Sitzung
Nach der üblichen Entspannungsphase kommt die Klientin in einen Gang mit weißem Marmor und weißen, mit Gold verzierten Türen. In der Mitte ist die 8.Tür, das Wort „Alle“ taucht auf. Hinter dieser Tür ist, ein Stück weiter unten, Natur. Sie freut sich dieses Mal schon aufs Springen, und landet, wie ein Fallschirmspringer, an ihrem See( in einer vorangegangenen Sitzung im Zusammenhang mit ihrer Medizinfrau aufgetaucht). Dort wartet (sie nennt sie Hauptfamilie) ihre Medizinfrau, ihr Krafttier Elefant, ihr Zwilling und ihr Löwe auf sie. Ein Stück weiter hinten steht ihre Herkunftsfamilie: Oma, Opa, Papa, Mama, Bruder und Schwester. Sie ist sehr berührt und glücklich über die Anwesenheit ihrer Hauptfamilie, freut sich aber auch darüber, dass die Herkunftsfamilie da ist. Die Medizinfrau legt den Arm um sie, und sie fühlt sich, als ob sie nach Hause kommt. Auf die Frage, weshalb denn heute alle da sind, erklärt die Medizinfrau, sie soll sich doch mal umschauen. Dabei fällt ihr auf, dass der Löwe gewachsen ist, sehr kräftig und stolz aussieht. Er zeigt ihr, dass er in letzter Zeit in ihrem Leben sehr präsent war.
Th: …. oder ob er mitgewirkt hat, das soll er dir mal zeigen (ich teste
auf welchem Energiebild die meiste Energie liegt)
Kl: Ja er hat mir gezeigt, wenn ich zum Geschäft laufe, ganz am Anfang
war es so, da habe ich mich für den Laden geschämt, weil es eben so
ein Trödelladen ist. Und bin halt nicht gerne rein und habe auch nicht
– ich wollte immer nicht, dass die Leute sehen, dass ich da reingehe,
dass ich da dazugehöre. Und jetzt ist es so, dass es für mich halt
– ja, mich macht das stolz. Ich bin halt auf den Laden stolz, was wir
aus dem gemacht haben und halt auf mich stolz, dass das alles so gut klappt
und das sehen auch die Leute.
Th: Da kommt eine Reaktion?
Kl: Ja
Th: Hast ja erzählt, der läuft ziemlich gut
Kl: Ja. Und das sieht man halt an meiner Körperhaltung, der aufrechte Gang
einfach. Das merke ich, wenn ich früh dann hoch laufe – ich merke
es schon an meinem Gang
Th: Also da war er irgendwie mit beteiligt?
Kl: Ja. Jetzt sieht man es an seiner Haltung und so bin ich auch die meiste
Zeit unterwegs
Th: Also die Kraft ist in dir gewachsen, der Löwe ist gewachsen. Ist das
richtig so?
Kl: Ja. Und auch dass ich das jetzt auch nicht vertusche oder dass ich mich
dafür schäme, dass ich jetzt den 1 Euro Job mache. Das macht mich
halt stolz
Sie fragt nach, wo er in ihrem Leben noch helfen könnte oder gerne präsent
wäre, daraufhin zeigt er ihr Elternhaus. Er zeigt ihr ganz klar, im Geschäft
ist sie selbstsicher, findet Lösungen für anstehende Probleme, reagiert
auch schnell in solchen Fällen, geht total auf in ihrem Job und keiner
kann ihr etwas nehmen. Zu Hause ist es ganz anders, sie überlegt sehr viel
und wägt auch jeden Schritt gut ab. Sie bittet jetzt den Löwen, sie
in eine Situation zu begleiten, in der sie seine Kraft braucht. Schon an der
Haustüre spürt sie, wie sie sich zurücknimmt, und am schlimmsten
ist es für sie in der Küche, dort fühlt sie sich als Gast, der
die Küche nutzen will. Die zweite Frau des Vaters (ich nenne sie Y) „thront“
auf dem Wohnzimmersofa, auf Mamas Platz.
Kl: Ich sehe halt meine Körperhaltung in der Küche (der Löwe,
steht für Durchsetzungskraft u. ist Vitalenergie)
Th: Sag´s ruhig zu deinem Löwen, wenn da jetzt keiner drin ist. Kannst
auch die Y. mit herholen. Kannst mal aussprechen: da fühl ich mich immer
als Gast
Kl: „Wenn ich die Küche nutzen will, dann fühle ich mich immer
als Gast!“ Y. hat es gehört, also sie sitzt noch im Wohnzimmer, sie
sagt gleich, es ist ja ihre Küche.
Th: Gut. Schau mal, wie der Löwe reagiert oder was der jetzt macht, es
geht ja um dein Gefühl.
(ich teste, wieweit der Löwe in der Konfrontation helfen kann)
Kl: Mir geht´s halt nicht gut damit, ist halt ein blödes Gefühl.
Th: Genau. Sprich es aus: mir geht´s überhaupt nicht gut damit, ist
einfach ein Scheißgefühl.
