Diese Innenweltreise dient der Dokumentation der Grundlagenforschung der Wirkungsweise zur Psychobionik und stellt keine Werbemassnahme da, sondern dient der Informationsaufklärung des kritischen Verbrauchers. Alle verwendeten Krankheitsbegriffe sind laienhaft gemeint und wurden entweder von einem Arzt oder Heilpraktiker gestellt und vom Klienten mitgeteilt. Für die Arbeit des Synergetik-Profiler spielen Krankheitsbilder prinzipiell keine Rolle.

Zusammenfassung der Innenweltreise zum besseren Verständnis für den informationsbereiten und mündigen Bürger:

Leukämie (178)

Klientin kam mit ihrem Mann, zwei Tage nach der Diagnose im Krankenhaus, hilfesuchend ins Kamala. Freunde hatten die Adresse vermittelt. Ihr Arzt hatte ihr nur eine zweimonatige Überlebenszeit prognostiziert, falls sie sich nicht sofort einer Chemotherapie unterziehen würde. Diese tödliche Aussage und die Umstände wie sie ihr mitgeteilt wurde, löste bei ihr einen Schock aus, worauf sie mit ihrem Mann „aus dem Krankenhaus floh“- wie sie selbst es beschrieb.

Ihr war bekannt, daß man Leukämie den Hintergrund eines Selbstwerteinbruchs zuschreibt.

Therapeutin:
Rita Schreiber
Erste Synergetik Therapeutin
mit Praxis im Kamala Zentrum

Die Klientin entschied sich nach der Probesitzung für einen dreiwöchigen Therapieaufenthalt und absolvierte in diesem Zeitraum 20 Einzelsitzungen. Sie bearbeitete alle, in der Probesitzung angeschnittenen, Themen.

Ein vorangiges Thema war immer der Tod, der stets als Sensenmann auftauchte. Dies tauchte besonders nach diversen Arztbesuchen, innerhalb dieses Therapie-Zeitraums auf. Sie ließ diverse Blutuntersuchungen machen und wollte verschiedene Fachmeinungen hören. Stets bat sie mich, mitzukommen, wie eine Rückenstärkung. Wir besuchten sogar eine Kapazität der Giessener Uni - Klinik, aber ob Arzt oder Professor, stets war die Aussage: Chemotherapie sei das einzig mögliche, wenn sie überleben wolle. Sie müsse ganz klar sehen, daß sie eine tödliche Krankheit habe. Zur Synergetik Therapie war die einhellige Meinung: etwas seelische Unterstützung sei ja ganz gut und könne vielleicht beim Therapieverlauf erleichternd wirken, aber sie sollte doch lieber nach Hause fahren, sich mit Ihrer Familie beraten und in ihr Krankenhaus vor Ort gehen und die Chemo Therapie machen lassen. Beste Prognose, die sie bekam: Erfolgschance liegt bei 30% (trotz Chemo!). Sämtliche Arztbesuche waren niederschmetternd und die darauf folgenden Einzelsitzungen von Verzweiflung gekennzeichnet, aber jedes Mal kam auch ein wichtiger neuer Aspekt ihrer Geschichte zum Vorschein.

Innerhalb der drei Wochen nahmen ihre körperlichen Kräfte stark zu und sie war am Ende wieder in der Lage längere Spaziergänge zu machen (am Anfang konnte sie nach 10 Minuten nicht mehr laufen). Ihr Plan war, nach kurzer Zeit Zuhause erst einmal in Urlaub zu fahren und die Zeit für sich zu geniessen. Sie fuhr tatsächlich und genoß, bekam jedoch einen Tag vor der Rückreise zu ihrem Mann, starke Schmerzen und konnte nicht mehr gehen. Ihr Mann fuhr zum Urlaubsort und holte sie. In Folge wurde sie von ihm, ihrer Mutter und schließlich im Krankenhaus gepflegt. Seit Januar ist sie bei ihrer Mutter.

Auffällig ist, daß sie nach diesen drei Wochen im Kamala keine weitere Nachsitzung gemacht hat. Eine Begleitung in den Alltag ist bei einem so intensiven Thema unumgänlich, denn hier sind ja die aktuellen Probleme entstanden. Allein die Vergangenheit aufzuräumen reicht nicht aus. - Es sei denn, jemand ist tatsächlich so mutig alles in Frage und auf den Kopf zu stellen, aber wer ist das schon? Ich rief sie danach dreimal an, um zu hören wie es ihr geht: jedes Mal war sie versumpft und leicht depressiv. Einen vereinbarten Nachtermin ließ sie wegen ihres Urlaubs platzen.

