Abschlussarbeit zur Praxislizenz 11/2003 Renate R.
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Die in meiner Abschlussarbeit beschriebene Klientin hat von der Synergetik-
Therapie auf der Eso-Messe in München gehört. Sie wollte diese Therapie-
möglichkeit einmal kennenlernen und sie meldete sich zu einer Probe-Session
an.
Leider konnte mir die Klientin die Kassette von der Probesession sowie die
beiden folgenden Kassetten nicht mehr zur Verfügung stellen.

Anna ist eine 40 jährige Klientin, die in einer gehobenen Position bei einer
Bank arbeitet. Sie fühlt sich ständig unter hohem Druck und glaubt oft, den
hohen Anforderungen in ihrem Beruf nicht gewachsen zu sein.
Sie kam zu mir, da sie wie sie selber sagt: „Keinen richtigen Sinn mehr im Leben,
im Beruf und auch in Bezug auf ihre Partnerschaft sieht.“
Das Verhältnis zu ihren Eltern, zu ihrer Mutter, ist sehr angespannt. Die Mutter
kann nicht akzeptieren, dass Anna erwachsen ist und ihre eigenen Wege geht
bzw. ihr eigenes Leben führen will.
Gleichzeitig belastet Anna das Verhältnis ihrer Eltern untereinander, da sie den
Eindruck hat, ihr Vater übt immer wieder Druck auf die Mutter aus und diese
dadurch absolut unselbständig ist.
Die Partnerbeziehung besteht ca. 4 Jahre und ist inzwischen zu einer Lebensgemein-
schaft geworden, die allerdings eher den Stellenwert „großer Bruder – kleine
Schwester“ hat. Anna „himmelt“ ihren „großen Bruder“ an wegen seiner „praktischen
Seite“ wie sie sagt, setzt ihn aber sehr oft auch unter Druck, wenn sie etwas durch-
setzen will. Sexualität findet so gut wie nie statt.
Gesundheitlich geht es beiden seit geraumer Zeit immer schlechter.
Er hatte bereits den 2. Herzinfarkt und ist dadurch sehr eingeschränkt.
Sie leidet seit geraumer Zeit wieder unter starkem Übergewicht und
ihrem seit der Kindheit bestehendem Asthma.
Eigentlich möchte Anna diese Beziehung aufgeben, da sie nicht glücklich ist,
hat aber gleichzeitig sehr starke Angst vor dem Alleinesein.
Sie leidet stark unter dieser Situation und fühlt sich oft antriebslos und unver-
standen.


Zusammenfassung der Sitzungen sowie Dokumentation des Therapieverlaufs
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In der ersten, mir zur Verfügung gestellten Kassette, es ist Annas 3. Synergetik-
Sitzung spürt Anna Enge und Schmerzen. Die eigenen Bilder fordern sie zum
Handeln auf, da sie selber sich von ihren eigenen Mustern lähmen lässt d.h. nicht
handeln kann. Das fehlende Vertrauen in ihre „innere Weisheit“ zeigt sich noch
stark in dieser Sitzung. Dadurch erlebt Anna wie der Prozess immer wieder ins
Stocken kommt d.h. die Zimmer wieder dunkel sind.
Durch Konfrontation und Handlung kann sie aber auch erleben, wie sich die
Bilder positiv verändern, wie Entspannung eintreten kann. Sie kann spüren
wie sich Leichtigkeit und Freiheit anfühlen und wie bei Aktionen ihrerseits eine
positive Reaktion ihrer Bilder - ihrer eigenen Energien – eintritt.
In der 4. Synergetik-Sitzung steigt Anna mit weniger Anspannung ein und
fühlt sich nicht mehr eng. Sie kommt mit ihrem inneren Kind in Verbindung
und mit ihrer Angst. Sie zeigt in dieser Sitzung schon mehr Vertrauen und
dadurch Handlungskompetenz. Sie arbeitet viel auf der Körperebene mit
schlagen – schreien – stampfen und auf der Gefühlsebene mit lachen und
atmen. Es können mehr Querverbindungen als in der ersten Sitzung hergestellt
und dadurch auch eingeprägte Muster, destabilisiert werden.
Zu Anfang der 5. Synergetik-Sitzung kann Anna eine Leichtigkeit und Freiheit
wahrnehmen nachdem sie Vertrauen gezeigt hat. Doch sie zweifelt: „dass sie
doch noch nicht alles machen kann was sie will“ und landet bei ihren „Ketten „
bzw. bei ihren „fesselnden Mustern“. Die Klientin zeigt aber Handlungs-
kompetenz und kann so noch weiter in ihr Unterbewusstsein einsteigen
und Mustersätze aus ihrer Kindheit durch aktive Neugestaltung destabilisieren.
Ein abgespaltener Persönlichkeitsanteil (ein Zwerg, der alles madig macht)
kann wieder integriert werden und aus seinem „Schattendasein“ heraustreten.
Klientin hat in dieser Sitzung oft auf ihre innere Weisheit vertraut und dadurch
waren Veränderungen möglich.

