Praxislizenz Doris Schick-Nagel

1. Session, Der Anfang

Die Klientin kam zur Synergetik während eines Kuraufenthaltes. Ihre Symptome waren eine Lungenentzündung mit einer seltenen allergischen Reaktion gegen den Körper.

Die Klientin ist, nachdem sie die Treppe hinunter gegangen ist und 2 Türen sieht im Keller, wo sie ein Fahrrad entdeckt, links ein Regal mit Eingemachtem, ein Fenster ohne Scheiben, von draußen kommt warmes Licht herein und sie sieht Häuser, Gras, einen Hof, in der rechten Ecke neben dem Fenster ist eine Regenrinne nach innen.

Th: Wo fließt das Wasser denn hin?
Kl: Es gibt ein Fass, aber das steht nicht unter der Regenrinne. Da steht nichts.
Th: Heißt das, das Wasser fließt in den Keller?
Kl: Wenn es regnen würde, ja. Oder auch nicht. Ich weiß nicht, ob es nach außen Verbindung hat.
Th: Guck‘ mal.
Kl: Ich seh´ nichts. Bisschen eigenartig, ja hier ist ´ne Eisenkette dran, ja da ist ein Abfluss, doch, den seh´ ich jetzt. Und es gibt Eisenstangen die stehen, und welche, die liegen. Der Boden ist in der Mitte ein bisschen gewölbt, und uneben, ein Erdboden.
Th: Mmhmm. Und was für Eisenstangen noch mal? Ich stelle mir das Bild der Eisenstangen vor und habe das Gefühl, nachfragen zu müssen.
Kl: Die sind verrostet, stehen in der Ecke.
Th: Für was waren die denn gut?
Kl: Das sind eher so Verbindungen, so Gerüststangen. Sehr symbolisch zur Krankheit.
Th: Mmmhhm, Verbindungen.
Kl: Ja, die sind alle verrostet. Liegen da auf dem Boden. Na klar, rosten, weil das da ja nass ist. Und jetzt kommt so bisschen Gras sogar. Aus dem Erdboden. Und so Kiesel, so weiße Kiesel.
Th: Ja, ok. Sprech´ das Regenrohr mal an, weshalb es nach innen in den Keller geht.
Kl: (erstaunt) Ja, das fließt nach innen.
Th: Sprich´s direkt an.
Kl: Warum bist Du nach innen?
Th: Und spür´ die spontane Antwort, die erste Eingebung, die ist meistens die richtige.
Kl: Weil da der schnellste Abfluss ist.
Die Verbindung nach außen fehlt, die Entladung geht nach innen. Das Muster.
Th: Mmhhm. Dann schau mal nach dem Abfluss.
Kl: Ja, da ist ein, so ein Gitter drauf, so ein rundes. Und da geht´ s noch tiefer rein. Das führt jetzt um die Ecke und da hinten um den Abfluss da wird es so grün. Moosig bis Gras. Da ist Leben, da wächst was. Obwohl das da ja ´ne dunkle Ecke ist, da kommt nicht viel Licht hin............ Da kommt ein bisschen warme Luft von draußen rein. Nicht unangenehm.
Th: Und wo führt der Abfluss jetzt hin?
Kl: Da ist ein schwarzes Loch. ...... Nee, da ist noch ein Einsatz drin, der fängt noch was auf. .......... Da ist dann kein Licht mehr. Aber ich hör´ das Wasser.
Th: Spür´ mal, ob Du dem Wasser nachgehen willst oder hast Du gerade selbst etwas vor?
Kl: Mmmmh, das riecht gar nicht muffig. ...... und das Gitter hab´ ich jetzt weggenommen..........ist nicht mehr da, das Licht vom Fenster fällt rein..........ich kann mich sehen, ich seh´ mich, wie die Frau im Jakobsbrunnen.
Th: Ah , schön.
Kl: Ist ganz ruhig, das Wasser, es ist ganz klar und ich kann mich sehen. Ein schönes Bild. Die Sonne spiegelt sich drin. Jetzt sind auf einmal Wolken drüber, es ist gar nicht im Keller. Ihre Identifikation mit Ruhe, Sonne, Wolken und damit tritt sie auch aus dem Keller. Sie macht praktisch die "sauren Trauben süß."
Th: Mmhhm. Jetzt bist Du im Freien?
Kl: Ja, ich bin so froh, dass ich mich sehe.
Th: Wie fühlt sich das an?
Kl: Toll, die Wolken und die Weite. Die Wände vom Keller sind noch hinter mir, aber zum Fenster hin auf mit blauem Himmel und weißen Wolken. Ein schöner Sommerhimmel. Und es kommt auch gelbe Farbe rein. ............Ich bin allein dort......Das Gesicht kann ich noch nicht....also, ich sehe meine Umrisse, ich weiß auch, dass ich es bin, aber das Gesicht sehe ich noch nicht......, ´nen Ohrring seh´ ich, der baumelt........ Das ist jetzt dieses, ......das ist wie ´ n Brunnen, ich halt mich oder lehn´ mich so ‚ n bisschen an den Brunnen an, halt mich fest und beug´ mich so ´ n bisschen drüber.
Th: Du bist jetzt im Wasser oder wo bist Du?
