Praxislizenzarbeit Gudrun Esser

Sitzung 3: Furcht, Unsicherheit, Eltern, Spiritualität (13.2.2001)

Entspannungstext: Die Reise ins Kristall

Kl: Ich sehe goldenes Licht, und ich bin davon so fasziniert.
Th: Wie fühlst du dich in diesem goldenen Licht?
Kl: Gut! (Pause) Ich sehe meinen Löwen, den kann ich sehen.
Th: Willst du ihn mal begrüßen, du hast ihn schon lange nicht gehabt?
Kl: Hhhmmm...
Th: Wenn er von selbst auftaucht, sprich ihn doch mal an!
Kl: Hallo Löwe! Wir haben uns schon lange nicht gesehen.
Th: Frag ihn mal, ob er dir was zu sagen hat oder warum er aufgetaucht ist.
Kl: Hast du mir was zu sagen, oder warum bist du aufgetaucht? (Pause) Er gehört zu mir, sagt er. (Pause)
Th: Ist da sonst noch etwas in der Höhle? Siehst du noch irgend etwas?
Kl: Nein.
Th: Dann erzähle mir mal was du siehst!
Kl: Ich sehe goldenes Licht, ich sehe das Farbenspiel, was mich so fasziniert und ich sehe den Löwen, wie er herum streunert. Mehr sehe ich nicht.
Th: Ist es schön für dich da zu sein?
Kl: Ja! (Ich(Th) spiele Musik ein)
Th: Genieße das erst einmal und wenn du dich genug satt gesehen hast, guck mal ob da noch etwas auftaucht in der Höhle. Sieh dann, wo du hingehen möchtest. Aber laß das erst einmal ein bisschen auf dich wirken mit deinem Freund, dem Löwen. Er ist ja ein Anteil von dir, der immer bei dir ist.
Kl: Ja! Er war auch gleich wieder bei mir. Ich fühle mich auch sicher, wenn er bei mir ist.
Th: Gut! Jetzt hast du goldenes Licht und den Kristall genossen und du bist gestärkt. Jetzt frage mal den Löwen ob er dich irgendwo hinbringen möchte, wo ihr vielleicht eure Stärke zeigen könnt. Frag ihn mal! Sprich ihn mal an!
Kl: Möchtest du mich mal irgendwo hinbringen, wollen wir irgendwo hingehen? (Pause) Er fragt, ob ich noch weiter in die Höhle hineingehen möchte oder ob ich nach draußen möchte.
Th: Du kannst ihm ja sagen was du möchtest!
Kl: Das ist mir egal, mit ihm habe ich keine Angst!
Th: Tu etwas spontan was du möchtest! Vielleicht noch etwas tiefer in die Höhle gehen, denn sie bedeutet ja dein Unterbewußtsein. Möchtest du das?
Kl: Sicher!
Th: Gut! Dann sage deinem Löwen, er soll dich mal führen!
Kl: Wir können ruhig noch weiter in die Höhle gehen. Mit dir habe ich keine Angst!
Th: Was siehst du? Geht der Tunnel weiter und läuft der Löwe neben dir her?
Kl: Ja, er läuft an meiner Seite.
Th: Guck mal wo er dich hinbringt. Fühle den Boden unter deinen Füßen. Nimm alles wahr, was um dich herum ist! Sage, wenn du was anderes siehst außer dem Tunnel! (Pause)
Kl: Wir kommen jetzt in einen anderen Raum. Der Tunnel geht noch weiter, aber ich will da noch bleiben!
Th: Ist das auch eine Höhle?
Kl: Ja, das ist eine Höhle!
Th: Dann sieh dich mal um. Siehst du da etwas in der Höhle? (Episode mit dem Teddybär. Restfurcht)
Kl: Da geht es wohl noch weiter, aber ich möchte nicht weitergehen.
Th: Was möchtest du machen? Gut! Du kannst wieder zurückgehen!
Kl: Das hat mich so fasziniert in diesem Kristall.
Th: So wie du gekommen bist, kannst du auch wieder zurückgehen (Pause)
Kl: Ja! (Pause)
Th: Wenn du irgendwo angekommen bist sage es mir dann. (sehr lange Pause) Es kann sein, daß es auch Abzweigungen gibt.
Kl: Die gibt es. Ich gehe den Weg, den ich gekommen bin, und es wird immer enger und da bin ich nicht mehr weit von der Höhle entfernt, das finde ich toll! (lange Pause) Ich muß meinen Weg jetzt wieder gehen, ich habe das Gefühl die kleinen Gänge rechts und links wollen mich so richtig anziehen, aber ich will nicht. Ich fühle mich so sicher auf meinem Weg. Den will ich auch wieder zurückgehen! (Pause, Hintergrundmusik)
Th: Bist du schon in der Höhle?
Kl: Ich bin gleich da. (Pause) Ich bin da! (Pause)
Th: Guck dich noch mal um in der Höhle. Hat sich was verändert oder ist sie noch so wie vorher? Das Licht und der Kristall und was du so siehst? Oder ist da vielleicht noch jemand? (Pause)
Kl: Ich sehe im Moment niemand. (Pause)
Th: Wo ist dein Löwe?
Kl: Der ist immer noch bei mir. (Pause)
Th: Das ist ja die Reise ins Innere des Kristalls. Geh mal jetzt in dieses Kristall hinein. Guck mal wie es da ist in dem Kristall, wie du dich da fühlst. Versuch es mal! (Pause) Geht es? (Pause)
Kl: Ja, das geht, es drückt mich aber irgendwie auseinandernehmend. (Pause)
Th: Wie spürst du das? (Pause) Oder wo spürst du das?
Kl: Ich spüre das körperlich, aber ich will das gar nicht!
Th: Nicht unterdrücken, einfach mal reinspüren. Was spürst du?
