlurft.
T. Magst du den Mann mal ansprechen, ob das OK ist wenn der sich so einen Sack aufbürdet.
K. Alter Mann, ist das „sich Mühe geben“ in Ordnung?
T. Das man das tut.
K. Der alte Mann ist ziemlich sauer, schlecht gelaunt.
T. Der hat ja auch gerade Mühe.
K. Ja, der schmeißt mir den Sack vor die Füße und - brüllt mich regelrecht an, „Das was die meisten Menschen mit ´sich Mühe geben` meinen ist gut, aber das Wort Mühe selber, das findet er total beschissen. Der Mann sagt, das man alles macht, so gut man kann, so wie es jedem individuell in seinen Kräften steht, das ist eine viel bessere Formulierung, als zu sagen, man gibt sich Mühe.
T. Würdest du das jetzt neu Formulieren, wenn du jetzt einen Blick in die Zukunft wirfst?
K. Ja, das ich da sage ich mache alles so gut ich kann und äh damit ist es dann in Ordnung.
T. wie fühlt sich das an für dich?
K. Irgendwie ein bisschen freier, -- ein bisschen entspannender, im wahrsten Sinne des Wortes, e n t - spannend. Da geht irgendwie die innere Verkrampfung weg.
T. Ja, spür das mal, wie das ist, wenn man sich keine Mühe mehr gibt, sondern sein Bestes.
K. Da heißt es, sein Bestes geben ist auch nicht so gut, einfach machen so gut man kann, ist da so die Beste Formulierung.
T. Einfach machen?
K. Genau.
T. Und der alte Mann, was sagt der dazu?
K. Der alte Mann, der sagt, die Mühe die sich die Leute aufladen, wenn sie sagen, sie geben sich Mühe, ist das, was er in seinem Sack hat. Also das man da dann zu seiner normalen Tätigkeit sich noch einen Bonus aufbürdet, wenn man diese Formulierung benutzt. Das ist daher keine vernünftige Formulierung ist da sie Kraft zehrt. Und die Formulierung, man gibt sein Bestes, das Beste von allen ist Selbstständigkeit und Seele und wenn man das gibt, dann hat man ja nichts mehr. Und jetzt schwingt er sich seinen Sack auf den Rücken und schlurft weiter.
T. Ist das OK für dich, das er immer noch die Mühe trägt?
K. Ja, also er ist ja die Mühe und er kam und hat mir seinen Vers gesagt, aber ich kann ihn ja nun nicht auflösen oder verschwinden lassen.
T. Ja vielleicht ....
K. Er war da wie so ein Lehrer kann man sagen, das man eben auf seine Formulierung achtet.
T. Ja schau wie es für dich OK ist.
K. Ja die Mühe ist seine Aufgabe aber nicht mehr meine --- also mit diesem Sack durch die Gegend zu schlurfen, ist seine Daseinsberechtigung aber nicht meine, ich bin da außen vor, der alte Mann ist einfach die Mühe.
T. Ja gut es ist eben dein alter Mann, der deine Mühe trägt anscheinend, er trägt die Mühe von den anderen hat er gesagt.
K. Ja, oder von sich selbst, genau.
T. Ja und wenn du jetzt gelernt hast von ihm, vielleicht kann er ja eine andere Aufgabe übernehmen und muss sich nicht mehr die Mühe geben.
K. Ich geh mal hinterher und frage ihn. Alter Mann, kann ich dir helfen, deine Last loszuwerden? --- Da sagt der alte Mann, ne, der schwere Sack und ich die gehören zusammen. Na ja, wenn der das meint, dann soll der das machen.
T. Ist das OK für dich?
K. Ne, jetzt hab ich das Gefühl, als wenn es besser wäre wenn der doch seinen Sack los wird.
T. Hm ja, siehst du da eine Möglichkeit?
K. Ich frag noch mal den alten Mann. Alter Mann, nimm doch mal den Sack ab und lass mich mal rein gucken. Er nimmt den Sack ab und macht ihn auf und da sind lauter Steine und schwarze Klumpen drin. Ich frag in, wollen wir die Steine hier liegen lassen und mal versuchen die schwarzen Klumpen hier aufzulösen? Dafür ist der alte Mann jetzt auf einmal sehr dankbar und ich frage alle schwarzen Klumpen, wollt ihr den alten Mann weiter sinnlos belasten? Nö, eigentlich nicht. Dann löst euch doch einfach auf. Da sagen die, das können wir so einfach nicht. Und wenn der alte Mann sich in Zukunft sich nicht mehr Mühe gibt und das alles so macht, wie er kann? Da sagen jetzt die schwarzen Klumpen, ja, da dann braucht er uns nicht mehr und die lösen sich auf.
T. Die lösen sich einfach so auf?
K. Ja, die schrumpfen und dann sind sie weg.
T. Ist das OK für dich?
K. Und der alte Mann schmeißt den Sack weg und geht alleine erheblich forscheren Schrittes weiter.

T. Wie fühlt sich das an, wenn er ohne die Last geht?
K. Sieht besser aus. ---
T. Und kannst du von dieser Position aus nach vorne gucken, vielleicht sehen wie es sich so ergibt, wie du es haben möchtest?
K. Das kann ich nicht, weil vor mir ein Geröllfeld ist, das ist ziemlich stark ansteigend ---- und äh, also ich merk auch selber, das es besser ist, da jetzt nicht hochzugehen, sondern auf Hoffnung und Vertrauen, auf diesen anderen Mann an der Schlucht zu hören und einfach dann später noch mal in diese Gedankenwelt einzutauchen.
T. Lass ruhig noch ein bisschen auf, das du da noch Kontakt hältst. Ist das so OK für dich.
Du möchtest jetzt aufhören?
K. Ja, ich denke das ist jetzt ein guter Zeitpunkt.
Ich erkläre dem Klienten, das er sich noch genügend Zeit nehmen kann, um wieder in dieser Realität anzukommen und lass ihn bei leiser Musik allein.
Schon nach kurzer Zeit ist der Klient auf den Beinen und empfindet doch eine deutliche Erschöpfung. Er bemerkt das er noch nicht so und auch bisher nie so intensiv wahrgenommen hatte.
Im Nachgespräch spreche ich an, das, das Handeln in seiner Innenwelt für den Klienten leicht zu sein schien, was eine gute Ausgangsposition für ein Weiterarbeiten mit relativ gut erreichbaren Erfolgen für das Gesamtbefinden ist, aber das kaum emotionale Reaktionen zu erkennen waren, alles sehr kontrolliert ablief, was auf eine Art unbewusste Verweigerungshaltung schließen lässt, sich tiefer einzulassen und auch noch erkennbar war, das er sich noch viel aus dem Verstand heraus erklären wollte.