Kl: Nee, noch drüber. ......Aber das Wasser kommt höher......oder ich komm´ dem Wasser näher, ich weiß nicht so genau. .......Jetzt bin ich drin, im Wasser,......es ist wie..... ....im..... im Solebad. Schönes, warmes Wasser. Ich schwimm´, trag´ aber noch meine Kleider. Nee, ich mach´ Schwimmbewegungen, aber die Füße stehen noch, die stehen. ..........Der Brunnen geht auf, wie so im Schwimmbecken,.... jetzt schwimm´ ich raus. .........Ich schwimm´ durch diesen Hof, das ist wie so ´n Fluss, also ein kleiner Bach eingebettet, ich schwimm´ durch diesen Hof durch, den ich da von innen vom Keller her gesehen hab´. Hab´ n´ bisschen Angst, dass mich jemand sieht. Das will ich eigentlich nicht, ich will jetzt allein schwimmen. Ich kann aber nicht, ........das engt mich ´n bisschen ein,...... das ist so betoniert auf einmal, s ´wird immer enger. Ich muss jetzt ´raus,....... es ist alles wieder Beton......... Ich steh´ jetzt im Hof ........auf einer Betonplatte.......?! Sie befindet sich in ihrem Muster, indem sie wohl aus ihrer Enge will, sie die Prägung aber wieder einholt.
Th: Mmmhmm. Wie fühlt sich das jetzt an?
Kl: Hart....aber warm,........ ich weiß nicht so genau, wo ich mich jetzt hin wenden soll.
Th: Kennst Du das Gefühl aus Deinem Leben: es wird immer enger, Du musst raus, weißt nicht so genau, wo Du Dich hin wenden sollst?
Kl: Es war.....also so spontan fällt mir beruflich,........ich hab´ im öffentlichen Dienst gelernt und da hab´ ich gespürt, das ist nicht meins, und bin dann auch raus.....
Th: Ja, spür´ mal, wie das ist: es wird immer enger. (erzählt )
Kl: Wurde enger, es wurde immer enger. Und die Zeit war gegen mich oder, ich hab´ immer morgens auf mittags gewartet und von mittags auf den Feierabend. Bin dann da raus, gegen den Willen meines Vaters, da raus aus dem öffentlichen Dienst in die Jugendarbeit, in die Sozialarbeit dann.
Th: Kennst Du das noch irgendwoher, dieses "es wird immer enger" ? Sie geht nicht in die Konfrontation, befindet sich voll in der Anpassung.
Kl: Ja, jetzt vor der Krankheit war es auch,.....ich hab´ genau gespürt, meine Kräfte lassen nach, ich bin müde, ich bin müde und erschöpft. ........ Aber das "raus",.......also das kommt mir jetzt halt so hoch...... na ja, vielleicht war die Krankheit das "raus". Ich verschaffe mir einen Eindruck von ihrer Innenwelt und ihrer Art, direkt hin zuschauen und deshalb soll sie noch eine Tür aufmachen. Es ist ja die Probesession.
Th: Genau. Ok, geh´ jetzt wieder in den Gang mit den Türen zurück und mach´ noch die andere Türe auf.
Kl: Mmmhm,........ (Türe quitschen wird eingespielt).......ich seh´ meine Verwandten, .......wir Kinder sind verteilt, weil meine Mutter oft krank ist,........und ich bin bei einem Onkel und der Tante ..........die machen Druck auf mich, weil ich in der Schule nicht gut bin. Da will ich auch raus, aber es geht nicht. Ich will da weg. Die machen Druck auf mich.
Th: Ja, spür´ mal den Druck. ..........
Es ist nicht einfach, die Klientin in´ s Gefühl zu bringen, sie reflektiert immer noch und ist damit in ihrem Muster. Im Kopf eben.
Kl: Ich hab´ da noch eine Szene. Ich bin mit einem Diktat nach Hause gekommen und hab´ ´ ne fünf gekriegt. Kartoffel falsch geschrieben (schnaubt verächtlich) Fünf gekriegt!
Th: Und da haben die Druck gemacht? Sag´ s ihnen doch direkt!
Kl: Ja, sie haben Angst, sich zu blamieren mit mir. (reagiert noch nicht auf die Aufforderung)............ Ich hab´ das jetzt erfahren, meine Mutter hatte auch mit den Lungen eine Krankheit gehabt mit 38 Jahren, also ungefähr das gleiche Alter, ich bin 41, und das muss in der in der Zeit gewesen sein und da war ich so acht, neun Jahre alt, als ich beim Onkel war, der Bruder meiner Mutter. Und da muss ich auch ziemlich lang gewesen sein, während meine Mutter im Krankenhaus war und danach in Kur – mindestens 6 – 8 Wochen. Das war nicht schön............
Th: Ja, spür´ mal, wie war das? (reagiert nicht)
Kl: Ich hab´ noch ´ne Szene: auch in diesem Haushalt , im Nebenraum war das Fernsehzimmer und da war noch ein Cousin von mir und wir haben Fernsehen geguckt und da kam Werbung – ein Joghurt - und da ist er raus und hat gesagt: "Mama, ich hab´ Hunger" und da hat sie gesagt: "Hol Dir doch was aus dem Kühlschrank" und ich hatte auch Hunger, hab´ mich aber nicht getraut, rauszugehen und zu sagen "ich hab´ aber auch Hunger".
Th: Ja, spür´ mal, sei mal da. Wie ist das für Dich?
Kl: Ja, das ist zäh in der Erinnerung. So was wie Enge..........weiß ich nicht........
Th: Spür´ halt einfach mal.
Kl: Ich hab´ noch ´ne Erinnerung. Einmal hab´ ich Schläge gekriegt von meinem Vater..........ich weiß nicht mehr, um was es ging........für irgendwas.......für etwas, was ich nicht gemacht habe und hab´ nicht geweint und statt dessen in die Hose gemacht. ‚Ne ganz peinliche Situation voller Wut und Zorn bei mir und missverstanden werden. Mmmhhmm, da wird´ s auch eng......... da wird ´s auch eng. Und irgendwie war´ s mein Bruder, der hat was runter geschmissen, genau. Und ich hab´ die Prügel dafür gekriegt und nichts gesagt. Weil ich gedacht hab´, der Vater glaubt mir ja doch nicht und ich noch mehr Prügel bekomme, weil ich meinen Bruder beschuldige.