Kl: Hm
Th: Guck mal, ob er was macht. Oder ob es wichtig ist, dass er dir was zeigt
dazu
Kl: Ich fühle mich halt fehl am Platz
Th: Sag´s ihm. Reagiert er irgendwie oder ist er abwartend? Wie ist er
denn da, dein Löwe? Genau, du fühlst dich fehl am Platz, das ist dein
Gefühl
Kl: Er stupst mich die ganze Zeit
Th: Was will er denn von dir?
Kl: „Was willst du denn von mir?“ Ich soll die gleiche Haltung wie
im Geschäft annehmen!
Th: Spür, ob das geht
Kl: Es würde sich halt nicht echt anfühlen (es sind noch unerlöste
Gefühle in ihr)
Th: Dann sag´s ihm
Kl: „Das würde sich halt nicht echt anfühlen!“
Th: Kannst es aber auch mal ausprobieren, ob was passiert. Mal gucken, ob die
Y. das merkt. Einfach mal machen, wenn er sagt, du sollst es mal ausprobieren,
und gucken, was passiert dann, wenn ich das mache. Wie geht´s mir, wie
reagieren die anderen darauf?
Kl: Es ist halt jetzt anstrengend für mich, mich aufrecht hinzustellen.
Th: Sag das deinem Löwen und beobachte auch mal, ob die Y. darauf reagiert,
wenn du die andere Haltung hast. … Was passiert jetzt?
Kl: Es hat nicht so geklappt. Und der Löwe ist jetzt in mich rein und übernimmt
jetzt von innen meine Haltung. Und er geht jetzt mit mir zur Y. und wir schauen
so in das Wohnzimmer und er hat halt klar gesagt, ich mache jetzt das und das
und dass sie halt bescheid weiß. Und was sie jetzt damit macht, ist ja
ihr Ding
Th: Worum geht´s denn da? Was sagst du ihr gerade? Gehe mal richtig in
die Situation rein. Geh mal richtig rein, guck dir an, was da passiert. Bist
zum Wohnzimmer hin gelaufen, was sagst du da gerade zu ihr? Wenn du es genauer
beschreibst, kannst du tiefer einsteigen. …. Ja, was ist denn jetzt passiert?
(im Gegensatz zu früheren Sitzungen ist sie jetzt konfrontationsbereiter)
Kl: Na ich hab halt jetzt zu ihr gesagt, dass ich jetzt das Kochen anfange und
das es halt lauter werden kann.
Th: Schau mal, was passiert. Wiederhole es noch mal: Y., ich fang jetzt an zu
kochen, es kann ein wenig lauter werden, oder nimm deine Worte !
Kl: „Ich fange jetzt an zu kochen und es kann lauter werden!“
Th: Was passiert? Schau sie genau an, guck ihr in die Augen (Konfrontation mit
der Konfliktperson ist wichtig)
Kl: Es passt ihr nicht
Th: Woran merkst du es?
Kl: An ihren Augen.
Th: Der Löwe ist ja in dir drin. Guck mal, wie der reagiert. Und spür
mal, wie das für dich ist, kannst du damit umgehen, dass es ihr nicht passt?
Spür in dich rein!
Kl: Ich merke halt in solchen Situationen immer, wie weit sie von mir –
also sie hat gar nichts mit mir zu tun, das ist eine vollkommen fremde Person
Th: Sag´s ihr gleich direkt: Y., das spür ich jetzt
Kl: “In solchen Situationen spür ich das immer, wie weit du von mir
weg bist, dass du einfach nur eine vollkommen fremde Person für mich bist.
Dass zwischen uns keine Verbindung da ist und das ich immer Rücksicht nehme
auf jemand komplett Fremden, der mit mir nichts zu tun hat. Aber ich ducke mich
immer, mach mich klein, bloß dass ich nicht störe. Derweil bin ja
nicht ich die Fremde in dem Haus. Und es ist halt … !“
Th: Spür deinen Löwen! Lass raus, was es zu sagen gibt. Das heißt
als Quintessenz, du nimmst dich zurück und warst schon vorher da. Oder
so ähnlich, ja?
Kl: „Ja das hat jetzt mit vorher nichts zu tun. Wenn du jetzt bloß
ein bisschen annähernd so wärst wie die Mutter oder was mütterliches
hättest, wäre das Ganze gar nicht. Aber du kommst mir immer vor wie
so ein eiskalter Fleischklotz, wie ein Büffel! Du sitzt auf dem Sofa wie
ein Büffel!“
Th: Sag ihr mal, weshalb du die Distanz spürst, genau
Kl: „Dein Sofa ist dein Thron und es ist so, als wenn du von da aus regieren
würdest! Und du lässt von keinem irgendwie Nähe zu, zu dir kann
man nichts aufbauen, es geht einfach nicht!“
Th: Spür mal jetzt nach; ist es da so, du würdest schon gern Nähe
haben zu ihr, wenn es möglich wäre? Von deiner Seite jetzt aus? Spür
mal in dich rein!
