Praxislizenzarbeit Agnes Ewerling

6. Sitzung: Die Erlösung

Klientin sieht einen Bären, der immer im Kreis läuft, weil er das so gewohnt ist. Er hat genug Platz um sich herum, doch er nimmt nichts mehr wahr. Sie erzählt aus ihrem Alltag, wo sie ebenfalls das Gefühl hat im Kreis zu laufen, nicht weiter zu kommen. Auch in ihrem Kopf kreisen dann die Gedanken und es sind immer die gleichen Gedanken.

KL: Das ist langweilig bis geht nicht mehr und es regt mich auf! Und dann lege ich mich ins Bett, dann geht nichts mehr. Schlafen kann ich aber auch nicht. Wenn ich dann wieder aufstehe finde ich auch gleich, was ich suche. Ich verbringe viel Zeit damit etwas zu suchen.
TH: Frage mal die Maria in deiner Innenwelt, was sie sucht.
KL: Du bist immer am suchen, suchen, suchen. Was suchst du denn? Sie sucht den Weg aus diesem Kreisen um krankmachende Strukturen und Krankheiten.Bär, wenn ich dich seh, macht es mich ganz verzweifelt. Du hast kein Gefängnis mehr, du kannst jetzt hingehen, wo du willst. Aber er hört mich nicht. Er läuft weiter im Kreis, wie gewohnt.
TH: Schau mal, wie du dem Bären helfen kannst.
KL: Ich komme nicht zu ihm hin. Aber ich fühle mich genauso wie er. Es ist alles so eingefahren, keine Hoffnung. Lähmende Trägheit breitet sich in mir aus.
TH: Woher kennst du diese Hoffnungslosigkeit, dieses Gefühl, es geht nicht mehr weiter? Woher kennst du es noch?
KL: Vor 8 Jahren war ich neun Monate in einer Depression. Ich komme von der Arbeit und weiß nicht, was ich machen soll mit mir. Nichts macht mir Freude. Ich fühle mich unfähig irgendetwas Produktives zu machen. Ich bin gelähmt. Mir ist alles zu viel.
Therapeutin fordert sie dazu auf dieses "Mir ist alles zu viel" ganz oft zu wiederholen und zu spüren, welche Gefühle dazu auftauchen oder es zeigen sich noch andere Bilder, vielleicht aus ihrer Kindheit.
Klientin erzählt, daß sie vor 9 Jahren Probleme mit ihren Händen hatte. Sie konnte sie nicht mehr bewegen, konnte nichts mehr anpacken, war handlungsunfähig. Die Tätigkeiten in ihrem Beruf waren stupide und eintönig.
Sie leidet darunter, änderte aber nichts.
TH: Dann mach jetzt mal was anders. Erzähle dort am Arbeitsplatz jemanden, wie es dir geht, oder verändere was anderes.
KL: Ich kann diese monotone Arbeit nicht mehr machen, mir tun die Hände weh.Meine Kollegin ist offen dafür. Ich kann was anderes arbeiten. Jetzt ist mir leichter und klarer. Meine Hände sagen mir, daß ich mich beruflich verändern soll, damit ich wieder handlungsfähig werde.
Mit dieser Leichtigkeit und Klarheit soll sie dann in ihre heutige Situation gehen und schauen, ob sie jetzt immer noch im Kreis läuft, oder was anpackt. Sie nimmt sich wahr, wie sie einen Stapel Papiere nach dem anderen ordnet , was sich sehr erleichtert anfühlt. Sie hat jetzt System in ihren Unterlagen, viel aussortiert, was sie nicht mehr braucht. Auch ihr Kopf ist jetzt freier, denn sie muß nicht mehr an so viel denken. Ein Heft soll sie an Unerledigtes erinnern.
TH: Wie ist das jetzt für dich?
KL: Mein Bauch entspannt sich total. Ich habe plötzlich mehr Zeit. Jetzt kann ich mich wohlfühlen. Ich fühle mich befreit und erleichtert. Ein ganz neues Gefühl.
TH: Ja, spüre das Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit auch in deinem Körper.
Nimm dir Zeit dafür, um es in dir zu verankern.
Musik wird eingespielt.
KL: Mein Zimmer ist auf einmal viel größer.
TH: Genieße den Raum, den du jetzt ausfüllen kannst.