Th: Ja, spür´ wieder, wie das ist für Dich.
Kl: Total geknebelt………….. oder zumindest völlig falsch behandelt. ............Völlig.........daneben ...........ungerecht. Der Kopf rationalisiert wieder.
Th: O.K., lass´ Deinen Vater jetzt da sein und sag´ ihm das jetzt persönlich.
Kl: Es sind nur die Hände da, die mich schlagen.........er hat harte Hände.
Th: Mhhmm, wie fühlst Du Dich da?
Kl: Ich muss schneller atmen.
Th: Ja, genau. Sei da.
Kl: Ich trau´ mich nicht, es zu sagen.......ich seh´ nur große Hände.
Th: Ja, genau. Was machen die.
Kl: Die schlagen mich und tun mir weh. Und ich lieg´ über ´ m Knie, hilflos und kann mich nicht wehren. Ausgeliefert, ..............ausgeliefert und kann mich nicht wehren.
Th: Ja genau.
Kl: Und Wut, totale Wut.
Th: Die hast Du auch? Das ist gut.
Kl: Ja, das ist völlig, völlig ungerecht.
Th: Wie gehst Du damit um? Jetzt.
Kl: Ich geh´ aus dem Körper raus. Nein....... Ich geh´ aus dem Körper raus,........das will ich doch gar nicht.
Hier wird ihr Verhalten ganz deutlich, indem sie aus dem Körper raus geht, braucht sie die Schmerzen nicht zu fühlen. Und zeigt auch ihre Vermeidungshaltung, die durch diese Not entsteht. Die Hände, die sie knebeln, lassen sie auch nicht handeln.
Th: Ja, genau, siehst Du Dich von außen?
Kl: Ja, gekrümmt drüber liegen,......ich steh´ davor.
Th: Jetzt spürst Du Dich halt nicht mehr, ist das so?
Kl: Ja, genau.
Th: Hat einen Vorteil, das tun zu können, gell. Hat aber auch einen Nachteil.
Kl: Klar, ich stell´ mich nicht.
Th: Und spürst Du jetzt noch etwas von den Schlägen?
Kl: (verblüfft ) Nein, auch nicht mehr.
Th: Hol´ doch einmal die Verbindungsstücke aus dem Keller, die so verrostet sind. Spür´ mal, ob die etwas damit zu tun haben. Ich erinnere mich an die Eisenstangen und mache den Versuch, damit die "Verbindungen" wieder etwas fließen zu lassen. Außerdem ist außerhalb des Körpers keine "Handlungskompetenz" möglich, den Vater z.B. am Schlagen zu hindern.
Kl: Mhhmm. Die seh´ ich wieder.
Th: Ja, guck´ doch mal, ob Du sie nutzen kannst.
Kl: Ja, da ist ein kleineres. Das kann ich an das Knie vom Vater andocken, und an mein......wo ich raus gegangen bin, das kann ich halten.
Th: Ja, und was passiert dann?
Kl: Der Rost geht weg.
Th: Aha, interessant.
Kl: Ich kann das an meine Unterschenkel auch dran schrauben. .......das ist sogar Hochglanz wieder......Stahl........Stahl......... - (Musik wird eingespielt : Weiblichkeit) -
Th: Wie ist das für Dich? Wie fühlt sich das an?
Kl: Ich bin zwar noch draußen aus dem Körper, aber er bewegt sich wenigstens wieder.
Th: Hast Du noch mehr Verbindungsstücke?
Kl: Ja, noch längere. Aber die brauch´ ich gerade nicht.
Th: Mhhmm. Die brauchst Du gerade nicht.
Kl: ................ Hierfür brauch´ ich nur das kurze Verbindungsstück.
Th: Ich hab´ eine Idee und spür´ mal wie es für Dich ist: Wenn Du die anderen Verbindungen mit verwenden würdest, wärst Du dann wieder im Körper drin?
Kl: Mhhmm, ich hol´ noch ein Zweites............. Ich kann das auf die andere Seite andocken. ..........Die beiden Knie sind verbunden, ..........die schrumpfen zusammen,.....ich nähere mich dem Knie meines Vaters......... , ich kann den Körper aufrichten! Ich bin drin! Ich richte einfach den Körper auf. Aber ich hab´ keinen Kopf.
Th: Ah ja, (lacht)
Kl: Ich hab´ so ein kariertes Kleid an, so ein Pepitakleid. Orange und schwarz.
Th: Aha, und wo ist Dein Kopf?
Kl: Der Kopf ist nicht da. (erstaunt) Womit sie nicht im Kopf ist, sondern im Fühlen.
Th: Und was spürst Du?
Kl: Ich spür´ nur noch das Knie von meinem Vater und mehr ist gar nicht da.........der kniet so oder das Knie kniet, das ........kniet........oder... der sitzt so........ fast auf den Fersen. Ich seh´ ihn nicht.....ich seh nur das Bein. Und lehn so dran an dem Bein.
Th: Und was willst Du jetzt tun, was hast Du für einen Impuls?
Kl: Ich spür´ das Bein. Also das ist nicht unangenehm, ich will jetzt gar nicht weglaufen.
Th: Ja, was weiter?
Kl: Ich hab´ auch keine Arme. Das Muster. Keine Arme – keine "Handlungskompetenz".
Th: Und wie ist das für Dich, ohne Hände?
Kl: Beine hab´ ich. Wenn ich wollte, könnte ich weggehen, aber ich will gar nicht. ..........aber wo ist mein Kopf. ........wo ist der Kopf. Jetzt seh´ ich eine Uhr.