Kl: Nee. Also sie ist mir komplett zuwider
Th: ….du bist mir…
Kl: „Du bist mir komplett zu wider! Ich möchte keine Nähe zu
dir aufbauen, aber du hast auch zu akzeptieren, dass ich da bin!“
Y. reagiert auf alle Ansprache mit „nicht antworten“, auch als die
Klientin ihr sagt, sie wolle ihren Platz gar nicht, sie möchte nur ihren
eigenen Platz im Haus haben, kommt keine Reaktion. Sie meint daraufhin, dass
sie das ja kennt, man kann mit Y. nichts klären. Ich mache meiner Klientin
jetzt klar, dass dieses Energiebild in ihr wirkt, (Y. ist die Projektionsfläche
für ihr eigenes Verhalten) und stelle sie vor die Entscheidung, ob sie
denn das so lassen will, weiter Gast in ihrem Elternhaus bleiben will. Es zeigt
sich dann ihr übliches Verhaltensmuster: mit Y. kann man nichts klären
(Verhaltensmuster:da kann man nichts machen) bewirkt, dass sie auf Rückzug
geht, und dadurch sehr müde wird. Ich spiegle ihr noch mal, im realen Leben
würde sie Y. jetzt aus dem Weg gehen, dies nimmt ihr aber viel von ihrer
Energie. Ich konfrontiere sie wieder mit Y., und sie bemerkt, dass diese durch
den eigenen Rückzug noch mehr an Sicherheit gewinnt
(Kassettetenseite B)
Th: Die ist sich ziemlich sicher
Kl: Ja
Th: Spür mal, was das mit dir macht, dass die da in so einer Sicherheit
vor dir sitzt. Sie weiß also, je weniger sie macht, je weniger sie reagiert,
desto mehr Energie nimmt sie dir
Kl: Hm
Th: Weil du nicht mehr weißt, was du machen sollst, oder so ähnlich?
Kl: Hm
Th: Spür rein in dich. es ist wichtig, dass du dein Gefühl herausfindest.
Dass du spürst, was das in dir auslöst. Weil, du bist immer eingestiegen
auf ihr Spiel: dann reagiere ich halt auch nicht mehr, dann dreh ich dir den
Rücken zu und hau ab. Aber im Endeffekt kostet es dich Energie. Guck mal,
ob du das Gefühl jetzt finden willst, was da blockiert. Wie fühlt
sich das an, schau ihr in die Augen
Kl: Das macht mich wütend!
Th: Genau, das ist es. Es macht dich wütend. Aber mit Wut kannst du nicht
so gut umgehen, ja?! Schau mal zu deinem Löwen, guck mal, ob du deine Löwenkraft
spürst jetzt überhaupt innen, wenn du die Wut spürst (durch provozieren
versuche ich eine Reaktion zu erzielen)
Kl: Ja, aber es bleibt eben alles so was ich sagen will im Kopf
Th: Genau, das bleibt im Kopf. Woher hast du denn gemerkt, dass du Wut hast?
Kl: Dass ich sie mal schütteln könnte
Th: Das könntest du ja z.B. machen, aber du willst sie nicht schütteln,
weil du langst ja gar nicht hin. Spür mal, ob du lernen willst, deine Wut
auszudrücken. Da ist ein Gefühl da und das ist das Wutgefühl
und das nimmst du immer wieder zurück. Spür, ob du das so lassen willst
oder ob du über den Punkt drüber gehen willst. Weil das bleibt unverändert.
Die weiß genau, du drehst dich um und gehst raus und arrangierst dich
irgendwie. Schau sie dir genau an, wie sie vor dir sitzt!
Und gib dir innerlich die Erlaubnis, das zu fühlen, was das mit dir macht.
Wenn du dir die Erlaubnis gibst, dann bist du dran. Und schau mal ob das geht,
dass du dem Impuls folgst: ich
könnte sie schütteln. Der war ja schon da, du hast ja den Impuls:
ich könnte sie schütteln. Guck, ob du das irgendwie ausdrücken
kannst oder mach´s einfach in deinem Bild, dass du hingehst und schüttelst
sie mal. Weil das ist sie nicht gewöhnt von dir. Sie kennt das überhaupt
nicht, die kennt von dir, dass du wieder rückwärts gehst. Probier
es doch mal aus, geh mal hin und schau, was passiert, wenn du sie schüttelst.
…..Was willst du machen?...... Guck mal, was mit deiner Wut jetzt passiert
ist: ist die noch da, spürst du sie noch? …. Wo spürst du die?
Wo spürst du die Wut?
Kl: Im Bauch ( sie soll die Wut körperlich spüren, um sie ausdrücken
zu können)
Th: Gib dir mal selbst die Erlaubnis, dieses Gefühl wahrzunehmen und lass
es mal wirken. Guck mal, was passiert, wenn du spürst. Du hast immer ein
bisschen Angst, was passieren könnte. Guck mal, was passiert, wenn du dir
erlaubst, diese Wut zu spüren. Trau dich da mal rein in das Gefühl.
Vielleicht kommt ja der Impuls noch oder ein anderer Impuls, irgendwas mit ihr
zu machen, die mal zu bewegen auf ihrem Sofa. Weil von allein wird sie nicht
aufstehen. Sie ist sehr selbstsicher da vorn!
Kl: Ich habe immer die Angst, dass ich nicht mehr die Kurve kriege. Dass es
so ausartet, dass ich das halt nicht mehr steuern kann. (Sie hat große
Angst die Kontrolle zu verlieren, auch ein tiefes Verhaltenmuster von ihr. Trotzdem
provoziere ich sie weiter und spiegle immer wieder ihre Situation)
Th: Du hast alle Freiheit. Du bist jetzt in deiner Innenwelt und jetzt kannst
du es ausprobieren. Und das ist ganz wichtig, das kennst du. Solche Anteile,
sie regiert so stark, dass sie sogar in deinem Kopf regiert, in deiner Innenwelt.