Klientin hat plötzlich kalte Füße. Die Füße teilen ihr mit, daß sie sich erden muß, damit die Ordnung so bleibt, wie sie jetzt ist. Das sie sich auf der Erde bewegen soll. Doch da ist ein innerer Schweinehund, der das verhindert.
KL: Der sieht aus ,wie ein kleiner Zwerg in schwarzen Klamotten, der so zusammengesunken ist, daß er keinen Fuß mehr vor den anderen bekommt. Du wahrst schon mal größer, warum bist du jetzt so klein? Du bist ganz traurig, weil du so häßlich und klein aussiehst. Du kannst keine großen Sprünge mehr machen, läufst nur noch im Kreis.
TH: Frag ihn mal, wo er entstanden ist, oder wo er wohnt.
KL: In meiner Kindheit, als ich noch meine eigenen Ideen hatte, als ich noch wußte, was ich machen will, habe ich immer eins auf die Finger bekommen.
TH: Sei jetzt da und spüre deinen Impuls.
KL: Da stehen Plätzchen auf dem Tisch. Als ich mir eines nehmen will, schimpft meine Mama.(Zur Mama) Das macht mich total traurig. Ich esse doch trotzdem mein Mittagessen. Ich habe keine Chance.
Das nächste Mal brauch ichs gar nicht probieren, ich bekomme es eh nicht.
TH: Zeig deiner Mutter den Verhinderer, der heute noch verhindert, daß du deinen Bedürfnissen nachgehst.
KL: Mama, schau dir diesen Zwerg an. Der verhindert bis zum heutigen Tag, daß ich meinen Bedürfnissen nachgehe, verhindert, daß ich mir Unterstützung hole und verhindert, daß ich endlich gesund werde. Dadurch, daß du mir dauernd meine Bedüfnisse ausgeredet und meine Impulse blockiert hast, ist der Zwerg immer schwarzer und schwerer geworden. Das hat mich krank gemacht. Jetzt guckst du ganz erschrocken, Mama. Sie sagt, das hat sie nicht gewußt und nicht gewollt.
TH: Dann soll sie jetzt anders mit dir umgehen.
KL: Mama., Du hast mir so oft auf die Finger gehauen und jetzt habe ich Schmerzen in meiner Hand. Der Zwerg sagt, das geschieht dir recht, hast ja nicht gehört. Die Mama schaut erschrocken und sagt, wenn sie das früher gewußt hätte, hätte sie ja anders handeln können.
TH: Sie kann es jetzt anders machen. Sage ihr, was du jetzt von ihr willst.
Klientin erlebt die Situation neu, darf sich ein Plätzchen nehmen, kann es genießen. Früher hat sie sich über den Opa ihre Bedürfnisse erfüllt, über Umwege. Jetzt soll sie direkt zu ihrer Mama gehen, soll selbst für die Erfüllung ihrer Wünsche sorgen, alles noch mal neu erleben, um das alte Denkmuster:
"Ich darf mir nicht meine Bedürfnisse erfüllen" mehr und mehr zu kippen.
Die innere Blockade löst sich, Handlungskompetenz entsteht.
KL: Das fühlt sich so lebendig an. Meine Füße sind jetzt auch warm.
Meine Eltern sind beide da und helfen mir beim Rollschuhfahren. Das ist schön!
TH: Schau mal, wie der Zwerg jetzt aussieht, dein Verhinderer.
KL: Der ist nur noch Stecknadelgroß. Du guckst ganz verwundert, wie einfach das geht. Ja, wenn du dich nicht so aufbläst, geht alles ganz leicht.
Ich spüre jetzt ganz viel Energie in meinem Körper, die fließt, mit der ich viel machen kann.
Musik wird eingespielt, Zeit zum Erleben gegeben.
KL: Ich muß gar nichts mehr erkämpfen, es geht jetzt alles so leicht, Mama. Sie sagt, ich hätte ja nie gesagt, was ich wollte. Das stimmt, mein Verhinderer hat mir immer gesagt, es hat eh keinen Zweck, was zu wollen, denn ich bekomme es sowieso nicht. Also, jetzt will ich klar und deutlich ausdrücken, was ich will. Aber, wenn ich das mache, reagiert mein Gegenüber gekränkt und überfordert.
TH: Woher kennst du das? Laß eine Situation da sein, wo es so ist.
KL: Ich kenne das von meiner Arbeit. Da kommt dann nur Unverständnis.
TH: Geh hin und erlebe die Situation neu oder mach was anders.