Th: Wie viel Uhr ist es denn da?
Kl: Fünf vor vier. ...........ich seh´ den Sekretär, wo die drauf steht, .......das rückt jetzt alles auch mitten in den Raum rein, .............
Th: Du bist im Körper drin?
Kl: Ich bin im Körper drin, kann mich umschauen und auch Wärme spüren und sehen, Wäsche hängt da an der Leine, ich bin bei uns im Esszimmer bei meinen Eltern im Winter, wo die Wäsche aufgehängt wurde. Da ist auch der Ofen. Aber wo ist mein Kopf?
Th: Was spürst Du ohne Kopf?
Kl: ..........aah, ich brauch´ nichts denken. Was soll ich jetzt bloß machen? Die Identifizierung mit dem Kopf macht sie orientierungslos und hilflos. Das Chaos ist die Folge und das ist gut so. Als nächster Schritt kommt darum der folgende Vorschlag:
Th: Ich mach´ Dir nen Vorschlag: Hast Du so etwas wie eine höhere Instanz in Dir?
Kl: Was bedeutet das?
Th: Das höhere Selbst, so was wie Deine Seele, Dein Schutzengel, was immer Du persönlich darunter verstehst. Glaubst Du daran?
Kl: Ja.
Th: Dann lass die mal irgendeine Gestalt annehmen.
Kl: Ein Schutzengel ist gut. Der meint es gut mit mir..... Der hat auch einen Kopf, der........der steht neben mir und hat die Hand über meine Schulter gelegt und dreht sich. Der dreht sich zu der Wäsche und dem Kachelofen, auf dem ich immer so gerne saß als Kind und da ist der Wandbehang mit Pferden. Den hat meine Mutter damals gestickt. Der hat ganz engen Körperkontakt mit mir.
Th: Ja, gut, aber wir testen ihn mal. Ein Vorschlag: tritt ihn mal auf die Füße und schau ihn dabei an, was er dann für ein Gesicht macht. Damit die innere Instanz kein Egoanteil ist, wird er erst getestet.
Kl: Ja, ja, er lässt nicht los, hat den Fuß hochgehoben und runzelt die Stirn.
Th: Oh, da nehmen wir lieber einen anderen, lass mal einen anderen auftauchen.
Kl: Mhhm, ja, der kommt jetzt auf mich zu, der kommt aus dem Wohnzimmer. Er steht direkt vor mir.
Th: Teste ihn jetzt genauso.
Kl: Ah, der, der hat auch ´nen dunklen Umhang an. Jetzt tret´ ich ihn. Ha, der dreht sich ab, bleibt aber stehen.
Th: wie sieht er aus, was macht er für ein Gesicht?
Kl: Der ist ganz verhüllt in so einem Umhang, das Gesicht seh´ ich nicht. Von der Ausstrahlung her schon weiche,....... doch , ein dunkler Typ, also dunkle Haare und weiche Gesichtszüge. Bisschen.....nicht so ganz gepflegt.......aber sympathisch.
Th: Also........spür´ mal, wie das für Dich stimmt, frag´ ihn am besten mal, wer er ist und er soll Dich dabei anschauen.
Kl: Ja.......ist besser, wer bist Du........jetzt grinst er.
Th: Kennst Du ihn?
Kl: Ja, der hat Ähnlichkeit mit (........)mit dem hab´ ich Kurse zusammen gemacht.
Th: Weshalb taucht er in Deiner Innenwelt denn jetzt auf, für was steht er, frag´ ihn danach. Direkt.
Kl: Ich krieg kein Zugang.
Th: Was spürst Du?
Kl: Was überhebliches, und.......ahh, ist männlich. In ´ner weiblichen Ausstrahlung , nee, will ich nicht.
Th: Aber er ist jetzt da, was will er Dir zeigen?
Kl: Der Kopf ist frei, .....Mensch, leg´ doch mal den Umhang ab, so ein brauner Umhang. Wie so diese Padres mit ihren Umhang. So verhüllt.
Th: Sag´ s ihm am besten direkt.
Kl: Wieso verhüllst Du Dich so?..........Er grinst bloß...........arrogant und überheblich.
Th: Wie fühlt sich das denn an für Dich, was spürst Du?
Kl: Er schaut nur. Der ist einfach nicht echt.
Th: Gut. Dann lass einfach mal Deine innere Weisheit in irgendeiner Gestalt oder Form auftauchen.
Kl: Ich stell mir jetzt gerade so einen weisen Mann vor..........so eher aus dem Zen. Das ist mir sympathischer, der so die innere Ruhe und Kraft hat.
Th: Dann teste ihn auch mal.
Kl: Ja......ich schubs´ ihn jetzt an der Schulter ..........er dreht sich jetzt wie auf einem Teller.
Th: Schau in sein Gesicht, wie reagiert er auf den Stoß?
Kl: Der bewegt sich gar nicht, er ist ganz verschlossen, .....paaaahh.
Th: Der ist ganz verschlossen? Kannst Du den gebrauchen als innere Weisheit?
Kl: Neee, kann ich nicht. Mir fällt auf, das alle inneren Instanzen männlich und verhüllt, arrogant und verschlossen sind. Hier kommt die Prägung durch ihren Vater zum Vorschein.
Th: Ich mach´ Dir mal einen Vorschlag und spüre mal, wie das für Dich ist: lasse alle Deine eben aufgetauchten Weisheiten mal zusammenkommen und schau sie Dir an, spür´, was sie in Dir auslösen.