Und sie kriegt das fertig, dass du dort stehst und deine Wut im Zaum hältst.
Also, du könntest alles mit der machen, du kannst dir alles erlauben und
gucken, was passiert denn eigentlich, wenn ich das mache. Jetzt hast du die
Möglichkeit, das auszuprobieren und wenn dir dein Gefühl davon geht,
dann hast du auch die Möglichkeit, das auszudrücken. Gib dir selber
die Erlaubnis, du warst schon so oft an dem Punkt. Guck mal, ob du dich da hinbringen
kannst, ob du dir das wirklich erlaubst jetzt. Wenn du das durchbrechen kannst,
dann hast du es gepackt, das weißt du. Dann hast du dir ein Stück
Energie wieder geholt. Und schau, dein Löwe ist ja heute dazu da. Der kann
dich unterstützen! Guck ihn dir mal an, wie sieht denn der aus? Sitzt der
friedlich da rum oder wie läuft das? (ich konfrontiere die Anteile miteinander)
Kl: Nee, der steht halt, der tänzelt so vor ihr hin und her und fletscht
die Zähne
Th: Der ist schon ganz unruhig, ja?
Kl: Ja (zeigt auf, dass ein Energieanteil schon bereit ist, Wut auszudrücken)
Th: Wo sitzt deine Wut? Geh noch mal mit deinem Gefühl da hin
Kl: Im Bauch
Th: Spür sie mal, spür mal die Wut
(Hintergrund: Löwengebrüll)
Th: Spür das Gefühl. Was macht er jetzt? Was macht die Y.? Was ist
gerade los im Moment in deinem Bild? (da die Kl. noch nicht reagiert, werde
ich energischer im Tonfall)
Kl: Sie ist erschrocken
Th: Sie ist erschrocken? Spür mal, ob du das Gefühl noch hast, ob
du es noch fühlen kannst. Trau dich! Trau dich mal über den Punkt
raus. Geh in dein Gefühl, spür was ist. Genau, in deinem Bauch.
Kl: Aber wenn es zu viel wird, dann wird es mir schlecht.
Th: Ja, aber weil du es zurück hältst. Nicht, weil du es nicht fühlen
kannst. Weil du es zurückhältst, deswegen wird´s dir schlecht.
Probier dich doch aus, du hast doch jetzt alle Möglichkeiten, es auszuprobieren.
Du kannst hin, du kannst ihr den Hals zudrehen, du kannst alles machen. Jetzt
ist es da, trau dich mal. Geh mal auf dein Gefühl ein. Oder ist es dir
lieber, die regiert immer noch? Schau mal, wie die regiert in deinem Kopf! Geh
einfach mal hin! Geh mal hin! Mach irgendwas! In deiner Innenwelt kannst du
alles rückgängig machen. Spür mal, ob du das da drin behalten
willst. (Klientin atmet schwer, bringt aber sonst kein Wort heraus)) Und atme
mal
weiter, weiteratmen. Spür mal, was da in dir passiert, wenn du das Gefühl
wahrnimmst. Schalt mal deinen Kopf aus, lass mal deinen Körper machen,
was er will. Du kannst alles rückgängig
machen. Jetzt hast du die Möglichkeit. Probier mal aus – was passiert,
wenn du sie schüttelst? Da ist eine Mordswut da auf sie, weil sie lässt
dich in deinem eigenen Haus Gast sein. Und sie hält es aufrecht und sie
weiß genau, dass du deine Wut nicht zeigst. Du sprichst es nicht an, deswegen
funktioniert das so. Ok? Spring über deinen Schatten, hol dir jeden, der
dir helfen kann. Lass dich unterstützen und trau dich. Aber du kannst es
nur selbst machen, indem du spürst. Und das schaffst du! Das ist deine
letzte Hürde, die du zu nehmen hast, das weißt du, ja? Die Wut ausdrücken,
das ist das letzte, was du zu tun hast. Gehe in deine Wut, geh in das Gefühl,
erlaub dir das! Spür, was mit dir passiert, lasse alles zu, alles, was
da ist, ist richtig. Es ist alles richtig! ( sie seufzt tief) Da gibt´s
nichts Falsches. Du brauchst nur noch machen. Mach´s doch mal in deiner
Vorstellung. Ein bisschen ausprobieren. Geh mal hin, schüttle sie mal,
so wie du es vorhin gesagt hast und mach ruhig die Bewegung dazu. Mach die Bewegung,
weil die Energie steckt in deinen Armen, steckt da drin und steckt fest. (ich
gebe ihr ein Polster in die Hand und bewege zuerst mit ihr das Polster, bis
sie es von selbst macht)
Und guck hin, was passiert, wenn du sie schüttelst. Schüttle sie mal
richtig fest und guck, ob sie reagiert( ich werde mit meiner Stimme sehr laut).