Zu Anfang der 6. Synergetik-Sitzung geht die Klientin wieder in ein Gewölbe
doch es ist nicht mehr dunkel wie bei den ersten Sitzungen – es strahlt ein Licht -,
Das zeigt, dass bereits neuronale Verknüpfungen gelöst worden sind – Anna hat
„Licht ins Dunkel“ gebracht d.h. „ihr ist etwas bewusst geworden“.
Sie kommt in dieser Sitzung mit ihren toten Bereichen (unbewusste Bereiche in
ihrem Leben) in Verbindung. Sie konfrontiert sich mit ihrer Hilflosigkeit und
kann diese durch aktives Handeln integrieren. Auch ihre „fesselnden Muster“,
ein „Gitter“ kann sie in dieser Sitzung durch eine helfende Instanz anschauen
und öffnen.
Durch heftige körperliche Aktionen merkt Anna, wenn sie untätig ist,
dann verändert sich nichts in ihren Bildern und wenn sie Handlungskompetenz zeigt,
dann kann sie ihre Energiebilder positiv verändern (sie bringt Energie zum fließen).
So ist Anna in dieser Sitzung sehr Handlungskompetent und kann viele Querver-
bindungen destabilisieren. Zum Abschluss der Sitzung fühlt sie sich weit und
frei und ist mit ihrem lebendigen Herzen in Verbindung.


Gleich am Anfang der 7. Synergetik-Sitzung ist Anna mit ihrem inneren Kind
in Verbindung und ihr geht es damit sehr gut. Aber ihre „neuronalen Muster“ lassen
sie nicht in Ruhe und sie spürt Druck – sie darf keinen Spaß haben – sie wehrt
sich noch eine Weile, geht dann aber in Konfrontation mit den inneren Bildern,
ihren „Wurzeln“ aus der 6. Sitzung. Sie kann sich in dieser Sitzung tiefer
einlassen in dieses Energiefeld. Dieser Weg führt auf verzweigten Energiestruk-
turen zu den neuronal verankerten Energiebildern und den damit verbundenen
abgespeicherten Erlebnissen. Durch Konfrontation und aktives Handeln ent-
spannen und verändern sich die Energiebilder wie von selbst. Anna wehrt
sich immer wieder und fühlt Hilflosigkeit doch sie kann es zulassen, dass
ihr eine innere Instanz hilft und so kommt sie in Kontext mit ihren Anteilen
und veranstaltet ein deterministisches Chaos. Der tiefste Punkt wird sichtbar
und der heißt in diesem Fall „Liebe“. Um diese Energie sichtbar zu machen
(in diesem Fall wissen die Anteile nicht was Liebe ist) entscheide ich mich
Farbe einlaufen zu lassen um das neuronal verankerte Muster endgültig zu
kippen. Die Farbe rot fließt und die neue Qualität wird spürbar und sichtbar
durch ein Gefühl der Zufriedenheit und Leichtigkeit. Die Muster haben sich
harmonisiert.

Klientin steigt in ihrer 8. Synergetik-Sitzung gleich tief ein in ihr „Mutter-
Kind“ Problem. Sie spürt starke Schmerzen beim Kontakt mit dem Kind
(oder der Puppe) und das heißt immer, dass hier Energie in hoher Spannung ist.
Unter dieser Spannung gelingt es Anna nur mit viel Energieaufwand und
„Scheibchenziehen“ in ihren inneren Bildern zu bleiben. Innere Instanzen helfen
ihr wieder den synergetischen Prozess in Gang zu setzen. In dieser Sitzung
findet eine Art „Familienstellen nach B. Hellinger“ statt und die Anteile
können integriert werden. Das innere Kind, das am Anfang der Sitzung
ein lebloser „Brocken“ war wird lebendig und verbindet sich durch einfließen
lassen von Farbe gänzlich mit der Klientin. Sie spürt auch am Ende der
Sitzung eine Kraft und einen Schutz durch die hinter ihr stehenden „Ahnen-
Lichter“.
Das Licht – ihr Lebenslicht – ist jetzt näher an ihr dran. Dieser Harmonisierungs-
prozeß wird sich in den nächsten Tagen noch fortsetzen.

Heute fühlt sich Anna wieder als junge Frau. Sie hat wieder Spaß am
Leben und an Abenteuern. Ihre Sichtweise hat sich sehr verändert. Sie ist
selbstsicherer geworden und fühlt sich im Berufs- und auch im Privatleben
integriert und anerkannt. Fehlschläge rufen bei ihr heute keine depressiven
Verstimmungen hervor sondern spornen sie an, den Sachen auf den Grund
zu gehen um eine Lösung zu finden.
Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist sehr viel besser geworden. Anna fühlt
sich heute bei keinem Kontakt mehr angegriffen oder minderwertig.
Im Gegenteil, sie hat den Eindruck, auch ihre Mutter hat den Umgangston
und die Umgangsform ihr gegenüber positiv verändert. Anna kann heute
bei ihren Eltern Kind aber auch eine selbständige junge Frau sein.
In ihrer Partnerschaft ist Anna heute zufrieden. Sie arbeitet noch daran
„so richtig glücklich zu werden“, wie sie selber sagt. Doch von einer
Trennung ist heute keine Rede mehr.
Anna hat noch weitere Sitzungen gebucht.