Kl: Ich bin so hin und her gerissen. (Pause)
Th: Was ist das? Ist das Unruhe oder was ist das? Wie bist du hin und her gerissen?
Kl: Unsicher!
Th: Guck dich mal um, wo bist du in dem Kristall drin? Und fühlst dich unsicher?
Kl: Diese Unsicherheit macht mich unruhig.
Th: Sag dem Kristall das mal! Sag ihm das: in dir fühle ich mich unsicher und unruhig.
Kl: Kristall, in dir fühle ich mich unsicher und unruhig. Das will ich nicht! (Pause) Von außen machst du mich so sicher und bist so schön. (Pause) Wenn ich in dir bin, dann nimmst du mich so auseinander. (Pause)
Th: Was sagt der Kristall dazu? (Pause)
Kl: Er sagt, das bin ich.... (Pause)
Th: Das bist du selbst? (Pause) Verstehst du das? (Pause)
Kl: Ja, ich versteh es.
Th: Was ist da, was dich so unsicher macht und unruhig? (Pause)
Kl: Ich kann es nicht richtig sehen, ob ich das selbst bin oder ob es das Leben ist, oder von beiden etwas. (Pause)
Th: Spür mal rein, ist es das Eingeengtsein im Kristall? Du bist jetzt im Kristall drin, da ist ein begrenzter Raum. Was kann das sein, das dich unruhig oder unsicher macht oder ob es irgend etwas anderes ist, ..... was dir unangenehm ist. (Pause)
Kl: Ich weiß nicht! (Pause) Der Kristall hat mir eigentlich nur gezeigt, daß da irgendwie was in mir zerrissen ist. Ich fühle mich wohl noch etwas eingeengt, aber das ist es nicht ganz. Ich weiß es nicht. (Pause) Das bin ich wohl so. (Pause)
Th: Laß noch mal die - du hattest schon mal die Unsicherheit -, laß die mal als Gestalt auftauchen, jetzt innerhalb des Kristalls! (lange Pause)
Kl: Ja, sie kommt als Gestalt daher.
Th: Wie sieht sie aus?
Kl: Nicht groß und auch nicht klein (Pause)
Th: Wie sieht sie so aus? (Pause) Guck sie dir mal genau an, deine Unsicherheit! (Pause)
Kl: Ich kann schlecht erkennen wie sie aussieht, ich kann das nicht beschreiben, ich sehe sie gerade so,
Th: Ist das so ein Schatten oder so ein Nebel?
Kl: Ja, mehr wie so ein Schatten, ich kann kein Gesicht erkennen. Ich kann nichts erkennen.
Th: Du siehst und du weißt, daß es deine Unsicherheit ist.
Kl: Ja!
Th: Frag mal die Unsicherheit, was sie hier will.
Kl: Unsicherheit! Sage mir was du mir zeigen willst! (Pause)
Th: Oder warum sie aufgetaucht ist, (Pause)
Kl: Oder warum bist du aufgetaucht? Sage es mir! (Pause) Sie sagt mir, daß sie mein ständiger Begleiter ist.
Th: Ja, du kannst ihr ja sagen: Guck mal, ich habe hier noch einen anderen ständigen Begleiter, ich habe einen Löwen! Der ist stärker als du! Willst du ihr das mal sagen, der Unsicherheit?
Kl: Ja! Unsicherheit! Ich habe noch ein ständigen Begleiter, das ist mein Löwe an meiner Seite (Pause) Ja, das weiß sie auch. (Pause)
Th: Willst du ihr mal sagen, du willst sie nun endgültig lossein. (Pause) Du bist ihr ja schon öfters begegnet. (Pause) Und dann soll sie dich mal dahin bringen, wo sie entstanden ist, du willst sie ja jetzt endlich mal loshaben. Sag ihr das!
Kl: Unsicherheit! Ich möchte dich gerne loswerden, ich möchte, daß du mich nicht ständig begleitest!
Th: Und, daß du dich unwohl fühlst bei der ganzen Sache.
Kl: Ja, ich fühle mich nicht wohl. Zeige mir den Weg, daß ich dich vergessen kann!
Th: Den aufarbeiten kannst!
Kl: Daß ich dich aufarbeiten kann, daß ich dich wieder dahin zurückbringen kann! (Pause)
Th: Macht sie was? (Pause)
Kl: Sie kämpft noch gegen sich. Sie will noch nicht so weg.
Th: Kannst ja deinen Löwen mal ein bisschen auf sie hetzen, sagen, wenn du jetzt nicht spurst, und mich nicht dahin bringst, wo du entstanden bist, dann frißt dich mein Löwe auf, oder was du sagen möchtest. Setze sie mal ein bisschen in Trab! Sie soll dich nicht immer belästigen, sie soll sich jetzt endgültig mal auflösen.
Kl: Unsicherheit! Ich möchte, daß du dich entfernst, ich möchte dich nicht mehr sehen.
Th: Nein, entfernen nicht, da mußt du erst mal......
Kl: Die ist dann weg.....
Th: Nein, sie soll dich dahin bringen, wo sie entstanden ist, an die Ursache! Sonst taucht sie beim nächsten mal wieder auf. Hol sie wieder bei! Sie soll nicht abhauen!
Kl: Sie ist nicht abgehauen.
Th: Sie ist noch da, gut! Dann soll sie dich aber dahin bringen. Du bist die Stärkere, du hast den Löwen. Sie soll dich in eine Szene bringen, wo sie entstanden ist. Vielleicht in deiner Kindheit, vielleicht später im Leben, (Pause)
Kl: Bring mich dahin zurück wo du entstanden bist! (Pause) Ich komme mit, bringe aber meinen Löwen mit.
Th: Klar! (lange Pause) Bist du jetzt irgendwo? (Pause) Guck dich mal um wo du da bist. (Pause)
Kl: Ich bin da, (Pause) und ich fühle mich immer wieder (Pause) daß ich Entscheidungen treffen muß, viele Entscheidungen (Pause)
Th: Denkst du jetzt an eine bestimmte Szene?