Da die Klienten nunmal letzlich für sich selbst verantwortlich sind, kann ich nur an ihre Wachheit appellieren.

Die Klientin sieht in der Probesitzung, nachdem sie die Treppe zu ihrem Unterbewußtsein hinabgestiegen ist, einen sehr langen Gang mit einer einzigen Türe am Ende des Ganges. Diese Tür trägt die Aufschrift „Tod“.

Th: Bist du bereit, hinter diese Tür zu schauen? - Klientin bejaht - Dann nimm mal die Türklinke in die Hand und öffne die Türe jetzt. - Türknarren wird eingespielt. - Was siehst du? - Klientin fängt an zu weinen. - Ja, laß die Tränen ruhig da sein, das ist ok.

Kl: Ich sehe mich im OP liegen - Klientin erinnert sich an eine länger zurückliegende Szene, als sie ca. 28 Jahre alt war.- Dunkelgrüne Tücher. Ich lieg da auf dem Tisch, da ist auch ein Monitor und ich bin unter der Decke. Ich sehe alles.

Th: Ok., guck mal, ob du in deinen Körper hineingehen kannst und dann schau dich mal um, was da passiert, wie du dich fühlst damit, was du wahrnimmst. Geh in dich hinein, dann spürst du es deutlicher.

Kl: Ich habe nichts gemerkt, nur gesehen. Die rennen da alle rum und sind ganz aufgeregt. Sie rufen „Die bleibt uns weg, die bleibt uns weg.“ Ich sehe das alles von oben. Ich schwebe unter der Decke. Ich beobachte und das Schweben ist leicht und schön. - sie soll die Ärzte direkt ansprechen. - Die hören mich nicht. Die gucken nur nach unten, die Idioten. He, hier oben bin ich. Die hören mich nicht

Th: Die sind nur mit dem Körper beschäftigt, sonst kriegen die gar nichts mit?

Kl: Ja, und dann bin ich wieder aufgewacht.

Th: Und spür mal, ob du wieder zurück willst in den Körper.

Kl: Ja, aber nur wenn er nicht weh tut. Das ist egoistisch, oder? Und ich hab ja noch zwei kleine Kinder.

Th: Spür mal, bist du wegen ihnen zurück, damals? - Klientin bejaht. - Laß die beiden mal da sein, jetzt. Und sag es ihnen.

Kl: Ich hab immer alles nur wegen euch gemacht. Ich hab immer alles für euch gemacht. - fängt verweifelt an, zu weinen. - Ich hab nie das gemacht, was ich wollte. Ihr habt mich immer gebraucht. Und ich brauch’ euch ja auch.

Th: Schau mal, wie sie reagieren?

Kl: Sie sind betroffen.

Th: Hol auch mal deinen Mann mit dazu.

Kl: -weint - Der kommt ja nicht, wenn ich ihn brauche.

Th: Sag ihm das.

Kl: Der hört mich ja nicht. Ich erreiche ihn doch gar nicht mehr, egal, was ich sage. - direkte Kommunikation - Manfred, ich erreiche dich ja gar nicht mehr, du bist immer weg. - weint sehr - Ich stehe immer alleine da. Und die Freunde haben sich auch schon alle abgewendet von uns.

Th: Guck mal, wie er aussieht.

Kl: Es tut ihm weh, daß ich ihn nicht verstehe. - Ich verstehe dich ja, aber ich kann das nicht mitmachen, was du willst. Weil das gefällt mir nicht. Und nie sprichst du was mit mir ab. Du sagt nur, was du machst und dann machst du es.

Th: Sag ihm mal, wie du dich fühlst dabei.

Kl: - laut - Beschissen, überflüssig!

Th: Dieses Gefühl „überflüssig“ kennst du das schon? Ist das ein älteres Gefühl?

Kl: Ja, aus meiner ersten Ehe.

Th: Laß dich mal zurücktragen von diesem Gefühl zu einer anderen wichtigen Situation, aus der du es kennst.