Kl: 0oohh,...................... Männer, die irgendwie,......also so komisch.......nicht richtig auf mich reagieren. ....Ah ja, ich könnte ja auch ´ne Frau nehmen. Aber eigentlich will ich gar keine Person, ich will irgendwie ...........´ne Wolke vielleicht,.......... ´ne weiche, weiche .......vielleicht weiches, warmes Nebellicht, da kommt so ein ganz warmes Licht. Wie so eine Leuchte, aus der dieses Licht kommt.
Th: Sehr schön. Kannst Du mit ihr Kontakt aufnehmen?
Kl: Ja, ist so ´n ganz warmes Licht.
Th: Wie fühlst Du Dich dem Licht gegenüber?
Kl: Ist nicht auf gleicher Ebene, Ich muss ein bisschen hochschauen. Aber ich kann mich vom Körper her ganz zuwenden, .....(Musik wird eingespielt)....... ja, ich kann mich ganz zuwenden. ......Und kann die Arme ganz aufmachen, gehe auf das Licht zu...........das wird jetzt zu einer Säule......ich kann auf die zugehen........die zieht mich richtig an, ich möchte sie umfassen........ich kann sie umfassen.......ich werde ein Teil von dieser Leuchte......oooohhh, das ist ein schönes Bild. Ich kann sie so ganz umklammern. Da ist auch kein Raum drum herum und auch nicht draußen, das ist ohne Raum. Jetzt gehe ich drum herum um die Säule.......von unten wird sie ein bisschen dunkel, das ist schade. Wieso geht das Licht weg?
Th: Ja, frag´ sie direkt.
Kl: Wieso geht Dein Licht hier weg, auf der Rückseite?.......... Da ist Technik, da sind Knöpfe und Schalter, die Technik von der Leuchte. Sie braucht einfach ihre Erklärungen, wieder ein Stück Muster, das durch die Logik der Technik sichtbar wird.
Th: Verstehst Du das, wenn das Deine innere Weisheit ist ?
Kl: Ja, die funktioniert halt auch irgendwie.
Th: Gut. Frag´ sie mal, wer die Knöpfe drückt. Damit sie sich auf ihre innere Instanz verlassen kann, kam die Idee mit dieser Frage.
Kl: Wer drückt die Knöpfe, wer schaltet ein und aus? .............da ist niemand, der die Knöpfe drückt. ........Das ist ferngesteuert. ...........Das ist nach oben gerichtet, das hängt an einer größeren Energiequelle.
Th: Ah ja. Und wer ist das?
Kl: Das ist wie eine Riesensonne......ja die sitzt auch da drauf mit ihrem Strahl.......aber da ist noch ein Glasdach........das verdeckt das ein bisschen, das seh´ ich nicht so richtig. Das ist.......ja so eine ganz helle Verbindung........wie durch einen Trichter wird das eingefüllt.
Th: Ja toll, die Verbindung stimmt also, großartig.
Kl: Ich möchte auch im Kontakt mit dieser Säule bleiben, kann mit ihr so eins werden und Kraft schöpfen.
Th: Und geht das?
Kl: .........Die Materie ist noch dazwischen.........Ich möchte reingehen, da ist ein Spalt, wie eine Glastür, da kann ich reingehen........da gehe ich jetzt rein und strecke mich,......ganz lang,......hab´ Hände..... Kopf hab´ ich auch..........der ist so zwischen den Händen,......aber der ist ganz hell. Also ich spür´ mich ganz, bin umhüllt von diesem warmen Licht. ............(Musik wird lauter eingespielt) eigentlich möchte ich ganz hoch fliegen.
Th: Ja, tu es. Hier sind keine Grenzen. Es geschieht immer das, was Du willst.
Kl: Ich hab´ die Arme weit nach oben gerichtet, um alles ganz genau aufzunehmen. .........Ich möchte in diesen Übergang von der Säule in diese höhere Energie. ...........aber da ist was dazwischen.
Th: Mmhhm, was denn?
Kl: Glas einfach, dieses Glasdach.
Th: Frag mal die Säule danach.
Kl: Hol´ mich rein! (spricht sehr leise)............Es geht auf........von selber.........ich schwebe jetzt.......kann mich hin und her bewegen.........bin ganz leicht .......spiele mit Tüchern.......steige immer höher.........ist nur noch Licht um mich.............warum gehe ich immer wieder raus?............Der Verstand funkt immer noch dazwischen. .................um da zuzugucken........jetzt bin ich wieder drin.............der dunkle Keller ist vergessen.....der kommt als Blitz immer mal wieder dazwischen......aber das zählt jetzt nicht. Da ist ´ne Verbindung da. Aber die kann ich zurück lassen. ....................so........,,jetzt bin ich wieder im Keller und guck´ raus und sehe die warme Sonne, den Betonhof und guck´ noch mal in den Brunnen, das Fahrrad interessiert mich noch.....das ist nämlich kaputt. Das Hinterrad fehlt. Nach diesem "Ausflug" zu ihrer inneren Instanz kann die Klientin ihre Themen jetzt ins Blickfeld nehmen.
Th: Dann frag´ doch Deine innere Weisheit jetzt danach, was das Fahrrad für Dich bedeutet, kaputt und ohne Hinterrad.
Kl: Was bedeutet das Fahrrad, warum steht es hier? ................ich hatte mal einen Fahrradunfall........da bin ich Wettrennen gefahren mit meinen Brüdern und bin auf dem Split ausgerutscht in der Kurve.........
Th: Sei direkt da, in der Situation.
Kl: Ja, also ich rutsche in der Kurve aus, verletze mein Knie, da hab´ ich heut´ noch Narben. ........ ich hätte nämlich gewonnen und dann sind meine Brüder ........die sind dann noch über mich gefahren....das .......da hatte ich noch Mordsglück..........
Th: Ja, lass´ die mal da sein, Deine Brüder und wie sie über Dich fahren.