Ob sie immer noch so da ..., genau – lasse mal die Kraft zu, die kommt
von allein. Die kommt von ganz allein, die Kraft. Die kommt von allein, wenn
du es machst. Es gibt mehr Y. , und die gehen mit dir so um. Die handeln so,
die trauen sich das dann. Wo bist du jetzt gerade? Beschreib es mal. Beschreib
mal, wo du gerade bist oder was du siehst, wo dein Löwe ist. Mach deinen
Mund auf, wenn du ausatmest. Jawohl. Was ist gerade da? Drück´s mal
aus, es geht jetzt darum, dass du es nicht festhältst! Drück´s
mal aus! Ist dir schlecht oder was ist gerade los? Was ist gerade?
….Ja? …….Lass mich mal mit Fernsehen gucken. Beschreib mal,
was gerade ist…… Sitzt die auf dem Sofa und du stehst daneben oder
davor, was ist gerade? Guckt sie her zu dir? (außer tiefes Atmen keine
Reaktion von ihr)
Kl: Ja
Th: Und? Ihr seid praktisch von Angesicht zu Angesicht oder so ähnlich?
Aha! Zeigt die überhaupt eine Reaktion, wenn du näher kommst? Weil
du stehst ja jetzt nicht mehr in der Küchentür, so wie ich das mitkriege.
Kl: Für mich ist – es fühlt sich so an, Wut ist was Schlechtes.
Und es ist ja egal, wer da auch immer sitzt, es ist halt im Moment sie, aber
es geht ja eigentlich um sie, wenn ich die Wut raus lasse, fühle ich mich
schlecht.
Th: Genau, das ist dein Knackpunkt. Diese Grundhaltung – wenn du Wut zulässt,
dann fühlst du dich schlecht. Hab ich dich da richtig verstanden? (es muss
eine Entstehungssituation für ihr Kontrollverhalten geben)
Kl: Ja. Ich fühle mich dann so klein danach, weil ich mich halt nicht beherrscht
habe
Th: Da kommt eine ganz alte Überzeugung durch, ja?
Kl: Ja! Das ist ja...
Sie lässt sich jetzt von ihrem Löwen zeigen, wie das entstanden ist,
dass sie sich schlecht fühlt, wenn sie Wut zulässt. Sie kommt in eine
Situation als dreijähriges Kind, das ihren Teller nicht leer essen will.
Daraufhin versohlt ihr die Mutter den Hintern und steckt sie in ihr Zimmer,
und lässt noch die Rollläden herunter.
Th: Was passiert dann?
Kl: Ich schiebe immer wieder den Teller weg und sie wieder hin. Und dann habe
ich den Teller umgeschmissen, weil ich halt wütend war, weil ich das nicht
wollte. Und dann hat sie mich hochgezogen und hat mir den Hintern versohlt.
Dann hat sie mich in mein Zimmer so auf mein Bett geschmissen und die Rollo
runter und dann war´s stockdunkel. Ich habe Angst im Dunkeln. Dann hat
sie gesagt, sie hat mich nicht mehr lieb.
Th: Wie ist denn das für dich, wenn du das jetzt so siehst, was da passiert?
Spür mal, wie es dir dabei geht. Was löst das aus in dir?
Kl: Jetzt im Moment Trotz
Th: Kennst du die Haltung, dass du dann trotzig wirst? Kennst du das aus deinem
Leben? Spür mal, ob es da Ähnlichkeiten gibt (erst im Nachhinein wurde
mir klar, ich hätte eher das Angstgefühl deutlich machen müssen,
der Trotz ist bereits eine Reaktion darauf. Der Verlauf der Sitzung zeigt, dass
noch ein unerlöstes Gefühl da ist, weil das Bild nicht optimal kippte)
Kl: Ja
Th: Guck mal, wie du deinen Trotz ausdrücken könntest. Weil, so weit
ich sehe, ist ja die Mama aus dem Zimmer raus, das kriegt ja gar keiner mit,
dass du trotzig bist, ja?
Kl: Ich will halt nicht, dass sie merken, dass ich Angst habe im Dunkeln, und
dass es mir weh getan hat (das wäre der Schlüsselsatz gewesen)
Th: Dass sie dich trifft damit. Das möchtest du nicht
Kl: Ja
Th: Jetzt ist es wichtig, hole die Mama mit her. Frag mal, ob die Kleine das
nicht will, dass die Mama da mit herkommt. Frag sie mal, ob das wirklich so
ist. Frag sie mal, wie es ihr geht
Kl: „Wie geht´s dir?“
Th: Was sagt sie – wie geht´s der Kleinen?
Kl: Ich soll sie in Ruhe lassen (ich versuche noch, über ihr inneres Kind
sich ausdrücken zu lassen, aber das ist schon in Trotzhaltung und drückt
die Angst nicht mehr aus.)
Th: Die will sogar vor dir ihre Ruhe, ja?
Kl: Ja.
Th: Spür mal, ob du das auch so empfindest, dass sie ihre Ruhe haben will
Kl: Nee!
Th: Dann sag´s ihr mal, was du glaubst oder was du so spürst. Geh
mit ihr in Kontakt
Kl: „Ich glaube nicht, dass es dir so gut geht, dass du alleine sein willst!“
Th: Was macht sie denn jetzt? … Bleibt die in ihrem Trotz? ….. (Kopfnicken
?) Das ist genau der Teil, den es immer noch gibt, der einfach nur trotzig reagiert.