Kl: Nein, an eine bestimmte nicht, aber ungefähr, wo ich mich mit meinen Entscheidungen rumquäle und Angst habe. Da sind so mehrere Sachen, eine geballte Ladung habe ich das Gefühl, (Pause)
Th: Dann sage aber trotzdem deiner Unsicherheit, sie soll dich jetzt wirklich in eine ganz frühe Szene, wo sie entstanden ist, reinbringen, wo der Ursprung von ihr ist! (Pause)
Kl: Ich bin ganz dicht dran an dem Ursprung. (Pause) Das ist da wo ich tagelang Probleme hatte Entscheidungen zu treffen. (Pause) Das macht mir immer wieder Angst. (Pause) Immer die Angst, daß ich was verkehrt entscheide und ich habe auch verkehrt entschieden immer, diese Angst ist da, diese Unsicherheit.
Th: Guck mal, ob dich deine Unsicherheit jetzt zu einer bestimmten Szene führt. Was jetzt so auftaucht, nimm das einfach, das ist ganz gleich welche. Denn das steht dann für alles. Laß dich da jetzt hinbringen. (Pause) Vielleicht ganz früh als Kind, wo du in eine Entscheidung reingedrückt worden bist, wo du entscheiden solltest. Sieh, ob da irgendeine Szene auftaucht und wo du unsicher warst. Die Unsicherheit weiß wo sie herstammt. Du kannst das auch fordern, daß sie dir jetzt ihren Ursprung dir zeigt!
Kl: Das geht gar nicht so weit in meine Kindheit zurück, ich bin da Jugendliche, ich bin vielleicht 15/ 16, in dieser Zeit da bin ich schier bombadiert worden mit Entscheidungen....
Th: Na gut, geh jetzt mal in eine ganz bestimmte Szene rein. Du bist so 15/16, du siehst dich jetzt als H.. Guck mal was da oder wer da ist und wer dich in so was reindrückt, wo du dann unsicher bist. Guck mal was da für eine einzelne Szene auftaucht. Irgend etwas, was dich besonders beschäftigt hat und wo du heute noch dran kaust (Pause)
Kl: Ich kann da nichts bestimmtes sehen. Ich sehe mehrere Sachen, aber nichts bestimmtes. (Pause) Ich habe da sehr viel falsch gemacht. (Pause)
Th: Ja, da ist deine Unsicherheit hergekommen, weil du glaubst, du hast sehr viel falsch gemacht. Das ist ganz klar!
Kl: Die kommt wie eine geballte Ladung auf mich zu! (Pause) Da ist nichts bestimmtes, das sind so viele Dinge.
Th: Du kannst aber eines machen, du kannst alles wie einen Film ablaufen lassen, dann kannst du sagen: Stop! Und an der Stelle kannst du einsteigen. (Pause) Irgendwas, wo du das Gefühl hast, du hast zuviel falsch gemacht. (Pause) Ganz gleich, was es jetzt ist. Denn deine innere Weisheit, die weiß schon was am besten ist für dich. (Pause)
Kl: Da ist eine Situation. Da war ich schon etwas älter, aber da hatte ich diese Probleme auch.
Th: Guck mal. Wie alt bist du ungefähr? (Pause) Vielleicht kannst du das an deiner Kleidung erkennen
Kl: So 19/20
Th: Gut! Guck dich mal um, wer ist jetzt noch da? Wo bist du, bist du daheim oder?
Kl: Ich bin von zu Hause wieder weg. (Pause)
Th: Gut. Geh jetzt vielleicht mal in die Szene bevor du von daheim weggegangen bist. Du hast vielleicht deiner Mutter oder deinem Vater gesagt, daß du weggehen willst (Pause) Guck mal wer da ist. (Pause)
Kl: Da ist mein Mann, (Pause) Der hat sie besucht.
Th: Was ist da mit deinem Mann? (Pause)
Kl: Ich habe die Entscheidung getroffen mit ihm zu gehen, von zu hause wegzugehen.
Th: Geh jetzt noch mal in die Szene, wo du das erstemal von daheim weggehst. Du hast ja einen Grund gehabt wegzugehen. Sag deinen Eltern das mal! Geh mal jetzt in die Szene rein. Du sagst deinen Eltern, daß du weggehen willst! Guck mal ob deine Mutter da ist oder dein Vater, wem du es sagst und wie die darauf reagieren.
Kl: Ich gehe ja nicht das erste mal von zu hause weg,
Th: Nun gut, du mußt dich halt mal für eine Szene entscheiden, die für dich am wichtigsten ist. Guck mal was auftaucht.
Kl: Meine Eltern. Denen habe ich das gesagt, daß ich weggehe (Pause) (resignierend) das war denen egal.
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Ich spüre, daß hier immer noch ein Thema ist, das noch nicht ganz gekippt ist. Es ist wohl ihr Hauptthema und es steht immer noch eine Menge Energie dahinter.
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Th: Gut, jetzt sag deinen Eltern das! Sag: Ich hab euch das und das gesagt, daß ich weggehe, aber euch ist das egal. Geh jetzt mal in die Szene rein! Das ist wichtig!
Kl: Ich habe euch gesagt, daß ich weggehe, aber mir scheint das ist euch soooo egal
Th: Laß sie mal dasein, guck sie mal an wie sie reagieren!
Kl: Desinteressiert!
Th: Sag ihnen das!
Kl: Ihr seid so richtig desinteressiert daran (Pause) aber ich will hier raus! Ich halte es hier nicht mehr aus, ich fühle mich nicht mehr wohl!
Th: Fühle mal in deinen Körper, wo sitzt das? Wo fühlst du dich da nicht wohl? (Pause)
Kl: Mein Bauch.