Kl: (zögert) .....ich lieg´ unten, das Fahrrad liegt über mir,.....und dann meine Brüder und die Fahrräder, aber ich spür´ mehr das Gewicht meiner Brüder........und ja, und die Stange von meinem Fahrrad drückt mich, weil die so auf mich draufdrücken. Die Brüder liegen so auf mich drauf.
Th: Und wo spürst Du das am Körper?
Kl: Das liegt auf dem Bein,......auf dem rechten Bein .......und hier auf der Hüfte noch mit. Der Oberkörper ist frei.
Th: Mhhm, und Du bist wie alt?
Kl: Älter,.......12 oder 13...........ist eigentlich ein Klappfahrrad. Mein Fahrrad ist ein Klapprad. Ja, (mit Nachdruck) da ist die Schraube aufgegangen. Ich bin nicht nur wegen dem Split gefallen, sondern weil die Schraube auf war. Das hat sich praktisch zusammengeklappt während dem Fahren. Die Schraube war auf. (erstaunt) Die hat jemand aufgedreht!.......Ja!
Th: Wenn Du willst, frag´ doch wieder Deine innere Weisheit, wer das war. Das Gesicht soll spontan auftauchen.
Kl: Das war mein Bruder, der nach mir kommt.
Th: Dann frag´ ihn jetzt, schau ihm in die Augen ganz direkt, und schau auch, ob er die Augen senkt oder ob er Dich angucken kann oder was er sonst macht.
Kl: Hast Du die Schraube aufgedreht?.............Er guckt weg, .......er war es. Und wegen ihm hab´ ich auch die Schläge wegen der Uhr gekriegt. Er nickt auch noch dazu.
Th: Und wie ist das jetzt für Dich, dass er Dir so mitgespielt hat? Damit sie sich endlich spüren lernt, frage ich sie immer wieder, was sie fühlt.
Kl: Oh, ich bin froh, dass es sich so aufgeklärt hat. Ich ahnte es sowieso immer.
Th: Was spürst Du in Deiner Innenwelt, wie fühlt es sich jetzt an?
Kl: Ich schau noch, guck´ die noch an. ...........möchte aber keine Rache üben. Ich möchte ihn fragen, warum er das gemacht hat.
Der Wunsch nach Harmonie ist noch sehr groß.
Th: Ja, frag´ ihn, warum er das getan hat.
Kl: Warum hast Du das getan? ...........Er sagt, er wollte mich ärgern, einfach nur Schabernack mit mir machen. ............ Und warum lässt Du mich nicht in Ruhe, warum gehst Du immer gegen mich? Hier wird die Familienstruktur in ihr sichtbar. Und sie spricht sie nun direkt an.
Th: Ja, genau, mmhm.
Kl: Der boxt immer gegen mich, ärgert mich immer.
Th: Ja, er soll Dir mal sagen, was er gegen Dich hat.
Kl: Er will besser sein als ich. Er will nicht immer die große Schwester haben. Er will Er sein, ich bin ihm im Weg. Ihr männlicher deformierter Anteil zeigt sich in der Art, dass sie sich im "Weg" fühlt. Und diese Spannung muss raus.
Th: ja, spür mal.
Kl: Ist so was wie ein Konkurrenzkampf um die Gunst des Vaters, ich mit meinem Ehrgeiz und guten schulischen Leistungen und er mit seinem Witz und seinem musikalischen Talent. Das ist ein Konkurrenzkampf, ein brutaler Konkurrenzkampf. (erstaunt) Und ich bin stärker, ich bin kräftiger, also jetzt nicht von der Statur her, so halt bin ich kräftiger. Ja, das kommt ganz klar raus.
Th: Ja, sag´s ihm mal. Das sollte für sie der Impuls sein, "ich bin kräftiger" aufzugreifen, aber sie hat "im Wege zu sein" abgespeichert und das ist jetzt der tiefergreifende Hintergrund, der sich dadurch auftut. Die Lungenentzündung (Angstkonlikt) als Körpersymptom zeigt das ja auch, das sie sich erheblich eingeengt und abgeschnitten fühlt.
Kl: Bin ich Dir im Weg? .............Ja, und ich dacht´ immer, das er mir im Weg ist. Es spiegelt ihr eigenes Energiemuster wieder, das sie in sich abgespeichert hat. Die Spannung ist deutlich spürbar und muss sich entladen dürfen.
Th: Ja, schau mal, ob das auch zutrifft.
Kl: Ja...... wir sind uns gegenseitig im Weg, blockieren uns gegenseitig. Und jeder will der Beste sein beim Vater. .....das zeigt die hohe innere Spannung zwischen männlicher und weiblicher Seite in ihr.
Th: Wenn Du willst, hol´ doch den jetzt mal mit dazu. Wie ist das dann für Dich? Und für Deinen Bruder?
Kl: Beim Vater ist ein Buhlen im Gange. Aber ohne Gefühle, die sind kein Thema, mehr auf der intellektuellen Ebene. Und Gewalt. Der hat auch immer verhandelt, wie viel Schläge wir jetzt wohl verdient hätten. Da taucht noch ein Energiemuster auf, das zur Auflösung drängt.
Th: Ja genau, dann frag´ ihn doch gleich mal, wie viel Schläge Dein Bruder jetzt für den Fahrradunfall verdient hat.
Kl: Genau. Der W. hat mir die Schraube aufgemacht. Wie viel Schläge kriegt der jetzt dafür. (erstaunt) Der sagt, ich soll doch nach der Schraube gucken, ob die zu ist. Ich hätte selber vorher gucken müssen, ob die Schraube zu ist. Das wär ´ mein Bier.