Aber spür mal hin, hast du das wirkliche Gefühl, dass sie wirklich
allein sein will? Oder was spürst du, wenn du sie siehst - die Kleine?
Teile es ihr mal mit, wie du sie empfindest
Kl: Ja immer noch wütend. „Ich seh ja, dass du immer noch wütend
bist und trotzig bist. Dass es dir trotzdem leid tut, dass du traurig bist!“
(ihr inneres Kind ist gefühlsmäßig im Zwiespalt)
Ich halte sie in Kontakt mit ihrem inneren Kind, es wird durch die Zuwendung
der Klientin aufmerksam und zutraulicher. Sie sagt ihrem inneren Kind, wie leid
es ihr tut, dass es sich so fühlt. Das innere Kind teilt ihr dann mit,
dass es immer noch sehr wütend auf die Mama ist. Ich lasse sie jetzt die
Mama und den Löwen her holen. Ich fordere sie auf, ihr inneres Kind mit
allen Möglichkeiten zu unterstützen, so dass es sich traut, der Mama
die Gefühle mitzuteilen. Ihr inneres Kind beginnt dann die Mama anzuschreien,
macht sich dabei größer, indem sie sich auf Zehenspitzen stellt und
drückt seine Gefühle aus.
Th: Was passiert denn, wenn die herumschreit? Das ist ja heute was ganz anderes
als Trotz
Kl: Sie schreit halt richtig heftig rum und sie sagt ihr halt, zur Mama, dass
sie – also sie droht ihr fast: wehe, du sagst noch mal, dass du mich nicht
lieb hast, dann ist aber was los. Flippt halt aus und haut auch die Mama.
Th: Und die Mama? Wird sie wieder bestraft oder was passiert? Du hast sie ja
aufgefordert, die soll alles ausdrücken, was ihr wichtig ist. Schau mal,
was die Mama macht
Kl: Die Kleine sagt, du kannst doch nicht sagen, dass du mich nicht mehr lieb
hast und sie soll halt überlegen, was sie sagt
Th: Wie reagiert denn die Mama darauf, dass ihr Kind ihr jetzt so zeigt, was
da in ihr drin ist? Weil vorhin hat sie sie ja einfach weg gesteckt. Was passiert
denn jetzt?
Kl: Es tut der Mama leid
Th: Fordere dein inneres Kind auf, lass alles raus, was dir wichtig ist!
Kl: „Lasse alles raus, was dir wichtig ist!“Th: Genau. Sie soll
in Ausdruck gehen. Sie hat jetzt die Gelegenheit, das heraus zu lassen, was
da immer drin stecken bleibt
Kl: Die haut die ganze Zeit die Mama
Th: (lächelnd) sie bombardiert die Mama, ja. Überraschungseffekt.
Lass sie ruhig mal toben, lass die mal machen. Und spür mal hin, wie ist
denn das für dich, was da passiert. Fühlst du dich schlecht dabei?
(Kopfschütteln der Klientin). Wo ist dein Gefühl im Moment? Oder wie
fühlt sich das an, wenn du das siehst? Also die Kleine scheint das ja noch
zu können?!
Kl: Das ist so, als wenn alles weiter wird, so befreiend ist es.
Th: …und jetzt guckst du, was passiert. Spür hin, wann ist sie fertig.
Lass die ruhig toben, lasse die so lange toben, wie sie es braucht. Und wenn
sie aufgehört hat, schaust du hin, was passiert. Ob es eine weitere Bestrafung
gibt oder was die Mama jetzt macht. …. Du grinst – was passiert?
Kl: Weil die Kleine sagt, jetzt hat sie Hunger, jetzt essen wir was. Jetzt sind
sie in die Küche, aber die Kleine ist nur das, was sie mag.
Da sich jetzt herausstellt, dass die Familie immer noch am Tisch darüber
diskutiert, ob das Kind nicht doch noch etwas anderes probieren sollte oder
nicht, wird klar, dass die Situation noch nicht
vollständig aufgelöst ist. Der Löwe teilt ihr mit, dass keiner
nachgeben will, und dass es für die Mutter wichtig ist, sich bei ihren
Kindern durchzusetzen, da sie es beim Papa nicht kann. (dieses Verhaltensmuster
der Mutter wirkt natürlich in ihr).
(Kassette II Seite A)
Sie holt den Vater dazu, und die Mutter beschwert sich, dass er generell nicht
zuhört, weil ihn alles nicht interessiert. Als ich sie auffordere, ihn
zu fragen was ihm denn fehlt, macht sie sich dann ganz anders Luft: die Unfähigkeit
der Eltern nervt sie so sehr, dass sie Stellung als Kind bezieht, und ihren
Unmut ausdrückt.
Kl: „Was fehlt dir, um zuhören zu können?“ Also mir persönlich
als Kind geht das schon wieder zu weit. Also mich da bei euch einzumischen –
also für mich seit ihr eigentlich die Erwachsenen, nicht ich und ich soll
wieder regeln, dass ihr euch zuhört gegenseitig, dass ihr miteinander redet.
Das nervt mich einfach. Wer ist erwachsen ? Ich oder ihr“?