Klientin teilt jetzt ihre Vorstellungen und Ideen dem Chef mit und erlebt, dass es Wege zur Erfüllung gibt. Als sie keine Freude spürt, fällt ihr auf, daß sie nichts für sich durchgesetzt hat.
KL: Ich habe mal wieder für die Anderen verhandelt.
TH: Was sind deine Bedürfnisse, deine Sehnsüchte für die du handeln kannst?
KL: Ich sehne mich nach Gesundheit und Lebensfreude, aber ich weiß nicht, wen ich da fragen kann.
TH: Frage mal deinen Körper.
KL: Meine Brust sagt, sie ist damit überfordert, sie ist krank. Ich müsse einen gesunden Anteil in mir fragen. Vielleicht meine innere Heilerin? Sie wohnt in der Lichtoase, da war ich schon mal. Dort sind ja nur Männer. Aber da ist ein Haus, was ich noch nie gesehen haben. Es ist aus Glas, es hat was Leichtes. Als ich das Glockenspiel am Eingang berühre, geht die Türe auf.
Musik wird eingespielt.
KL: An der Türe steht: Heilung gratis und sofort. Viele Lämpchen und Spiegel sehe ich, einen roten Samtteppich. Es ist alles so exclusiv. Ich ziehe jetzt die Stiefel aus.
Kopfschmerzen sagen ihr, du bildest dir alles nur ein. Der Verhinderer ist da und sagt, wenn er behandelt wird, ist er tot. Er ist klein und schwerfälig, kann sich kaum noch bewegen. Als Klientin nach der Heilerin fragt, sagt der Verhinderer, sie steht vor ihm. Erstaunt fragt sie, ob sie ihn heilen könnte. Er sagt,sie weiß, wie es geht. Sie berührt sein Gesicht.
KL: Ja, Verhinderer, du hast es schon immer gut gemeint mit mir. Du warst da und hast mich gewarnt, damit ich nicht enttäuscht werde. Aber wenn du so bleibst, wie du bist, dann geht das Leben an mir vorbei und ich bekomme nicht, was mir zusteht. Manchmal hast du mir geholfen, aber jetzt kannst du mir nicht mehr helfen. Je mehr ich dich berühre um so mehr entspannst du und kommst immer mehr in deine richtige Form.
TH: Was ist denn seine richtige Form?
KL: Nicht mehr so zusammengestaucht, so gedrückt. Ja, ich bin auch ganz oft zusammengestaucht worden, da bist du entstanden. Je mehr ich dich glatt streiche, um so mehr nimmst du menschliche Form an. Jetzt bist du schon fast so groß wie ich und ganz schlank.
TH: Schau ihn an, kennst du ihn?
KL: Ich muß ihm erst noch die schwarzen Sachen ausziehen.
TH: Ist das für ihn in Ordnung, was du machst?
KL: Ja. Das verwirrt mich jetzt aber. Ich glaube, du bist meine innere Heilerin.Du strahlst mich an, siehst aus wie die Prinzessin aus tausend undeiner Nacht, mit ganz viel Gold und dunkelblau gekleidet.
TH: Was aus einem zusammengestauchten Wesen alles werden kann, wenn man es wieder wachsen läßt.
KL: Jetzt kannst du mich vielleicht auch heilen? Sag mir, was ich tun kann. Sie sagt, ich soll die schwarzen Klamotten verbrennen. Das mache ich jetzt.
Geräusch vom Feuer wird eingespielt
TH: Schau hin, wie alles verbrennt. Wie ist das jetzt für dich, wie fühlt es sich an?
KL: Meine Schultern werden leicht, sie lockern sich. Doch da ist noch was Zwiespältiges, denn was Vertrautes ist plötzlich weg. Es ist auch Trauer da.
Als sie ihre Brust fragen will, wie es ihr geht, wird auf einmal alles schwarz. Auch die Heilerin ist weg. Die Klientin fühlt sich ganz alleine gelassen. Sie soll sich auf dieses Gefühl einlassen, das ihren ganzen Brustraum ausfüllt, und sich von ihm in eine Situation führen lassen, wo es entstanden ist. Ein Mustersatz drängt sich auf:
"Wenn ich wirklich Hilfe brauche, geht es plötzlich nicht mehr weiter."
TH: Hängt damit auch zusammen: "Es hat keinen Sinn mir Hilfe zuholen, denn,wenn ich wirklich jemanden brauche ist eh niemend für mich da!"