Th: Sag deinen Eltern, es macht mir Bauchschmerzen, das macht mir heute noch nach so viel Jahren Bauchschmerzen. (Pause) Sag es ihnen! (Pause)
Kl: Das macht mir heute noch Bauchschmerzen, wenn ich daran denke (Pause)
Th: Sag ihnen das: warum du von daheim weggehst. (Pause)
Kl: Ich habe eine Entscheidung getroffen; mehr oder weniger weil ich mich hier nicht mehr wohl fühle, ich fühle mich unsicher ob das richtig war, aber das ist mir alles so egal. Ich tue es einfach um hier wegzukommen. Ich ertrage das hier nicht mehr.
Th: Sag ihnen auch was du nicht erträgst, was sie falsch machen, daß du schon so früh aus dem Haus mußt.
Kl: Ich ertrage euer Verhältnis nicht, ich ertrage das nicht der Gedanke was ich in der Vergangenheit erlebt habe. Ich ertrage das nicht was ich mit ansehen muß was mit meinen Geschwistern passiert, dieses Desinteresse an mir, keine Hilfe, keine Unterstützung, nur herumgenörgel, kritisieren, mach alles falsch. Ich will hier raus!
Th: Was sagen deine Eltern darauf? (Pause) Wie reagieren die? Guck sie dir mal an!
Kl: Sie reagieren und fröhlich reagieren sie.
Th: Sag ihnen das!
Kl: Ihr guckt so als wärt ihr an allem unschuldig, (Pause) ihr seid es aber nicht!
Th: Sag ihnen das, daß sie dich aus dem Haus treiben, weil du es nicht mehr aushältst!
Kl: Ihr treibt mich aus dem Haus, weil ich es hier nicht mehr aushalte! Und ich weiß es schon jetzt irgendwo, daß ich einen Fehler mache. Aber ich mache das Beste daraus! Nur um von hier wegzukommen.
Th: Sag ihnen, daß das zuviel für dich ist, daß du ihre Hilfe brauchst, daß du daheim bleiben kannst, wenn alles in Ordnung ist wie bei anderen jungen Mädchen auch. Sag ihnen das! Sie sind Schuld daran, daß du aus dem Haus gehen mußt obwohl du unsicher bist. Sie haben dich da rein getrieben! Sag ihnen das!
Kl: Ihr seid daran Schuld, daß ich damals aus dem Haus bin....
Th: daß ich jetzt aus dem Haus gehe....du bist da in der Szene!
Kl: daß ich aus dem Haus gehe! Ich habt mich raus getrieben!
Th: Ihr treibt mich raus! Ich halte es nicht mehr aus mit allem was ihr macht mit mir!
Kl: Ich halte es hier nicht mehr aus, ich muß raus hier! Ihr seid schuld! (Pause)
Th: und sie sollen nicht so unschuldig gucken! Sie sollen das einsehen!
Kl: Und guckt nicht so unschuldig!
Th: Sie sollen sich deine Unsicherheit angucken, die heute noch da ist! Du hast immer ein schlechtes Gewissen. Zeig ihnen mal deine Unsicherheit, die noch ein riesengroßes Gebilde ist!
Kl: Guckt euch meine Unsicherheit noch an, die noch da ist! Ihr seid daran schuld, dass ich das nie losgeworden bin. Niiiee!
Th: Jetzt kannst du es ihnen aber sagen! Jetzt sollen sie sich entschuldigen und sollen dir das abnehmen was du die ganzen Jahre getragen hast! Sie sollen sich dafür entschuldigen! Auf den Knien! Und zwar sofort! (Pause)
Kl: Ich möchte, daß ihr beide euch entschuldigt! Beide! Geht vor mir auf die Knie und entschuldigt euch dafür was ihr mir angetan habt! (Pause)
Th: Machen sie es?
Kl: Ja!
Th: Ist es genug für dich, daß sie sich so knien und entschuldigen? Guck sie mal an! Sie sollen dir sagen was sie empfinden! Daß es ihnen leid tut! (Pause)
Kl: Ja, es tut ihnen leid.
Th: Glaubst du es ihnen?
Kl: Auch wenn sie das sagen, es fällt ihnen so schwer.
Th: Du kannst es so annehmen wie es ist?
Kl: Ja. (Pause)
Th: Guck mal ob du auf deine Eltern zugehen kannst, ob du ihnen vielleicht die Hand geben kannst? Ob sich was verändert hat in eurem Verhältnis nachdem sie sich entschuldigt haben? (Pause)
Kl: Ich brauche noch ein Moment.
Th: Guck mal was dein Bauch dazu sagt! Ob es dem jetzt besser geht oder ob es noch genauso ist wie vorher?
Kl: Da tut sich einiges.
Th: Bleib jetzt noch mal in dem Gefühl und guck ob sich da was ändert.
(lange Pause)
Was Macht dein Bauch?
Kl: Er beruhigt sich wieder , er hatte gekrampft wie verrückt. Er hat sich jetzt wieder beruhigt.
Th: Guck dir mal deine Unsicherheit an. Ist die noch da?
Kl: Da habe ich die ganze Zeit nichts mehr gespürt.
Th: Guck dich mal um ob du sie noch irgendwo siehst. (Pause) Oder möchtest du noch mal in die nächste Szene gehen mit deinem Mann wie du da weggegangen bist? Guck mal was da ist. Vielleicht solltest du das auch gleich noch aufarbeiten. Du kannst erst mal gucken ob die Unsicherheit irgendwo auftaucht. (Pause)
Kl: Ich kann nichts erkennen.
Th: Kannst ja mal rufen, kannst ja sagen: Unsicherheit, wenn du noch da bist, laß dich sehen!
Kl: Unsicherheit, wenn du noch da bist, laß dich sehen! (Pause) Sie redet noch mit mir aber ich kann sie nicht mehr sehen.
Th: Sie soll sich trotzdem mal zeigen, du kannst es verlangen. Wenn sie da ist soll sie sich zeigen.