Kl: - erzählt aus ihrer ersten Ehe: Erst war alles gut, als das erste Kind, als Markus kam. Wir haben uns gut verstanden und eine schöne Wohnung gehabt. Dann hat er den Mist in der Firma gemacht und dann haben uns die Leute gemieden, dann mußten wir aus der Wohnung raus. Und dann kam die Kriminalpolizei - und nur weil ich einen kleinen Säugling hatte, ist er nicht ins Gefängnis gekommen. - weint wieder sehr heftig. - Mir ist so schlecht hier drin. - weint verzweifelt.

Th: Ja. Frag mal nach, das Gefühl soll sich umsetzen in ein Bild.

Kl: Das ist wie vertrieben - an einen Ort, wo uns keiner kennt. Das zweite Kind war unterwegs und ich mußte abtreiben lassen, weil wir kein Geld hatten. - weint - Ohne Narkose, das hat so weh getan. Aber es mußte sein. Die Wohnung war so klein. Und dann nochmal ein Jahr später, aber das nicht mit Schmerzen, das war mit Narkose.

Th: Wenn du jetzt in deinen Körper reinfühlst - die erste Abtreibung, Schmerzen, dann noch eine - wie fühlt sich das in deinem Körper an?

Kl: In meinem Kopf fühlt sich das nicht gut an. ... Gewissen.

Th: Ja, was sagt das Gewissen?

Kl: Schlecht. Sünde.

Th: Frag mal diese Stimme in deinem Kopf, ob die heute noch wirkt, ob die was mit deiner Krankheit zu tun hat.

Kl: Ich weiß nicht, mir ist schlecht. - weint.

Th: Ok., guck nochmal, ob sich das Gefühl jetzt in ein Bild umsetzt.

Kl: Schade, daß sie (die abgetriebenen Kinder) nicht gekommen sind, aber es ist gut so. ... Beklemmung geht ein bisschen weg. Die Übelkeit ist auch wieder ein bisschen weg.

Th: Ja, es entspannt sich ein bisschen. Was du machen kannst, ist, dich mit den Seelen der Kinder, die du abgetrieben hast, unterhalten - damit da Frieden reinkommt. Denn du hast ja gesehen, das Schuldgefühl kommt noch hoch, die Sätze kommen noch, wenn du dich in die Situationen einklinkst. Sie sind noch da und unverarbeitet.

Kl: Das habe ich zuhause auch schon oft gemacht, sie um Verzeihung zu bitten. ... Jetzt werde ich ruhig - die Musik ist aus. Es vibriert irgendwie da drin.

Th: Geh mal mit deinem Bewußtsein da hin, wo es vibriert. Spür mal da rein, wie sich das anfühlt.

Kl: Es ist wie Flattern.- die Klientin muß auf die Toilette. - Kurze Pause.

Th: Spür mal, was jetzt da ist.

Kl: Eine Erleichterung erst mal.

Th: Schau mal, was jetzt von selbst hochkommt.

Kl: Ja, mein Vater ... ich hab ihm das verziehen ... Früher, wenn meine Mutter nicht da war, dann ist mein Vater mit mir in die Badewanne und da ... ich weiß auch nicht ... aufklären wollte er mich ... und dann hat er mir das aber richtig gezeigt. Und dann hinterher öfter, wenn Mutti nicht da war, dann hat er gedacht, er paßt auf mich auf - auf mich und meine Schwester. ... Aber es war nur mit der Hand, nicht richtig. Irgendwann hat meine Mutter es mal gemerkt und kam ins Badezimmer ... und dann ist mein Vater schnell aufgestanden und dann war das dann zuende. ... Aber der ist tot und ich hab ihm das längst verziehen - schon lange.

Th: Geh nochmal dorthin. Guck mal, welche Situation von selbst auftaucht.

Kl: Ja, jetzt taucht auf, ich kann keinen Höhepunkt kriegen. Es dauert zu lange. Ich bin nicht normal. Das war immer schon so. Und die Männer denken immer, mit mir stimmt was nicht.

Th: Sag das mal deinem Vater.

Kl: Papa, das war nicht nett, das war nicht lieb, das war nicht schön. - fängt zu weinen an. - Das war nicht schön. Ich wollte das ja auch gar nicht. Ich wollte das gar nicht.