KL: Es ist immer noch die alte Krankenhausgeschichte. Ich bin eingesperrt. Meine Eltern dürfen nicht zu mir. Ich halte das hier nicht aus. Ich fühle mich alleine gelassen.
TH: Drück alles aus und spüre, was du machen willst.
KL: Ich stehe jetzt einfach auf, gehe an die Türe und sage meinen Eltern, ich gehe jetzt mit nach Hause. Sie sagen, du willst doch gesund werden. Ich kann hier nicht gesund werden, es muß eine andere Möglichkeit geben.
Die Eltern nehmen sie mit und fahren zu einem anderen Arzt, der meint, daß sie auch zu Hause gesund werden kann. Klientin fühlt sich jetzt nicht mehr alleine gelassen und befreit. Die Eltern sind total erleichtert, machen auch die Ernährungsumstellung mit.
KL: räkelt sich. Endlich draußen, endlich frei. Ich fühle mich ganz lebendig.
Musik wird eingespielt.
Zeit zum Genießen und Verankern.
KL: Ich habe mit der Heilerin getanzt und manchmal waren wir eins. Die Heilerin sagt, ich soll das Leben als Tanz betrachten. Sie führt mich in den Kristallpalast. Das ist kein geschlossener Raum, das ist eine Landschaft. Was willst du mir hier zeigen? Sie sagt, in meine Knoten in der Brust sollte ich Leben hineinbringen.
Jetzt verschmilzt sie wieder mit mir, um mir zu zeigen, daß ich allem in mir vertrauen kann. Sie sagt, daß mein Verstand da eh nicht mehr mitkommen kann. Sage mir ganz konkret, was ich machen kann? Sie sagt mir, sei ehrlich zu dir, äußere deine wirklichen Wünsche und Bedürfnisse und sage immer, was dich bekümmert. Alles, was ich festhalte verknotet sich irgendwo in mir und richtet sich gegen mich selbst. (Die Knoten in der Brust!) Ich brauche aber was handfestes zur Unterstützung, eine Salbe oder sowas.
Die Heilerin schüttelt den Kopf und sagt, nein, ich bin doch in dir, das reicht.
TH: Brauchst du noch was zum Festhalten im Außen?
KL: Jetzt tut mir meine Brust weh und die Heilerin sagt, jetzt kämpfst du wieder um irgendetwas, was du schon hast und gar nicht brauchst.
TH: Stimmt das?
KL: Ja, ich will dir ein Hausmittel entlocken - Pause - aja, um mich nicht mit meinen Wünschen und Bedürfnissen konfrontieren zu müssen. Das scheint mir einfacher zu sein.
TH: Merkst du, daß du entscheidest lieber krank zu sein, als deine Bedürfnisse wahrzunehmen und gesund zu werden?
KL: Heilerin, werde ich gesund, wenn ich mich wahrnehme, spüre, was für mich gut ist und es mir auch gönne? Sie verschmilzt mit mir, ich spüre jetzt ganz viel Energie in mir. Es stimmt. Jetzt fehlt mir noch etwas Lebensfreude, mein Leben locker und leicht gestalten, nicht in solcher ernsthaftigkeit.
Jetzt kommt aus der Landschaft eine Seifenblase in meine Hände. Was bedeutet das? Ach, so leicht ist die Lebensfreude. Ich sehe die ganze Welt in ihr. Darf ich sie denn überhaupt annehmen, Heilerin? Sie sagt, ja, es ist doch deine. In der Seifenblase sehe ich ein paar dunkle Wolken. Die Heilerin sagt, deine dunklen Gedanken spiegeln sich in der Seifenblase. Jetzt kann ich in die Seifenblase hineingehen und in der schneebedeckten Landschaft spazieren gehen.
TH: Wie ist dein Lebensgefühl jetzt?
KL Kindliche Neugierde mit ganz viel Energie, ausprobieren wollen, Überraschungen erleben wollen. Mit diesem Gefühl gehe ich jetzt zum Bären. Du bist gar nicht mehr im Kreis. Wo bist du denn? In dieser Kugel kann ich zu dir ins Gehege, dich suchen. Er steht am Wasser und er erkennt mich.Jetzt bedankt er sich bei mir dafür, daß ich ihm herausgeholfen habe, aus dem Kreislauf.