Kl: Ich möchte, daß du dich zeigst! (Pause) Es ist nur eine Form von Nebel,
Th: Also was ganz anderes wie vorhin. Ja, da ist sie immer noch.
Kl: Da ist noch was!
Th: Gut! Du hast ja vorhin so einen Film laufen gehabt, dann laß den noch mal laufen und halte ihn noch mal an einer anderen Stelle an. um mehr zu sehen wo die Unsicherheit herkommt. Eine Sache hast du jetzt aufgelöst mit deinen Eltern. Jetzt guck mal was als nächstes für dich wichtig ist! Halte den Film an der Stelle an, oder die Unsicherheit soll dich dahin bringen, (Pause) oder beobachte deinen Bauch, ob der an einer bestimmten Stelle wieder krampft. (lange Pause)
Kl: Ich denke einfach mal meine Unsicherheit hat sich wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen und....
Th: Ja, man kann aber immer nur etwas auflösen, wenn man an einer bestimmten Stelle ansetzt, weißt du? Du kannst nicht alles pauschal ab machen. Wenn du es an einer Stelle gelöst hast, hast du es auch an anderen Stellen gelöst. Sie ist ja noch nicht ganz weg.
Kl: Nur, der gebe ich die Schuld.
Th: Dann sag der Unsicherheit das mal jetzt! Sag: Hier, ich gebe dir die Schuld!
Kl: Ich gebe dir die Schuld, daß ich meine Unsicherheit, meine Ängstlichkeit, daß ich deswegen in eine Ehe rein bin und in eine zweite rein bin. Das ist nie so weggegangen von mir.
Th: Genau das ist es! Deshalb kannst du das jetzt nur schrittweise auflösen. Denn das hat dein ganzes Leben beeinflußt.
Kl: Ja, genau!
Th: Der erste Schritt war wie du von deinen Eltern weggegangen bist und schon unsicher warst ob das das Richtige ist, aber du siehst es war nicht deine Schuld. Du bist durch die Umstände da reingetrieben worden, weil du es nicht mehr daheim ausgehalten hast. Du hast das immer alles auf dich geladen.
Kl: Das war in der ersten Ehe. Das hätte nicht sein müssen!
Th: Dann gehe mal in die Szene mit deinem ersten Mann rein. Mach es jetzt Schritt für Schritt, auch wenn es schmerzhaft ist. (Pause) Du mußt es aber wollen.
Kl: Ich bin heute einfach der Meinung, das hätte nicht sein müssen, meine erste Ehe, eben weil mein Elternhaus meine Unsicherheit, meine Ängste, mein... ich bin regelrecht da reingetrieben worden
Th: Dann sag das, was du mir sagst, deinen Eltern noch mal, das sitzt immer noch irgendwo. Sag es deinen Eltern! So als ob die jetzt vor dir stehen, sag ihnen das wie du das heute siehst! Da sitzt es immer noch fest! Sag es ihnen! (Pause)
Kl: Ich gebe euch die Schuld!
Th: Ihr seid Schuld!
Kl: Ihr seid Schuld, daß ich in die zwei Ehen reingerannt bin, ich hatte keinen Halt von euch, ich konnte nicht nach Hause, ich wollte nicht nach Hause, ich hatte keinen Halt,
Th: Du kannst ihnen sagen: Ich hatte nie einen richtiges Zuhause und kein Vertrauen zu euch irgendwas zu sagen. Was du empfindest, warum du nicht nach Hause kannst. Kannst ihnen sagen: Mir geht es so schlecht in meiner Ehe, aber ich kann nicht heim, ich kann nicht zu euch. Ihr habt mich ja richtig aus dem Haus getrieben! Sag ihnen das was du da so empfindest. Fühl mal rein wo du in deiner Ehe warst und wie du gemerkt hast das klappt so nicht und du hast keine Möglichkeit nach Hause zu gehen, keinen Rückhalt von den Eltern zu haben. Du bist ihr Kind! Sie haben dich zu verstehen! Auch wenn dir das jetzt schwerfällt, sag ihnen das! Das ist nicht deine Schuld! (Pause) Sprich so, sag ihnen das so wie du mir das sagen würdest. Wenn du mir das erzählst, sag es deinen Eltern! Und fühle mal, was mit dir ist. Sag ihnen das wie du dich fühlst! Wie verzweifelt du bist! Sag ihnen das!
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Die von mir vorgegebenen Sachverhalte, wie aus dem Elternhaus gehen, ihre Männer, keine Unterstützung von den Eltern, waren schon Thema vorhergehender Sitzung. Sie sind aber offensichtlich noch nicht ganz aufgearbeitet.
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Kl: Ich bin total verzweifelt! Ich treffe Entscheidungen, die ich eigentlich gar nicht wollte, wo ich von vorn hinein schon irgendwo weiß, das war nicht richtig, aber ich habe keinen Halt, ich konnte mit euch nicht reden, ich ....
Th: ...ich kann mit euch nicht reden
Kl: Ich kann mit euch nicht reden, ich kann nicht nach Hause kommen, das waren von mir spontane Reaktionen, Angst, Unsicherheit, Angst alleine dazustehen (Pause)
Th: Sag ihnen: Du hättest sie nötig gebraucht als Rückhalt! (Pause) Sag ihnen daß du niemanden hattest dem du deinen Kummer erzählen konntest. Die dich in die Arme genommen hätten und mal getröstet.
Kl: Ich kann mit niemanden darüber reden, ich habe das immer mit mir ausgemacht. Mit euch konnte ich nicht reden! (Pause) Mir gibt man noch die Schuld, als wäre ich nicht fähig zu nichts! Ich habe mir immer ein schlechtes Gewissen eingeredet, das ich nichts tauge, weil ich auch schon zwei gescheiterte Ehen hinter mir habe. (Pause)
Th: Guck sie dir an, deine Eltern! Sie haben sich zwar bei dir entschuldigt, aber deine Unsicherheit ist immer noch da. Sie sind deine Eltern!