Th: Sag ihm mal, was das heute noch mit dir macht.

Kl: Ich glaube, ich bin gestört im Bett. Und die Männer sagen, ich bin frigide, ich bin gefühlskalt. - weint verzweifelt - Das bin ich gar nicht. Bin ich gar nicht! Manchmal klappt es ja auch ganz normal, aber das passiert vielleicht einmal im Jahr. Und ich habe auch gar nicht so eine große Lust. Ich guck lieber fernseh, um nicht ins Bett zu müssen oder ich breche einen Streit vom Zaun. - weint - Dabei möchte ich so gerne eine glückliche Ehe haben. - weint verzweifelt.

Th: Sag es deinem Vater.

Kl: Papa, warum hast du das gemacht. Warum??! Meine Mutter, die war so hübsch. Die ist wie eine Freundin von mir. Meiner Mutter kann ich alles sagen. Ich kann immer zu ihr kommen.

Th: Dann geh mal damit jetzt zu ihr. Sag ihr mal, wie das ist mit dem Papa und welche Wirkung das jetzt noch bis heute hat.

Kl: Mutti! - weint - Mutti, hilf mir.

Th: Ja, geh mit ihr in die konkrete Situation. Da wo du mit dem Papa bist, da nimmst du jetzt die Mama mit hin.

Kl: Der Papa nimmt mich auf den Schoß und dann muß ich ihn mit der Hand da streicheln und er macht das bei mir unten. Aber ich wollte das nicht. Manchmal war es ja schön, aber nicht immer. Aber das darfst du nicht der Mutti sagen, sagt er immer.

Th: Und jetzt sagst du es ihr gerade. Laß sie da sein. Hol sie mit dazu.

Kl: - laut: Mutti, guck mal, was der macht! - weint - Guck, mal, was der macht. Ich will das nicht. Bring mich weg, bring mich raus.

Th: Was macht die Mutti?

Kl: Sie haut ihm eine runter. Mutti weint. Und ich lauf weg.

Th: Bleib da in der Situation und schau deinen Vater mal an.

Kl: Er hat ein häßliches Gesicht. - sie sagt es ihm direkt - Du hast ein häßliches Gesicht!

Th: Sag ihm, was er macht mit dir, wie das ist für dich. Das muß er wirklich wahrnehmen.

Kl: Das ist ganz schlecht. Das ist böse. Ich hab das doch keinem gesagt, außer meiner Mutter. Das weiß überhaupt keiner. - weint - Das weiß gar keiner.

Th: Und jetzt denken die Männer, du bist frigide.

Kl: Ja! Manfred (ihr Mann) sagt immer „Frau, du mußt dich entspannen“. Der sagt ganz selten meinen richtigen Namen.

Th: Ja, und jetzt nimm ihn mal mit in die Situation von damals. Zeig ihm das, daß er das mal wahrnimmt.

Kl: Der hat ja keine Ahnung.

Th: Dann zeig’s ihm jetzt.

Kl: Manfred, komm mit ins Badezimmer. - weint verzweifelt - Guck, deswegen bin ich so, deswegen kann ich nicht anders. - weint - Mir ist so kalt. Ich habe ganz kalte Füße. Ich habe immer kalte Füße.

Th: Frag mal deine Füße, ob sie deswegen so kalt sind. Sprich sie mal direkt an.

Kl: Füße, warum seid ihr so kalt? ...

Th: Was stockt da? Da fließt ja keine Energie, wenn sie so kalt sind. Frag sie mal, ob damals ein Teil in dir erstarrt ist. ... Kommt keine Antwort? - Klientin verneint. - Ok., dann mach mal folgendes: Laß mal deinen Vater da sein.

Kl: Ich hab ihm das aber längst verziehen.

Th: Aber du siehst, welcher Schmerz noch da ist. Das Verzeihen ist wahrscheinlich mehr vom Kopf gekommen. Aber es ist nicht ganz tief drinnen von alleine gekommen. Kann es sein, du wolltest es nur.

Kl: Ja, ich wollte ihm verzeihen, ich wollte das weg haben.

Th: Ok., laß deinen Vater nochmal da sein.