Th: Wie kommt denn das jetzt bei Dir an, was er da sagt? Das Energiebild, selbst Schuld zu sein, drängt nach Entladung.
Kl: Das ist unverschämt, ungerecht.
Th: Ja, sag´ s ihm.
Kl: Oh, das ist ja wohl die Höhe, (ist jetzt entsetzt) der schraubt mir das auf und ich soll das noch kontrollieren. Der hat da doch gar nichts dran zu machen, außerdem ist das mein Fahrrad!
Th: Sag´ ihm mal, was das mit Dir macht, denn Du hättest ja z.B. tot sein können.
Kl: Ja, ich hab´ heut noch Narben. Warum kriegt der jetzt keine Schläge? Ha, das ist ein Jungenstreich. Wenn man Fahrrad fährt, muss man kontrollieren. Ooohh, Mann, das läuft ja alles auf rein rationaler Ebene ab.
Th: Ja, ich hab´ eine Idee, schau mal jetzt in Deine Lunge, was das jetzt mit ihr macht. Um ihr deutlich zu machen, was das für Auswirkungen hat, soll sich die Klientin auf der Energieebene ihre Lunge mal anschauen.
Kl: (empört) Das, das ist ganz eng, ich hab´ wieder den Klotz auf dem Brustbein. Ich bin wieder ganz kurzatmig. (die Klientin bekommt jetzt einen größeren Stein auf den Brustkorb gelegt, um das kurzatmige Gefühl noch zu verstärken) Aaahh, ohh nee, ja , so was ähnliches ist das, was da auf mir liegt. ......... Das, das ist ja die Höhe! Der schimpft nicht einmal mit dem, also das gibt es ja nicht.
Th: Ja, frag´ ihn mal, ob er das wusste, dass es keine Strafe für ihn geben würde.
Kl: Der hebt die Schultern hoch und grinst, so ein Überlegenheitsgrinsen ist das. Ooohh, dieses Grinsen hass´ ich. Das haben manche Menschen, oohh, da könnte ich heute noch an die Decke, mit so einem Grinsen. Das Grinsen hab´ ich total deutlich vor mir. (heftig entrüstet ) der hebt so ganz unschuldig seine Schultern...........ooaahh.
Th: Ja genau, schau das Grinsen an, sprich´ ihn an.
Kl: Ich bin überlegen oder ich hab´ Macht. Guck´ wie Du damit fertig wirst, geht mich nichts mehr an.
Th: Ja, was macht das mit Dir?
Kl: Ooohh, das drückt mich hier so richtig rein!
Th: Willst Du das so lassen? Das Energiebild scheint sich jetzt entladen zu können.
Kl: (gepresst lachend) Den Stein könnte ich ihm jetzt in´s Gesicht schleudern, aber das mache ich jetzt nicht. Aber ich drück´ ihn hoch........ohh den könnte ich ihm wirklich voll entgegen schleudern, und ich stell´ mir vor, wie er voll in dem fetten Grinsen landet, das könnte ich jetzt machen.
Th: Ja, prima, (nimmt ihr den Stein ab und gibt ihr das Dhyando in die Hand) Ja, Du kannst ihm auch mal mit dem hier eins auf den Deez hauen. So im Liegen. Und guck´ mal, wie das für Dich ist, kannst es ruhig auch klatschen lassen, spür´ mal. (probiert )
Kl: Ungewohnt. Aber ich kann dem richtig voll eine in´s Gesicht hauen. (haut) Oh, der kleine Bruder guckt zu, das will ich eigentlich nicht. Sie identifiziert sich wieder mit ihrem Muster: keiner soll es sehen, das ich wütend bin.
Th: Sag´ ihm, er soll sich umdrehen und schau mal, was dann passiert.
Kl: Er tut es. (sie schlägt)
Th: Ja, ja, toll und schau, wo Du hinschlägst. (schlägt noch ein paar mal) Wie ist das jetzt für Dich? Spür´ mal.
Kl: (keucht asthmatisch) Ich kann schnaufen, der Stein ist weg.
Th: Spür´ mal, ist das so etwas wie Handlungskompetenz, Grenzen zeigen?
Kl: Das ist noch ungewohnt, mit Gewalt zu reagieren, aber ich bin ganz entspannt. Mmmhhm, ...........sich wehren. Die Wut fließt ab.......... Brustkorb ist locker. Die Beine sind nicht mehr so schwer. ..............Jetzt seh´ ich meinen Sohn, zu dem hab´ ich eine besondere Beziehung, obwohl er mich am meisten auslaugt. Der darf auch Sachen, also da...........bei den Mädchen, da kann ich schon vorher........mich schützen, aber er hat so ungehemmten Zugriff.
Th: Wiederholt sich da etwas? Diese Projektion sich schützen zu müssen inspiriert mich zu dieser Frage, um tiefer gehende Prägungen auf zu spüren.
Kl: Das hab´ ich noch nie so gesehen.
Th: Ja, schau mal nach. Hol ihn mal her.
Kl: Oh ja, der steht wie mein Bruder da bei meinem Vater. Oh je. Jetzt kommt mir ein Foto in Erinnerung von meiner Oma, Mutter von meinem Vater. Die gestorben ist, als ich so acht war. Die sitzt wie so ´ne Drohne auf einem Stuhl.
Th: Ja, lass´ es da sein und schau.
Kl: Die hat meinem Vater seine ganzen Lebenspläne durchkreuzt. Er musste seinen Platz als Erbe vom Bauernhof räumen, weil sein älterer Bruder aus dem Krieg zurückkam, und dann musste er mit dreißig Jahren, nachdem er den Hof schon eine ganze Weile geführt hatte, wieder ganz von vorne anfangen. Bei null.