Kl: Ihr seid meine Eltern! Ihr wart nie meine Eltern, ihr wart nie da für mich! Nie! Ihr seid in der Vergangenheit nicht dagewesen, ihr seid heute nicht für mich da! Ich habe nie was für euch getaugt! Ihr habt mich das spüren lassen! (Pause)
Th: Ist es genug für alles, was sie dir angetan haben, sich einfach so zu entschuldigen?
Kl: Ich bin so, so fassungslos über das, daß ich schon überhaupt nicht mehr weiß was ist noch gerecht an Strafe. Ich finde keine Worte mehr auch an Strafe, an Gedanken, es ist (seufzend) Ich suche Worte.
Th: Guck mal, was dein Bauch dir sagt!
Kl: Der antwortet mir wieder. Ich bin heute so, wenn ich darüber nachdenke, fassungslos, ohne Worte, ich, ohne Worte, ich kann ... (Pause)
Th: ...die nicht so gut rauslassen, die so bei dir im Bauch sitzen. Fühlst du das so, ist das richtig?
Kl: Das gibt sich wieder.
Th: Nein! Das soll sich nicht geben, das soll rauskommen!
Kl: Das kommt schon, es krampft und das geht schon raus, es dauert nur ein bisschen.
Th: Dann sag es in Worten. Sag es deinen Eltern, alles was du am Herzen hast, was du jetzt loswerden willst.
Kl: Ich find keine Worte mehr dafür! Ich find keine Worte mehr dafür, daß... ich kann es nicht...
Th: ...es ist ja auch so schlimm, wenn man ein ganzes Leben dafür...
Kl: ...das war schon zu lange...
Th: unter der Angst leidet, unter der Unsicherheit...
Kl: Ich finde heute keine Worte, ich kann es einfach nicht mehr in Worten ausdrücken, so...(bedrücktes? ausatmen)
Th: Dann laß deinen Gefühlen lauf. Laß es raus!
Kl: Ich finde es nur so traurig alles,
Th: Das ist traurig.
Kl: aber ich denk einfach mal nach so vielen Jahren kann ich nur noch sagen: Es ist traurig! Und ich finde jetzt einen Weg all das zu machen.
Th: Ja, du kannst es auch umwandeln. Solange das noch in dir sitzt, so lang das noch da ist.... frag mal deinen Bauch, was du machen sollst, damit er endgültig Ruhe hat! Sprech mal deinen Bauch an! (Pause) Sag mal: Bauch, was soll ich machen damit du wieder in Ordnung kommst, damit die ganze Wut, die Unsicherheit verschwindet?
Kl: Mein Bauch ist gerade wieder auf dem Weg sich zu beruhigen, da war wie das abgelaufen ist, da hat es so gekrampft, aber er beruhigt sich wieder, er sagt einfach: Es ist hoffnungslos, fassungslos, es ist....
Th: ...das ist es nicht...
Kl: ich muß für mich jetzt einen anderen Weg finden, es...
Th: Du mußt es erst mal umwandeln.....
Kl: Ich muß es umwandeln....
Th: ...sonst findest du keinen neuen Weg....
Kl: aber ich bin - denk ich - schon einmal gedanklich bin ich etwas dabei. Es tut mir aber trotzdem manchmal so weh, wenn man darüber nachdenkt. Sag ich mal, ich habe über 40 Jahre oder so lange ich denken kann mich damit rumgekämpft. An meine Kindheit kann ich mich nicht mehr erinnern, aber sonst als Jugendliche.
Th: Ja. Da mußt du jetzt dran arbeiten! Denn die Unsicherheit ist da und die wird nicht verschwinden, wenn du dauernd die Schuld auf dich nimmst. Du sagst selbst: Ich bin schuld!
Kl: Ich bin auch mit dran schuld, ich habe ....
Th: ...du bist nicht mit dran schuld, deine Eltern sind schuld, das ist der Ursprung.
Kl: Denen gebe ich auch die Schuld irgendwo.
Th: Eben, du mußt mit deinen Eltern erst mal klarkommen, sie haben für dich als Kind da zusein. Das ist immer so!
Kl: Das ist im Normalfall so, aber bei mir war das nicht so!
Th: Ja, eben! Dafür machst du ja auch die Synergetik-Sitzungen um das zu ändern!
Kl: Ja!
Th: Guck dir mal deine Unsicherheit an wie die aussieht, die ist zwar Nebel geworden, aber sie ist da. (Pause)
Kl: Die ist noch da. Ja!
Th: Deine Bauchschmerzen sind auch noch da.
Kl: Da ist auch noch etwas.
Th: Deine Eltern haben sich zwar entschuldigt, aber - da ist noch was! Das reicht nicht für den Schmerz, den sie dir angetan haben, für dein im Grund fast verpfuschtes Leben. (Pause) Sag ihnen das wirklich! Und zwar so wie du das empfindest, entschuldige sie nicht! Es geht um dich! (Pause) Auch, wenn es schon so lange her ist, aber es arbeitet noch genauso in dir als ob es gestern gewesen wäre.
Kl: Ich denke, ich bilde es mir manchmal nur ein oder ich denke es...
Th: ...sag deinen Eltern, daß du das jetzt nicht mehr eindämpfen willst, daß du das jetzt endgültig bereinigen willst. (Pause) Sie gucken dich mit Unschuldsmiene an und sagen, sie wissen von nichts.
Kl: Sie sagen: Sie sind unschuldig.
Th: Es fällt ihnen auch unheimlich leicht, sich immer zu entschuldigen. In Wirklichkeit...
Kl: ...so leicht fällt es denen gar nicht sich zu entschuldigen. Ich habe es noch nie irgendwie gehört. Aber (Pause) das sitzt alles jetzt zu fest.