Kl: Als ich einen Freund hatte, da hat er mich ganz doll verprügelt - mit 18 noch - mit dem Rohrstock. Bis ich geblutet habe. Und dann ist aber Mutti gekommen und dann hat sie ihn weggerissen. Und dann war das nicht mehr. Das war das letzte Mal, daß er mich verprügelt hat. Und kurz drauf bin ich auch weg, ausgezogen

Th: Geh in diese Situation nochmal rein, wo dein Vater dich verprügelt.

Kl: Ich habe nicht geheult. Ich bin wie tot.

Th: Wie tot. Genau das ist es.

Kl: Ich war wie tot, der hätte auch weiter auf mir rumprügeln können. Und ich wollte ihm nicht den Triumpf lassen, daß ich heule oder schreie.

Th: Spür mal, wo du bist. Wohin hast du dich verkrochen? Spür mal in dich rein.

Kl: Ich habe im Kopf abgeschaltet.

Th: Kennst du das Gefühl heute noch.

Kl: Ja, wenn mein Mann mit mir schimpft oder mich verletzt.

Th: Ist das öfter? Kommt das Gefühl öfter hoch? - Klientin bejaht und fängt wieder an zu weinen.

Kl: In Österreich, da bin ich immer glücklich. In den Bergen, in den hohen Bergen. Wenn ich aus eigener Kraft einen Zweitausender raufgekraxelt bin, dann stehe ich oben und dann bin ich immer ganz ruhig. Darum will ich da immer hin. Ich habe so eine Sehnsucht nach den Bergen oder nach der Ruhe.

Th: Was ist im Alltag mit der Ruhe? - Die Klientin erzählt Alltagserlebnisse mit ihrem Mann. - Hol deinen Mann mal her und sag ihm das.

Kl: Du nimmst mich ja gar nicht wahr. Du bist so mit deiner Welt beschäftigt. Und deshalb frage ich mich, was soll diese Ehe überhaupt noch? Immer nur Schmerz! - weint verzweifelt - Immer nur Schmerz!!!

Th: Ist das der gleiche Schmerz wie bei deinem Papa damals?

Kl: Ja. Auch Angst, daß die Zeit vergeht und ich kann nicht mehr glücklich werden. Und jetzt noch mehr!!! - sie soll es ihm wieder direkt sagen - Manfred, hilf mir doch! Versteh mich doch auch mal. Immer machst du nur deine Dinge und ich habe auf deine Seite zu hüpfen, ob mir das nun gefällt oder nicht. Und immer wenn ich das nicht mache, bin ich in deinen Augen ein Idiot und ein uneinsichtiges dummes Plag. - weint - Das macht alles kaputt in mir, alles kaputt. Ich bin so zerissen. Auf der einen Seite mag ich ihn, auf der anderen Seite will ich nicht mehr so zerissen sein.

Th: Spür mal in deinen Körper rein: Dieses Gefühl der Zerissenheit, spür mal, ob das was mit deiner Krankheit zu tun hat. Geh mal mit deinem Bewußtsein in die Organe. Wie fühlt sich das an.

Kl: Mein Blut ist schön warm.

Th: Laß mal ein Bild von deinem Blut entstehen.

Kl: Mein Blut ist schön kräftig rot und es fließt jetzt überall hin und es ist ganz warm.

Th: Sprich es mal an, dein Blut.

Kl: Mein liebes Blut, woran liegt es, daß du so kaputt bist? - weint wieder verzweifelt - Ich fühle jetzt wieder diese Beklemmung. Da ist alles so zusammengezogen.

Th: Ja, laß die Beklemmung deutlicher werden. Und spür mal, ob das diese Zerissenheit auch ist.

Kl: Ja, das muß alles so zusammengezogen sein, sonst kommt die Zerissenheit im Kopf. Damit ich nicht verrückt werde im Kopf.

Th: Kannst du ihn wahrnehmen, den Zusammenhang. - Klientin bejaht - Sprich nochmal mit deinem Blut. Laß mal innere Antworten aufsteigen. Frag mal dein Blut, wenn du daran arbeitest, wenn du dir erlaubst, dieses Gefühl der Zerissenheit zu spüren, ob es dann wieder gesünder wird, ob diese Spannung dann weggeht, die in der Brust ist.

Kl: Blut, kannst du wieder gesund werden, wenn ich dir dabei helfe? ... Es ist ruhig, warm, fließend.

Th: Spür mal, ist das die Antwort?