Th: Schau mal, was jetzt passiert
Kl: Also das geht mir wirklich zu weit, ..
Th: ..ja das ist wichtig. Das ist wichtig, drück´s aus! Das macht
ja was mit dir (zumindest ist sie in der Lage, ihre eigenen Gefühle den
Eltern – als Projektsfläche- gegenüber auszudrücken)
Kl: aaah – die sind unfähig...
Ich rege wieder zur direkten Ansprache an. Sie ist jetzt in einem kontinuierlichen
Redefluss, indem sie ihren Eltern sagt, wie wenig sie sich auf sie verlassen
kann, dass sich alle Geschwister immer einen Mittelweg zwischen Großeltern
und Eltern gesucht haben, weil es so leicht war, die beiden auszuspielen. Sie
verlangt von ihren Eltern, dass diese endlich erwachsen werden, klar sind und
wissen, welchen Weg sie einschlagen wollen (deutliche Parallele zu ihrem eigenen
Leben). Sie erwartet, sich ihren Eltern anvertrauen zu können. Dass sie
jederzeit für sie da sind und dass sie eine gewisse Linie verfolgen (Kinder
brauchen Rahmenbedingungen)
Th: Guck mal, wie dein inneres Kind jetzt reagiert
Kl: Sagt immer ja und haut auf den Tisch
Th: Guck, wo der Teller steht
Kl: Der steht auf den anderen Tellern, die anderen sind ja alle fertig. Meiner
steht oben drauf.
Th: Sag noch mal klipp und klar, was du willst: ich will, dass ihr als Eltern...
drück es so aus. Du warst nämlich richtig in deiner Energie drin,
wie du ihnen deine Meinung gesagt hast
Kl: „Ich will, dass ihr als Eltern – ja für mich als Kind ist
es wichtig, dass ihr funktioniert!“
Th: Ihr habt da zu sein für mich, so was in der Art. Oder?
Kl: Ja! „Ihr habt für uns Kinder, halt für mich da zu sein,
nicht umgekehrt! Und ich bin ein Kind und kein Spielball und mich kann man nicht
irgendwo hinstellen, wo es gerade passt oder da hinrollen, wo es passt. Sondern
ICH bin das Kind!“
Th: Was passiert denn jetzt?
Kl: (lachend) Ich bin fertig (Lachen zeigt Befreiung an)
Die Eltern reagieren total überrascht und schauen sich an. Sie versprechen,
sich miteinander auseinanderzusetzen und jetzt sich als richtige Eltern zu verhalten.
Ich frage nach, was daraufhin passiert, und die Klientin stellt fest, dass ihr
Teller ganz selbstverständlich mit abgeräumt wird. Ich teste trotzdem
die Situation noch mal, lass sie einen Tag weiter gehen, und sie berichtet,
dass sie das Fleisch, das ihr nicht schmeckt mit dem Opa ganz selbstverständlich
tauscht. Vom Gefühl her ist die Situation stimmig.
Ich mache die Überprüfung zur Situation mit der Stiefmutter, Y. Die
Klientin betritt dieses mal ganz selbstverständlich die Küche, Y.
ist im Wohnzimmer. Ich fordere sie zur Ansprache auf.
Kl: „Du sitzt auf dem Platz meiner Mutter und es ist total schwer für
mich, jetzt zu akzeptieren, dass du da bist, wo du – ich weiß nicht,
wie viele tausend Nummern du unter meiner Mutter stehst. Von deinem ganzen Verhalten,
von deinem Ausschauen. Du hast mit meiner Mutter – Gott sei Dank –
nix zu tun. Aber hättest du wenigstens so ein paar Züge von der Mutter,
könnte ich dich leichter akzeptieren, als jetzt. Das ist total komisch,
das überhaupt ...“
Th: Lass deine Mutter mithören, ganz wichtig, hol Mama und Papa dazu und
dein inneres Kind. Weil da geht´s um Gefühle der Y. gegenüber,
die sollen das alle mithören. Guck, was passiert, wenn du das aussprichst.
Jetzt weißt du auch, warum sie dich stört. An dem Platz, an dem sie
sonst thront
Kl: Ja es ist einfach der Mama ihr Platz
Th: Zu ihr! Das ist der Mama ihr Platz
Kl: „Das ist der Mama ihr Platz!“
Th: Was passiert ?
Kl: „Ich könnte mit umgehen, wenn ein anderer darauf sitzen würde.
Also es hat ja schon Frauen gegeben, die da waren, die hätte ich jederzeit
akzeptieren können. Als Mutter – nicht mal als Mutterersatz –
sondern, es wäre total ok gewesen, wenn eine andere da sitzen würde!“
Th: Sag ihr mal, was ihr fehlt oder was dich da so stört. Sprich von deinen
Gefühlen, mache ihr das mal klar
Kl: „An dir ist nichts herzliches, nichts, wo man sich denkt, ok, da ist
man willkommen...!“
Th: … da bist du willkommen, ja? Sie gibt dir auch das Gefühl nicht,
dass du willkommen bist?
Kl: Sie gibt keinem das Gefühl. „Also du gibst keinem das Gefühl,
dass er willkommen ist!“
Th: Lass mal deine Eltern mit da sein!