Th: Frag´ ihn mal, wie das für ihn ist.
Kl: Oahh, furchtbar, ganz furchtbar. Er ist sehr .......sehr hart, hat so einen........dicken Nacken. Alles steif, alles steif. ........... Ja, oh Mann, die Oma.........so richtig ´ne Drohne. Damit sich die Energiebilder so richtig entladen können, muss sie sie auch direkt ansprechen.
Th: Sag ´ s ihr.
Kl: Du bist so richtig ´ne Drohne, so fett, ich hab´ da wieder das Familienfoto,....... so viel Raum brauchst Du, Du drängst ja alle aus dem Bild raus. Die wird immer dicker. Und der Vater,......Du stehst an der Seite und wirst immer kleiner............mit dem Knie drückt sie den weg. Und die Hand drückt runter, die hält den richtig runter.
Th: Frag´ mal Deinen Vater, wie das für ihn ist.
Kl: Er wird gestutzt, er wird richtig gestutzt..........wie ist das für Dich? ..............er kann das nicht in Worte fassen.
Th: Dann soll er es Dir zeigen. Sie spürt sich (ihren inneren männlichen Anteil) noch nicht, darum soll sie sich ein Bild zeigen lassen.
Kl: Er macht sich noch kleiner. Ihr innerer Anteil macht sich klein, wird unten gehalten.
Th: Ist das so was wie demütigend?
Kl: (sehr bestimmt) Ja, ja, absolut.
Th: Schau mal und spür´ mal, was fühlt er, wenn er seine Mutter anschaut.
Kl: Er hat Respekt vor ihr.
Th: Und das heißt?
Kl: Angst. Vor bestimmten Frauen. Bei meiner Mutter trifft das nicht zu. Die duckt sich vor ihm.
Th: Kommt Dir das irgendwie bekannt vor?
Kl: Konntest Du mich deswegen nicht entfalten lassen? ..........Er hat mir z.B. verwehrt, das Abitur zu machen.
Th: Ja, genau, mach Kontakt mit ihm.
Kl: Ja, genau, der nickt. Ja, meine Mutter beherrscht er, mich nicht. Oder? ........doch mich beherrscht er auch. (ganz resigniert). Die Oma konnte er nicht beherrschen, und darum konnte er mich nicht entfalten lassen.
Th: Ja, also dann sag´ mal der Oma, was sie da angerichtet hat. Über die Energiemuster der Oma können nun die heute wirkenden Muster konfrontiert werden.
Kl: Oma, Du zerstörst ja alles. Andere wollen auch leben. .....Du bist doch nicht der Mittelpunkt der Welt.
Th: Wie reagiert sie darauf?
Kl: Der Stuhl wird jetzt kleiner, das ist als wenn jemand ´nen Stöpsel rausgezogen hätte, .......und ihr Mann wird jetzt ein bisschen größer, ein Energieausgleich geschieht sie war so aufgeblasen. Ja, und ihr Mann, das war ein blitzgescheiter Mensch. (direkte Ansprache wird wieder eingefordert) Du bist blitzgescheit, hast damals schon die Homöopathie für Tiere bekannt gemacht, da sind alle zu Dir gekommen, aber sie, sie hat´s Kommando. Die homöopathischen Bücher, die will ich haben, die interessieren mich. Die gibt´ s nämlich noch.
Th: Sag´ s ihm doch gleich selbst.
Kl: Ja, er sagt tatsächlich, dass er sie schon für mich reserviert hat. Die Anderen interessiert das sowieso nicht. Also krieg´ ich sie. Er nickt sogar. .........Ja, Vater, politisch sind wir nie einer Meinung, loben kann er mich auch nicht direkt, aber wenn er mich dann mal bei anderen lobt, bin ich drei Zentimeter größer, obwohl, anstatt er ganz normal über mich erzählt, muss er immer prahlen. Er muss immer rauskehren, wie toll er ist, und so macht er es auch mit uns, ooohhh, ich könnte............ obwohl, jetzt versteh´ ich es.
Th: Schon, guck´ jetzt aber auf Dich, reflektiere nicht und spür,´ was es mit Dir macht. Er lässt seinen Frust irgendwo unkontrolliert raus, spür´ mal. Auch wieder ein Muster, das jetzt an die Oberfläche kommt und zur Konfrontation drängt.
Kl: .........ich würd´ gerne boxen.
Th: Ja, ich hol ein Kissen,........jetzt box. (Klientin schreit " Nein, nein ........und boxt - Prozessmusik wird eingespielt) ..........nach einer Weile:
Th: Wie geht´ s Dir jetzt?
Kl: Ich denke gerade daran, dass meine Mutter immer zu mir sagte, wenn ich zornig wurde: das Zornteufelchen muss weg. Ja, und dann hab´ ich Schläge gekriegt. Und das ist heut´ noch das Muster: ich darf meine Wut nicht rauslassen. Und die kommt aber, weil sie ja da ist.
Th: Ach ja, hol´ sie auch her. Hier ist der wesentliche Punkt der tiefsitzenden Prägung.
Kl: Wie konntest Du nur meine Gefühle nicht akzeptieren. (ist empört) Sie sagt, sie kann halt nicht anders. ..................Ich kann nicht mehr.
Th: ja, prima hast Du das gemacht. Treffe am besten eine Vereinbarung mit Deinen inneren Gestalten, um sie wieder in der nächsten Session zu treffen.
Kl: Ja, am besten treffen wir uns wieder das nächste Mal.
Im Nachgespräch wird noch mal über die Rolle der Frauen und Männer in dieser Familie reflektiert und die Rolle der Krankheit, der Lungenentzündung.



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Zuletzt aktualisiert am: 18-Dez-2002 13:41
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