Kl: Ja. Es ist warm, überall.

Th: Schön. Frag mal dein Blut, ob der Ursprung bei deinem Vater zu suchen ist, damals schon in der Kindheit.

Kl: Ich spüre jetzt einen Klumpen im Bauch.

Th: Ja, geh mal mit deinem Gefühl, mit deinem Bewußtsein zu diesem Klumpen hin und bitte ihn mal, er soll sich jetzt mal in ein Bild umsetzen, oder in eine Erinnerung.

Kl: Der Klumpen wird größer, ich sehe ihn jetzt.

Th: Ok., sprich mal mit dem Klumpen.

Kl: Du beengst mich, verschwinde!

Th: Nee, laß ihn da sein. Im Moment ist es ok., er zeigt dir was. ... Was passiert mit dem Klumpen?

Kl: Er wird ein bisschen kleiner und er geht nach oben hin. Das ist nicht mehr so ein Unterleibsgefühl. Ein Schmerz ist es nicht, nur schwer und dumpf.

Th: Kennst du das Gefühl? Woran erinnert dich das?

Kl: Wenn Papa mich verkloppt hat. Dann wollte ich mit dem Messer auf ihn los, hinterher, um mich zu befreien. Aber das ging natürlich nicht. Aber ich hab es schon in der Hand gehabt und mit dem Gedanken gespielt. Und dann hab ich im Badezimmer alles Medikamente in ein Glas gerührt und dann hab ich das runtergeschluckt.

Th: Wie alt bist du da?

Kl: Sechzehn.

Th: Ist das ein Hilferuf?

Kl: - beginnt zu weinen. - Ja, damit mir mal jemand zuhört. Keiner hört mir zu. ... Dann bin ich eingeschlafen und dann hab ich nichts mehr gemerkt. - lacht - Dann haben sie mir nur den Magen ausgepumpt, das war alles.

Th: Kannst du wahrnehmen, daß du „es soll mir jemand zuhören“ koppelst mit eigentlich etwas Totbringendem?

Kl: Ja, das könnte ich mir schon vorstellen. ... Aber nicht wirklich.

Th: Du hast am Anfang das Bild gehabt, du schwebst im Operations-Saal unter der Decke. Stell dir mal vor, du kannst mit diesem Bewußtsein, daß da unter der Decke schwebt, mit dieser Seele von dir reden. Stell dich mal vor dich, guck mal, ob das geht. Frag mal, ob es dir helfen kann.

Kl: Du, kannst du mir helfen, daß ich lebe, daß ich noch lange lebe, daß ich mit meinem Mann noch glücklich werden kann? - weint - Dann geht bestimmt meine Schuppenflechte auch weg. Versuch doch wenigstens, mir zu helfen.- weint sehr verzweifelt - Ich will ja leben. Ich lebe ja so gerne. Ich bin ja eigentlich lebenslustig. Aber man läßt mich nicht!

Th: Ja, laß mal alle auftauchen, die dich nicht lassen. Guck mal, wer da ist.

Kl: Erst mal muß ich mich um die Kinder kümmern.

Th: Wer taucht noch auf?

Kl: Manfred. ... Ich hänge an ihm und ich hasse ihn. Ich hasse dich, weil du das machst. Weil du mich nicht ernst nimmst. Das ist diese Beklemmung. Das erste Jahr waren wir sehr glücklich. Und allmählich hat er sein wahres Gesicht gezeigt. Aber ich bin ich und ich möchte auch ich bleiben. Immer will mich einer umformen.- weint - Aber ich bin doch ich. Und wenn ich mich nicht umformen lasse, dann bin ich widerspenstig und dumm und was nicht alles.

Th: Mit diesem Gefühl guck nochmal zu deinem Blut hin.

Kl: Das Herz klopft bis zum Hals. Jetzt kommt der warme Fluß vom Rücken langsam wieder. Vom Kreuz aus geht es runter zum Po und wieder nach oben. Es geht bis zu den Beinen. Meine Füße sind noch kalt.

Th: Guck mal, ob es auch da reingeht.

Kl: Es geht nicht weiter, nur bis zu den Fersen. - Dieses Gefühl soll sich wieder in ein Bild umsetzen. - Füße, warum werdet ihr nicht warm? Ich will das jetzt gezeigt bekommen. ... Jetzt merke ich den Klumpen im Bauch wieder.