Th: Ja, du bist aber schon nahe dran. Du hast schon eine ganze Menge Vorarbeit geleistet. Doch du kannst sie gar nicht angreifen, wenn sie gleich sagen: Entschuldigung! Damit machen sie dich machtlos. Dann kommt wieder die Tochter, die wieder ein schlechtes Gewissen hat.
Kl: Ja!
Th: Das ist ein Kreislauf. Die Schuld bei sich sucht...
Kl: ...sicher immer bei mir, nicht bei anderen.
Th: Genau! Das ist dir ja auch als Kind eingebläut worden.
Kl: Ich war ja sowieso an allem schuld.
Th: Dann sag deinen Eltern das mal!
Kl: Ich bin sowieso an allem schuld.
Th: Genau!
Kl: Ihr habt immer gesagt, ich tauge zu nichts, ich bin zu nichts fähig, das war euer Wortschatz. Ihr seid im Recht, ich bin im Unrecht, ihr seid unschuldig, ich bin undankbar.In dem Glauben habt ihr mich erzogen! (schwer atmen, Pause)
Th: Was fällt dir noch ein?
Kl: Fassungslosigkeit!
Th: Sag ihnen das!
Kl: Ich bin fassungslos über das was da abgeht. Ihr wollt Eltern sein? Schämen müßt ihr euch!
Th: Sag ihnen, daß du nie Zutrauen zu ihnen haben konntest, zu deinem Vater nicht, der dich mißbraucht hat, zu deiner Mutter nicht, die dich ausgenutzt hat. Sag ihnen das!
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Ich hole die Verletzungen noch einmal hervor, um H. Tiefer in ihre Emotionen zu bringen und ein endgültiges kippen zu erreichen.
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Kl: Zu keinem konnte ich das haben. Ich kann zu euch beiden kein Vertrauen haben, keine Zuneigung. Es ist alles tot! Ihr habt alles totgemacht nachdem ich mich gesehnt habe. Und da stellt ihr euch unschuldig hin? (Eltern sagen: ) Du bist doch selbst dran schuld! (Pause) Ich gebe mir den kleinsten Teil der Schuld, den größten habt ihr!
Th: Du hast die Schuld nicht! Sie haben die Schuld, weil sie keine Eltern sind. Sag ihnen das! Alles, was ein kleines Kind braucht, haben sie dir nicht gegeben.
Kl: Ihr seid keine Eltern für mich! Alles, was ich gebraucht hätte, nachdem ich geschrien habe, habt ihr mir nicht gegeben! Ihr seid nichts, gar nichts! (schweres atmen)
Th: Guck mal was da noch ist! Guck mal was da noch hochkommt!
Kl: Ich weiß nicht, ich habe das so eingedämpft in letzter Zeit.
Th: Guck mal ob da noch irgendwo was sitzt. Sie haben dich ausgenutzt, dich nicht Kind sein lassen, haben keine Liebe gegeben. Sag ihnen das!
Kl: Ihr habt mich ausgenutzt, ich durfte kein Kind sein, ihr habt mich benutzt!
Th: Im wahrsten Sinne des Wortes benutzt.
Kl: Ja, haben sie auch, jeder auf seine Art.
Th: Tja, und da stehen sie da und gucken dich scheinheilig an.
Kl: Das haben sie schon immer gut gekonnt.
Th: Dann sag ihnen das!
Kl: Ihr konntet (Wut in der Stimme) schon immer scheinheilig gucken, unschuldig gucken!
Th: Und die Schuld auf dich abwälzen, wenn was war.
Kl: Die Schuld hatte ich, ich bin das schwarze Schaf der Familie. Ist doch schön, so etwas zu haben!
Th: Und du hast das auch noch geglaubt. Sag ihnen das! Ich habe das auch noch geglaubt, weil ihr mir das eingeredet habt.
Kl: Ich habe das auch noch geglaubt, weil ihr mir das eingeredet habt! Ich habe mich damit rumgequält, (böse) obwohl nichts dran ist.
Th: bis heute noch
Kl: Ich quäle mich heute noch damit rum. Ich will aber nicht mehr! (schwer atmen) Es ist Schluß damit, ich will mich nicht mehr damit rumquälen!
Th: Was ist da noch? Da ist noch so viel, guck sie dir an wie sie so unschuldig dastehen und tun als ob nichts wäre.
Kl: (mit Nachdruck) Ich will nicht mehr! Ich will nicht mehr!
Th: Mach ein bisschen mehr Druck. Die schauen dich nur scheinheilig an und glauben es nicht. Die denken: Die hat ja immer gekuscht!
Kl: Die H. löst das gerade in ihrem Bauch auf, die H. will es loswerden. Die H. wird es los! (stöhnen) Die H. wird es los! Ich will nicht mehr. Es ist Schluß!
Th: Willst du deinem Bauch helfen? Willst du schlagen?
Kl: (stöhnen) Es geht schon.
Th: Halt es nicht fest, H.! Du hast es dein Leben lang festgehalten. Laß es los!
Kl: (tief atmen) Ich laß es los!
Th: OK, dann laß los, jetzt, die ganze Wut, alles was sich angestaut hat!
Kl: (schwer atmen) Ich will nicht mehr! (Prozeßarbeit - Musik)
Th: Sag ihnen das laut!
Kl: (laut, stöhnend) Ich will nicht mehr!
Th: (verstärkend) Ich will nicht mehr!
Kl: Nein! Ich will nicht mehr!
Th: Sie haben dich dein ganzes Leben gequält.
Kl: Ihr habt mich genug gequält! Schluß damit! Endgültig Schluß jetzt! (schwer atmen) Raus damit! Mir ist schwindelig!
Th: Macht nichts! Guck dir mal deine Eltern an! (Befehlston) Guck sie an!!! Laß dich nicht mehr quälen von ihnen!
Kl: (bestimmt) Nein!
