4. Sitzung „Hart und weich“


Die Kl. steigt während der Tiefenenentspannung in ihre Bilderebene ein. Sie begegnet der Freundin ihres Sohnes und teilt ihr ihr Verhalten des letzten Abends mit, welches sie selbst an sich kritisiert. Dadurch kommt sie an die Erkenntnis, dass sie ständig versucht allen und allem gerecht zu werden. Ihr Partner erscheint, bei dem sie dieses Thema ständig erlebt. Sie fühlt sich total überfordert und stellt im Dialog mit ihrem Partner fest, dass es ihr darum geht gelobt zu werden.
Der Th. fordert sie auf: „Dann schau mal woher du das kennst, gelobt werden zu wollen.“ Die Kl. ist spontan in der Schule und erlebt sich wie sie eine Frage des Pfarrers richtig beantwortet und gelobt wird. (Die Kl. ist sehr sprunghaft, es fällt ihr schwer bei einem Thema zu bleiben, die Anweisungen des Th. nimmt sie oft nicht wahr, was ihre Zerfahrenheit und Orientierungslosigkeit zeigt.)
Ihr Stiefvater kommt ihr wieder plötzlich ins Bewusstsein, ein böser Satz von ihm ist da. Sie geht auf Konfrontationskurs und sagt ihm ihre Meinung (Hier zeigt sich, dass ihre Angst vor Konfrontation deutlich nachgelassen hat) Der Th. spiegelt ihr, dass da jemand ist der will, dass sie nicht lebt (Ein Teil von ihr, der nicht leben will) und dabei erscheint die kleine M. wieder. Sie nimmt Kontakt mit ihr auf und der Th. schlägt ihr vor die Kleine zu fragen ob sie einen Rat weiß. „Du musst dran arbeiten. Weiter arbeiten. (Die innere Weisheit ist präsent und teilt ihr mit was für sei gut ist) Sie beten zusammen und ihre Eltern erscheinen, die einen freundlichen Eindruck machen.
Sie schildert im Gebet ihre Probleme mit ihrer Wohnung „Ich fühl mich so vertrieben, in meinen eigenen Räumen kalt und leer.“ Der Th. schlägt ihr vor, sich von der Kleinen in die Zeit führen zu lassen wo noch ein zuhause war (So kann sich die Kl. positive Erlebnisse holen, um sich selbst zu stärken) Sie kommt in eine Situation, in der die Eltern noch lebten und eine gute Stimmung herrschte.
„Und dann steht die Mama in S. vor dem Haus, 2 Kinder. Und die schauen alle recht freundlich.“ Sie geht in die Situation der Kleinen und fühlt sich rundum wohl. Der Th. spielt Musik ein. (Die Klientin kann das Gefühl „Heile Welt“ ankern.) Dazu erscheint auch ihr Partner, bei dem sie sich als Große auf den Bauch legen darf: „Ich fühle mich total geborgen, ich kann mir kein schöneres Gefühl vorstellen…“
Sie spürt jetzt Zuneigung zu ihm und drückt sie auch aus.
Der Partner will flüchten, es wird ihm zuviel (Es ist ihr Ausdruck, von „es ist genug“) und sie beschwert sich bitter. Sie geht in die Konfrontation und stellt ihn. Sie geht soweit, dass sie ihm Befehle gibt und er sie ausführt. Sie traut sich erneut über ihre Gefühle zu reden (Training der Handlungskompetenz in der Innenwelt, die neuen Energiemuster stabilisieren sich) Im Laufe dieses längeren Dialogs in dem sie der Th. immer wieder darauf hinweist auf die Änderung des Partners zu achten, erscheint eine Szene mit einem Pfarrer, die auch schon in anderen Sitzungen aufgetaucht ist. Sie erschrickt zuerst, spürt dann aber, dass da nichts ist was ihr Angst macht. Es kommt soweit, dass der Pfarrer jetzt nicht mehr sie schlägt sondern die eigentliche Verursacherin der damaligen Situation. Die Kl. ist total verwundert (Hier zeigt sich die synergetische Wirklichkeit, die Situation ist von selbst auf eine höhere Ordnung übergegangen, aus Unrecht wird Recht)
Sie bekommt noch mehr Mut und kritisiert ihren Partner weiter, aus dem auf einmal ein harter und weicher werden (Zuvor gab es nur den harten Teil in ihr der keine Gefühle will, aufgrund des Energieflusses wird ein Teil weich, der will Gefühle zeigen) Der Th. lässt sie die zwei Teile miteinander konfrontieren (Hier geht es darum die 2 Teile wieder zu integrieren) Sie lässt nicht locker und fordert ihren Partner wieder in einem längeren Dialog. Einer ihrer letzten Sätze ist: „ Ich will, dass bei dir eine Türe aufgeht und ich helfe dir dabei.“ Worauf er sofort ein großes Tor öffnet. (Symbolebene)
Aus dem harten und weichen Teil wird ein weicher, der Partner kommt auf sie zu: „Die liebe Seite…er kommt rein, nimmt mich in den Arm und drückt mich ganz fest, mein Schatz.“ Der Th. spielt Musik ein, gibt Zeit um diese Gefühle und die Bilder zu ankern.
Sie lässt noch einmal alle, die in der Sitzung erschienen sind, auftauchen und fragt sie, ob es noch etwas zu klären gibt. Alle verneinen, sie holt ihr inneres Kind dazu und genießt die Stimmung.