Th: Ja, dann bitte den Klumpen wieder sich nochmal neu umzusetzen und es dir zu zeigen, jetzt.

Kl: Der behindert mich auch. Obwohl mein Bauch hohl ist, fast, merke ich einen schweren Klumpen da drin. Ich hatte ja eine Totaloperation - Eierstöcke weg, Gebärmutter weg - alles. Er müßte eigentlich hohl sein. Der Klumpen bewegt sich aber.

Th: Mit wievielen Jahren hattest du die Totaloperation?

Kl: Mit 28. - Das Bild vom Anfang der Sitzung. - Und die Gallenblase ist auch draußen. Ich hatte Gallensteine. ... Ich bin so müde.

Th: Probier nochmal, ob du mit dir selbst reden kannst. Geh nochmal in den Operations-Saal und sprich dich dort oben an der Decke mal an, mit deinem heutigen Bewußtsein. Sprich dein Ich mal an.

Kl: Du, dort oben, kannst du runterkomme und jetzt mit mir zusammenarbeiten, damit mein Blut wieder besser wird? Und dann können wir zusammen ganz alt werden. - beginnt wieder zu weinen - Es dreht sich da oben hin- und her so. - sie soll sich ansprechen .- Du drehst dich da oben, du willst bestimmt runterkommen. Komm runter! Wenn du nicht sofort runterkommst, dann gib mir wenigstens ein paar Hinweise, ein paar Tips, was ich machen soll. ... Es guckt mich an....Ich seh nichts mehr, nur das Blut ist wieder warm, ganz warm.

Th: Ah ja, das kann der Hinweis sein, daß du bei „ja“ das warme Blut merkst. - Klientin bejaht - Ja, toll. Ist das Lebendigkeit?

Kl: Ja, wie ein Strom, wie ein Lavastrom. Ich fang richtig an zu schwitzen. Der Klumpen ist fast weg. Der Klumpen wird weniger, als ob er sich auflöst. Der schmilzt durch die Wärme.

Th: Das heißt, je mehr du dich mit deinem „Ich“ beschäftigst, umso heißer wird dir und umso mehr schmilzt die Blockade.

Kl: Aber es läßt mich ja keiner. Ist ja nie Zeit, ich muß ja immer dies und das machen.

Th: Da liegt schon die Antwort, kannst du es sehen?

Kl: Ja. ... Einmal bin ich ausgebrochen. Als es so kritisch war mit Manfred und mir, da wollte ich Aussprache auf neutralem Boden und dann habe ich vorgeschlagen, laß uns nach Spanien fliegen. Er hatte es auch nötig. Ich sehe das immer, wenn er es nötig hat. Er achtet ja nicht auf sich, treibt auch Raubbau mit seiner Kraft und Gesundheit. Und weil ich gemerkt habe, im Urlaub war es immer ein bisschen entspannter. Na ja, und dann hielt er es nicht für nötig, dann hab ich einen Flug gebucht - damals hatte ich selber noch ein bisschen Geld - und bin einfach runtergeflogen. Ich kann weder englisch noch spanisch - da war ich so stolz auf mich, ich hab mich so toll gefühlt. Jetzt hab ich aber kein Geld mehr, jetzt kann ich das nicht mehr machen. Er gibt es mir ja nicht, jetzt muß ich hierbleiben.

Th: Geh nochmal zu diesem Gefühl hin, so als ob es jetzt wäre.

Kl: Es ist fantastisch. Es war schön alleine, aber obwohl ich ihn verflucht habe, habe ich mir auch öfter gewünscht, daß er da wäre. Als ich da allein am Strand war, habe ich mir gewünscht, daß er da wäre.

Th: Geh jetzt mal dort hin, sei nochmal am Strand. - Meeresrauschen wird eingespielt. - Und jetzt spür mal in deinen Körper rein - wie ist dein Körpergefühl?

Kl: Gelassen. Die Wärme kommt langsam wieder.

Th: Das heißt also, solche Situationen lösen diese schöne Wärme aus.

Kl: Das macht so schön ruhig auch. Die Wellen kommen und gehen. Das ist so zuverlässig. Der Sand ist ein bisschen grobkörnig, aber das stört überhaupt nicht. Jetzt gluckert es in meinem Bauch.