TH: Wie ist das jetzt für dich?
KL: Ich könnte lachen und heulen gleichzeitig. Jetzt gibt er mir einen Schubs und ich falle ins Wasser. Ich spiele noch ein bisschen mit ihm. Am Zaun stehen ganz viele Leute und rufen, das ist doch gefährlich! Ich rufe zurück, kommt doch herein zu uns, es ist nicht gefährlich, spielt doch einfach mit. Es ist toll zu spielen. Jetzt kommen die Kinder herein.
TH: Hole mal deine Mutter dazu.
KL: Der Bär liegt jetzt wie eine Luftmatratze auf dem Wasser und meine Mutter ganz entspannt darauf. Du siehst wirklich entspannt aus, Mama, Papa auch.
Ich fühle mich jetzt auch geschützt. Das kann ich im Rücken spüren. Oh, meine Schultern schmerzen, ich rutsche vom Bären und lasse mich ins Wasser fallen. Jetzt können sie auch entspannen. Die Heilerin schützt mich, deshalb kann ich mich ins Wasser fallen lassen, alles loslassen. Ich kann jetzt frei meine Wege gehen. Der Bär braucht mich auch nicht mehr. Ich will auch nur noch Verantwortung für mich tragen.
TH Ja, erzähle das deinen Eltern und schau mal, wie es sich in deinem Leben auswirkt.
KL: Ich trage jetzt die Verantwortung für mich und ihr müßt eure für euch selbst tragen. Denen fällt ein Stein vom Herzen. Jetzt haben sie einen dicken Brocken in der Hand und legen ihn in dieser Kristalllandschaft ab, wo er garnicht auffällt. Meine Eltern gehen jetzt ihre Wege und ich bin frei.
Ein Schmerz meldet sich in mir und sagt, hier ist deine Verantwortung, hier mußt du hingucken.
TH Weißt du, was er meint?
KL: Das heißt, alles, was von innen kommt annehmen und hingucken.
TH: Heißt das, daß du dir immer dann für dich Zeit nehmen mußt, wenn der Schmerz sich meldet?
KL: Ja, ich habe euch oft genug beiseite geschoben, ihr Schmerzen. Ab jetzt seid ihr sofort dran und dürft eure Bedürfnisse mitteilen. Oh, da klickt etwas in der rechten Brust. Hört sich an wie Schalter umlegen.
TH: Ist ein Schalter umgelegt, sobald du deine Bedürfnisse und Impulse wahrnimmst?
KL: Was passiert denn hier überhaupt, ich blicke nicht durch. Es fühlt sich an, als wenn verschlossenenKanäle auf einmal aufgehen und es kann wieder fließen. Aber es ist nicht da, wo die Knoten sind. Ich verstehe das nicht. Jetzt kommt, vertraue, vertraue, vertraue. Das ist meine innere Heilerin, die sagt, jetzt laß doch mal passieren, was passieren will.
TH: Und , vertraust du ihr, glaubst du ihr?
KL: Ja, ich spüre jetzt auch ganz viel Wärme. In meinem linken Knie fängt es an zu zucken und in meiner rechten Brust zuckt es ganz stark. Es fühlt sich an, als würde sich dort was lösen.
Musik wird eingespielt.
TH: Ja, laß alles fließen in deinem Körper und genieße es. Nimm dir viel Zeit dafür!
Die Realität eines Klienten zeigt sich immer ganz deutlich in seiner Innenwelt, als reale Bilder, Symbolbilder, Gefühle und Körperreaktionen. Alles ist miteinander verbunden, wird miteinander konfrontiert und öffnet mehr und mehr den Weg, um krankmachende Blockaden zu lösen. Auf diesem synergetischen Weg kommt der Klient nicht nur mit der inneren Wahrheit, sondern auch mit der inneren Weisheit in Kontakt, die sich hier als Heilerin zeigt und ganz klar weiß, wie Heilung möglich ist.
Diese Klientin war sehr kontrolliert, doch sie kann jetzt immer mehr loslassen und sich erlauben ihre Gefühle zu spüren. Ist sie mit ihrem Körper in Kontakt, kann sie auch ihre Bedürfnisse immer besser spüren, ihnen vertrauen und nachgehen. Stellen sich Zufriedenheit und Erfüllung ein, kann die Lebensenergie ungehindert fließen, der Körper braucht keine Symptome mehr und kann gesund und schmerzfrei sein.