Jetzt sagt sie ihrem Vater noch, wie schlimm es für sie ist, dass dieser
sich so seiner Frau anpasst, und dass es sie sehr wütend macht und sie
sich für ihn schämt. Sie hat oft das Gefühl, sie muss ihn bei
anderen verteidigen. (Es wird klar, dass sie in der angespannten Situation eigentlich
auf die Rückenstärkung des Vaters wartet)
Kl: „Ich habe das Gefühl, ich muss dich verteidigen!“
Th: Das muss ja bei ihm ankommen, er muss das selbst gehört haben. Wie
reagiert er denn darauf?
Kl: Also er ist traurig darüber. Aber das kann ich auch nicht ändern.
Th: Guck mal, wie deine Mama reagiert, die hat´s ja auch gehört?
Kl: Die hat so den Arm um mich gelegt und drückt mich so an sich. Aber
sie kennt es ja auch nicht anders. Es war ja schon immer so, bloß das
hat halt jetzt andere Dimensionenangenommen. Und es ist halt einfach so: als
Kind bedeuten die Eltern halt total viel. Die Eltern sind groß, die Eltern
sind Eltern. Man hat eigentlich ein gewisses Bild von seinen Eltern.
Th: Was hast du dir gewünscht von deinem Papa?
Kl: Dass er nicht so doof ist
Ich lasse nicht locker und frage weiter nach was sie sich den vom Papa wünscht,
sie bringt noch einige Vorwürfe, bis ich sie ihr inneres Kind fragen lasse.
Kl: Na ihr fehlt, dass sie sie ihren Papa bewundern kann. Hochschauen zum Vater.
Sie sagt halt, wenn man klein ist, ist der Papa irgendwie wie ein Held
Th: Hört er das?
Kl: Ja
Th: Hat sie ihn auch mal für einen Helden gehalten?
Kl: Nee, das war da eben nicht
Der Papa beginnt jetzt zu weinen, und sagt ihr, er weiß nicht wie er das
verändern kann.
Sie sagt ihm noch mal, dass sie gerne einen Papa hätte, auf den stolz sein
kann. Der Papa ist bereit, das zu verändern. Die Klientin nimmt ihn und
ihren Löwen jetzt mit ins Elternhaus zu Y., dort beredet er seiner zweiten
Frau einiges und diese muss vom Sofa aufstehen.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Ja, jetzt tätschle ich ihm auf die Schulter ….. (sie lacht) ich
bin stolz darauf
Th: Gehe in dein Gefühl. Es geht jetzt um was Wichtiges
Kl: Ja. Es ist mir scheißegal, um was es bei den beiden geht, aber ...
Th: …. sie von dem Platz da hoch geholt hat
Kl: Ja.
Die Klientin ist erst mal mit der Situation sehr zufrieden, hat aber das Gefühl,
dass noch nicht alles mit dem Vater geklärt ist, deshalb trifft sie noch
einmal eine Vereinbarung mit ihm.
Ich lasse sie jetzt noch einmal in ihr Anfangsbild gehen, zum See. Dort sind
wieder beide Familien, hintereinander stehend. Sie sagt dann zu ihrer weltlichen
Familie, dass sie es als noch nicht rund empfindet, aber dass es super sei,
dass Y. nicht mit in der Familie steht.
Sie fragt dann bei der Hauptfamilie nach, was noch zu tun oder ob es rund ist,
worauf alle antworten, sie hat das jetzt gut gemacht. Es ging heute auch darum,
die gemeinschaftliche Energie der inneren Anteile, Medizinfrau, Löwe, Elefanten,
Zwilling und des Sees mit den Fischen zu spüren. Auch, dass sie alle hinter
ihr stehen, mit ihr verbunden sind und immer für sie da sind.
Die Medizinfrau rät ihr noch, dass sie immer dran denken soll, dass alle
da sind für sie, auch wenn sie nicht immer an ihnen denken würde,
kann sie jedoch immer Energie tanken aus dieser Gemeinschaft. Sie hinterfragt
dann noch, welche Auswirkungen es in ihrem Leben hat, dass sie jetzt in ihrer
Innenwelt „springen“ kann.
Kl: „Zeig mir, was das Springen zu bedeuten hat, was für Auswirkungen
das hat in meinem jetzigen Leben!“ Das ist so, als wenn ich meine Bleischuhe
ausgezogen hätte, alles so schwerfällig und...
Th: In welchem Bereich? Wo warst denn schwer?
Kl: Ach, überall! Es ist halt so, ich kann leichter reagieren. Mich schneller
umstellen auf was, auch das Vertrauen. Ich springe und vertraue trotzdem, dass
es gut geht. Ich habe keinen Fallschirm, ich habe keinen Schirm in der Hand,
der mich auffängt, sondern ich springe, weil ich das Vertrauen in den Elefanten,
in alle habe, in die ganzen Gruppe habe. Und das gibt halt eine gewisse Leichtigkeit,
das macht mich leichter, flexibler einfach.
Th: Spür das, darum geht´s! Es geht darum, dass du diese Energie
spürst, auch in deinem Leben, ja?!
Kl: Ja
Th: Ok, und die darfst du jetzt noch ein wenig genießen…
ENDE