Th: Ja, toll, das ist oft ein Zeichen dafür, daß Spannungen sich lösen, daß ganz viel arbeitet in dir. Das ist für mich immer ein Zeichen, daß der Prozeß im Gang ist.

Kl: Das Klima ist auch so gut für meine Haut. Das Klima hier, wo ich jetzt lebe ist überhaupt nicht gut für meine Haut. Aber MAnfred hat sich den Hunsrück in den Kopf gesetzt und dann mußte der Hunsrück her.

Th: Was ist mit deinem Körpergefühl sofort passiert, wenn du daran denkst.

Kl: Er wird schwer. Die Lebendigkeit ist weg. Ich werde wie ein Stein, wie etwas, das man schwer aufheben kann, weil er so schwer drin ist.

Th: Du hast zuvor erzählt, du fühlst dich seh viel müde und matt - ist das auch so eine Schwere?

Kl: Ja, dabei dürfte ich doch gar nicht müde sein, wo ich doch gar nicht viel arbeite. Ich mache doch nur diesen Aushilfsjob. Aber das macht mir Spaß, denn das ist mein Geld, das macht mich unabhängig. Ich brauch auch nicht so viel Geld. Ich bin kein Modepüppchen. Ich bin auch nicht oberflächlich. Manfred meint das immer, weil ich so oft fernsehgucke. - sie soll dies ihrem direkt Mann sagen - Guck mal, Manfred, ich guck schon wieder einen Krimi. Was sagst du denn nun?

Th: Zeig Manfred nochmal, warum du den Krimi guckst.

Kl: Ich gucke fernseh, dann muß ich nicht so oft mit dir ins Bett. Ich habe keine Lust auf Geschlechtsverkehr. - sie spricht direkt mit ihm - Und wenn ich es nicht tue, dann machst du mir immer ein schlechtes Gewissen, Manfred - „Andere Frauen arbeiten den ganzen Tag, machen nebenbei noch den Haushalt und sind abends dann trotzdem noch lieb im Bett“. - fängt an zu weinen - Das bin ich nicht. Ich kann das nicht. Und dann sagst du immer, ich bin ein Schmarotzer. Das tut mir so weh. Dann kommt der Klumpen wieder und der wird wieder größer. - weint verzweifelt - Der soll weg, ich will, daß er weggeht.

Th: Nach meiner Wahrnehmung ist der Klumpen immer dann da, wenn ein ganz tiefer Schmerz kommt. Und du hattest diese Spannung in der Brust, damit die Gefühle nicht hochkommen, also nicht in die Wahrnehmung kommen. Also, nach meinem Gefühl geht es darum, diesen Klumpen endlich da sein zu lassen, daß die Gefühle endlich rausdürfen, daß du sie erlaubst.

Kl: Manfred akzeptiert mich nicht, er nimmt mich nicht an, wie ich bin. - weint - das ertrage ich nicht mehr. Wenn ich weine, schickt er mich raus oder geht selbst. Er sagt, er kann das Elend nicht ertragen.

Th: Ist der Klumpen wieder da? - Klientin bejaht - Bist du bereit, dem Klumpen zu erlauben, dir die Gefühle zu zeigen? - Klientin bejaht - Je mehr du dem Klumpen im Moment erlaubst, da zu sein, im Sinne von, ihn wahrnehmen und auch die Gefühle spüren, die „geklumpt“ sind, umso mehr kann er sich auflösen. Und die Spannung in der Brust ist dann auch nicht mehr nötig. Kannst du den Zusammenhang wahrnehmen? Das ist, wie ich es jetzt sehe, der Weg. Also, du müßtest in all die Situationen reingehen, wo überall dieser starke Schmerz abgespeichert ist und die müssen wir verändern. Die sind ganz markant über das Schlagen mit deinem Vater und die Sexualität, wo er ganz massiv eingegriffen hat geankert. Und das zieht sich dann über deinen ersten Mann, die Abtreibungen, die Totaloperation - bis hin zu Manfred jetzt und auch deine Kinder. Das sind die markanten Eckpfeiler. Jetzt ist die Frage - bist du bereit dazu?

Kl: Ich will das, ja.


Synergetik Institut
EMail: kamala@synergetik.net
Homepage: www.synergetik.net

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