Th: Den Druck, den sie dir immer gemacht haben, spürst du ihn?
Kl: Mir ist ganz schwindlig.
Th: Guck dir deine Eltern an, guck sie an! Atme! Richtig durchatmen!
Kl: Ich will nicht mehr, ich laß mir nichts mehr gefallen. (fängt an zu schlagen und schreit) Nein! Nein! Nein! Endgültig Schluß! (schlägt und schreit, Th. Unterstützt)
Th: (nach Beendigung des Schlagens) Sieh dir jetzt deine Eltern an! (Pause) Guck sie an! Jetzt wissen sie was sie getan haben.
Kl: Jetzt wissen sie was für jämmerliche Figuren sie sind.
Th: Sag ihnen das!
Kl: Ihr seid immer noch jämmerliche Gestalten. Ich will nicht mehr! (Pause)
Th: Wie geht es deinem Bauch?
Kl: Wieder gut. Ich bin jetzt eine ganz starke H.! Ihr könnt mich nicht mehr verletzen!
Th: Und ich brauche meine Unsicherheit nicht mehr, die ihr mir eingeimpft habt, indem ihr mir für alles die Schuld gegeben habt.
Kl: Das brauche ich alles nicht mehr. (aufstöhnen) Bei jedem bisschen habe ich mich gefragt: Taugst du nichts mehr, bist du nichts mehr wert, bist du selber an allem schuld? (stöhnen) Das brauche ich alles nicht mehr!
Th: Wie sehen sie aus? Nachdem, was sie abgekriegt haben, müßten sie jetzt auf der Erde kriechen.
Kl: Ich habe mich nie getraut den Mund aufzumachen. Wenn ich was gesagt habe, seid ihr mir bald an den Hals gesprungen, weil ihr genau wußtet, ich habe Recht. Ihr habt mich immer so runtergezogen.
Th: Die H. hatte damals schon ihren inneren Löwen, sonst hätte sie das alles nicht überlebt.
Kl: Ich brauche meine Unsicherheit nicht mehr. Ich habe meinen inneren Löwen. Ich habe meine innere Stärke.
Th: Willst du dich wieder hinlegen?
Kl: Ja! (sie legt sich wieder hin)
Th: Ruf noch mal deine Unsicherheit bei. Guck mal ob du sie noch irgendwo siehst. (Pause)
Kl: Ich kann nichts sehen.
Th: Gut. Dann geh jetzt noch mal zurück in den Kristall. Versuch noch mal in ihn hineinzukommen, wie du dich fühlst. (lange Pause)
Kl: Ich bin in dem Kristall drin, ich bin nicht mehr so gespalten.
Th: Wie fühlt sich das an? Du fühlst dich nicht mehr so auseinandergerissen. Ist das ungewohnt oder was fühlst du jetzt in dem Kristall? (Pause) Oder guck ob die Unsicherheit noch da ist. Sag mir ob da was anderes ist!
Kl: Ich habe im Moment das Gefühl von Sicherheit, Wohlfühlen, ich habe keine Unruhe obwohl mein Herz im Moment stark schlägt, aber ich fühle mich wohl und sicher. Es ist nichts da was mich beunruhigt und ich möchte, daß es so bleibt! (Pause)
Th: Du bist noch im Kristall?
Kl: Ich bin noch im Kristall, aber ich fühle mich da jetzt wohl.
Th: Siehst du jetzt auch im Kristall das Licht?
Kl: Ja, ich sehe das Licht und es tut mir gut.
Th: Geh jetzt, wie am Anfang, aus dem Kristall heraus um den Unterschied zu fühlen.
Kl: Ich fühle mich außerhalb des Kristalls wohler, weil ich da die schönen Farben sehe, weil ich mich freier fühle. Im Kristall war ich etwas, aber nicht sehr eingeengt. Obwohl ich sagen konnte, ich kann es ertragen, ich fühle mich wohl. Aber so fühle ich mich wohler und im Kristall konnte ich nicht die schönen Farben sehen, die sehe ich nur außerhalb.
Th: Ich habe jetzt eine Idee! Frage mal das Licht oder den Kristall ob das deine spirituelle Ebene ist wo du dich befindest.
Kl: Kristall! Kannst du mir sagen ob das hier meine spirituelle Ebene ist? (Pause) Ja.
Th: Kannst du mal fragen für was das Innere des Kristalls steht in deinem Leben, wenn du in ihm bist, was das bedeutet?
Kl: Kristall, kannst du mir sagen was es bedeutet, wenn ich in dir bin. Was es für mein Leben zu bedeuten hat. (Pause) Das hat zu bedeuten, daß der innere Kern in mir stark ist.
Th: Frag mal ob das innere des Kristalls für dein normales Leben steht.
Kl: Kristall, kannst du mir sagen ob dein inneres für mein normales Leben steht? (Pause) Ja! Er steht für mein normales Leben.
Th: Das ist eigentlich ein schönes Bild. Dein Leben ist umgeben vom spirituellen. Du bist eingeschlossen vom Licht. Du brauchst nur zu leben und den Schatten loslassen. Du bist zwar durch deinen Körper eingeengt auf einer gewissen Ebene, aber du kannst dich darin wohlfühlen.
Kl: Hhmm (Pause)
Th: Ist dein Löwe auch noch da?
Kl: Ja, ich sehe ihn noch.
Th: Dann bedanke dich auch bei deinem Löwen, denn er begleitet dich ja immer!
Kl: Löwe! Ich möchte mich bei dir bedanken, daß du immer bei mir bist, es ist schön mit dir!
Th: Dann genieße jetzt das Licht und die Schönheit des Kristalls und das Gefühl des Wohlseins. Ich mache dir jetzt noch eine schöne Musik an und lasse dich etwa 5 Minuten allein.
< Hintergrundmusik >Ende der Sitzung



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Zuletzt aktualisiert am: 18-Dez-2002 13:54
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